Gehirnwäsche für Chinas Kinder
«Christentum ist ein böser Kult»
Schock für christliche Eltern in China: Sie müssen mit ansehen, wie ihren Kindern in der Schule beigebracht wird, dass das Christentum «ein böser Kult» sei und dass sie «Gott hassen» sollen. Das offiziell atheistische Land verstärkt unter Staatspräsident Xi Jinping den Druck auf das Christentum. Der Grund: Peking fürchtet, dass die Anzahl Christen zu schnell wächst.Wie die chinesische Menschenrechts- und Religionsfreiheits-Bewegung «Bitter Winter» vor wenigen Tagen berichtete, wurden im vergangenen Jahr «beispiellose Massnahmen» ergriffen, um Kindergarten-Kinder und Schüler vom Christentum fernzuhalten. Schulen in China werden von der Regierung kontrolliert und sind daher kommunistisch.
Kinder werden aufgefordert, die Überzeugungen der Familie in Frage zu stellen und die ihnen Nahestehenden den Behörden zu melden (Livenet berichtete). Die Saat geht auf, wie «Bitter Winter» nun von christlichen Eltern hört. Die Kinder leiden unter grossem Stress, sie fürchten, dass ihre Eltern wegen ihnen unter Arrest gestellt werden können.
Gott auch aus Schulbüchern gestrichen
Wie das christliche Hilfswerk «Barnabas Fund» berichtet, wurden nun auch Begriffe wie «Bibel», «Gott» und «Christus» aus Schulbüchern gestrichen. So wurde beispielsweise «Robinson Crusoe» von Daniel Dafoe umgeschrieben.Auch das bekannte Kunstmärchen «Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern», von Christian Andersen, ist der Zensur zum Opfer gefallen. Aus dem bekannten Satz «Wenn ein Stern fällt, steigt eine Seele zu Gott empor» wurde nun «Wenn ein Stern fällt, verlässt ein Mensch diese Welt».
Das chinesische Bildungsministerium wolle mit den textlichen Änderungen «Verständnis für andere Kulturen» fördern.
«Du kümmerst dich vielleicht nicht mehr um mich»
Mehrere christliche Eltern gaben nun einen Einblick in ihr Leben und zeigten, wie schwierig die Lage geworden ist: «Mein Lehrer sagt, dass das Christentum ein böser Kult ist», erklärte ein Junge seiner Mutter. «Wenn du daran glaubst, wirst du das Haus verlassen und dich nicht um mich kümmern können. Du könntest dich auch selbst in Brand stecken.»
Eine andere Mutter erzählte, wie sie, nachdem sie ein antichristliches Schulbuch im Rucksack ihres Sohnes entdeckt hatte, viele der Gegenstände versteckte, die sie als Gläubige identifizierten. Einen Monat später fand ihr Sohn zufällig ein christliches Flugblatt bei seiner Mutter. Diese erinnert sich: «Er nahm wütend ein Obstmesser aus der Küche und stiess heftig mehrere Löcher hinein.» Dann drohte er seiner Mutter, ihren Glauben aufzugeben, weil das Christentum «ein 'Xie Jiao', ein böser Kult» sei und sie nicht daran glauben dürfe.
«Mutter will dich nicht mehr»
Nach der Schule seien die Kinder wie andere Menschen. «Im atheistischen China wurden diese reinen und unschuldigen Kinder gelehrt, Gott zu hassen», sagt eine Mutter. «Wenn deine Mutter in die Kirche geht und an Gott glaubt, will sie dich nicht mehr als ihr Kind», sagte ein Lehrer.
Eine andere Schule zeigte ein Propagandavideo, in dem Jesus-Nachfolger als grosse, beängstigende Monster dargestellt wurden. Nachdem die Präsentation abgeschlossen war, warnte ein Lehrer, dass christliche Verwandte die Jugendlichen «verzaubern» könnten.
Anzahl Gläubige überwachen
Chinas Zentralregierung hat ihr Durchgreifen gegen das Christentum in den letzten Monaten zudem verstärkt, indem sie die lokalen Regierungsbeamten dazu drängte, die Zahl der Bürger, die an Gott glauben, zu erfassen und zu überwachen.
Die Kommunistische Partei Chinas droht sogar den Beamten in den Städten und Dörfern mit Folgen, wenn die Zahl falsch mitgeteilt wird. Drei Regierungsbeamte in der Stadt Yongcheng in der Provinz Henan wurden im April suspendiert, weil die Zahl in ihrem Bericht an die Regierung zu niedrig war (später wurden sie wieder eingestellt).
Ein lokaler Regierungsbeamter in der Provinz Henan sagte gegenüber «Bitter Winter»: «Jeden Tag fragen sie uns, wie viele Menschen in unserem Dorf an Gott glauben. Wenn wir sagen, dass es keine Gläubigen gibt, behaupten sie, dass wir das, was wir wissen, verbergen und es nicht melden.»
Strafen drohen
«Wenn festgestellt wird, dass wir die Situation nicht wahrheitsgemäss gemeldet haben, werden wir bestraft. Jetzt müssen wir unsere Arbeit zweimal täglich der Gemeindeverwaltung melden. Wir müssen auch am Abend ein Formular ausfüllen. Wir sind so beschäftigt, dass wir überhaupt keine Freizeit haben.»
Dieser Arbeit werde besondere Aufmerksamkeit geschenkt. «Es ist, als wären unsere Leben bedroht. Nachdem wir eine Person gemeldet haben, müssen wir seine Bewegungen einschränken und jeden Tag über seine Situation berichten.»
Zahl der Christen wächst zu schnell
Peking trifft diese Massnahmen laut dem lokalen Beamten, weil es befürchtet, dass die Zahl der Christen zu schnell wächst und dass Gläubige die Botschaft der Partei untergraben oder sogar die Zentralregierung stürzen könnten. Auch Anhänger des Buddhismus und des Taoismus würden überwacht.
Beamte der Zentralregierung nutzen die Nachrichtenplattform «WeChat», um Informationen über Christen und Anhänger anderer Religionen auszutauschen. «Alles wird an sie geschickt: Die neuesten Befehle der höheren Behörden, der Status der regelmässigen Inspektionen der religiösen Einrichtungen, Fotos von Gläubigen und ihren Bewegungen während der religiösen Feiertage, Aktivitäten in geschlossenen Versammlungsräumen. Hochrangige Beamte können die religiöse Situation in den lokalen Gebieten leicht feststellen.» Sie wissen um jedes Ereignis, unabhängig von dessen Bedeutung «und sie können eine Echtzeit-Fernüberwachung durchführen.»
Chinas christliche Wurzeln
Das Christentum und die biblischen Geschichten prägten China in der Frühzeit des Reiches – und dies so sehr, dass eine Vielzahl der chinesischen Buchstaben davon zeugen. Das chinesische Schriftzeichen für «Teufel» orientiert sich beispielsweise am Sündenfall (s. Livenet-Bericht). Oder jenes, das für das Wort «Herrlichkeit» steht, symbolisiert den Garten Eden.
Und auch die Arche Noah ist in der chinesischen Schriftgebung enthalten, im Zeichen für «Schiff» sind gleich mehrere Referenzen an das erste grosse Schiff der Menschheitsgeschichte enthalten.
Christlicher Glaube tief verwurzelt
Dass Chinas Regierung sich nicht vor Christen fürchten müsste, belegt beispielsweise Pastor Wang Yi. Als er aufgrund seines Glaubens verhaftet wurde, zeigte er nicht etwa Groll und Feindschaft gegenüber den Behörden oder Gott. Er sagte einfach: «Jetzt loben wir dich in Polizeiautos» (Livenet berichtete).
Chinesische Christen beten für ihre Regierung und sie sind vorbildliche Bürger, wie etwa Chinas Eisschnelllauf-Trainerin Li Yan, die ihrem Land Gold bescherte.
Ausserdem beten Chinas Christen für den Westen, darunter auch für andere Glaubensgefangene. Zudem steht in dem Land, in welchem die Bibel früher verboten war, heute die weltgrösste Bibel-Druckerei. Zudem tragen chinesische Christen den Glauben durch die chinesische Bewegung «Back to Jerusalem» hinaus in alle Welt.
Zum Thema:
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / BCN / BitterWinter / Christian Headlines / Christian Post
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