Christen in China
«Jetzt loben wir dich in Polizeiautos»
Über 160 Mitglieder der Early Rain Covenant Church in Chengdu wurden zwischen Dezember und Januar wegen ihres Glaubens inhaftiert, andere stehen unter Hausarrest oder werden ständig überwacht. Doch die Christen bleiben mutig und standhaft. Bereits am 10. Dezember 2018 wurden über 100 Mitglieder der chinesischen Early Rain Covenant Church in Chengdu inhaftiert, darunter auch der bekannte Pastor Wang Yi und seine Frau. Nun berichtet das Missionswerk Open Doors USA, dass weitere 60 Mitglieder gefangen genommen wurden. Sie hatten sich nach der Schliessung ihrer Gemeinde im Dezember im Freien zum Gottesdienst getroffen.Die Gemeinde trifft sich zwar im Untergrund (die etwa 800 Mitglieder treffen sich in vielen kleinen Gruppen), veröffentlicht die Predigten jedoch im Internet und evangelisiert auf der Strasse. Dies war den Behörden sicherlich ein Dorn im Auge, und so werden jetzt neben den über 160 Inhaftierten viele Gemeindeglieder 24 Stunden lang überwacht oder gar unter Hausarrest gestellt. Zudem habe die Polizei versucht, einige Gemeindebesucher dazu zu bringen, die Kirche zu verlassen.
«Anbeten in Geist und Wahrheit»
Doch die Gemeindeglieder sind unglaublich mutig. Auf der Facebook-Seite, die derzeit allerdings nicht aufrufbar ist, veröffentlichten sie nicht nur Berichte über das Geschehene, sondern auch ergreifende Gebete: «Herr, heute loben wir dich in Polizeiautos. Wir loben dich in Polizeistationen. Wir loben dich in Strafanstalten. Wir loben dich in Gefängnissen. Wir fahren in den Bussen zur Polizeistation, als würden wir auf der Strasse nach Zion fahren. Denn du sagst uns, Herr, dass du nach Anbetern suchst, die dich in Geist und in Wahrheit anbeten.»Mit christlichen Inhaftierten wird «gehandelt»
Der Druck auf Chinas Christen ist enorm gestiegen, seitdem im Februar neue religiöse Gesetze in Kraft getreten sind. Open Doors berichtet sogar von «Quoten» zur Inhaftierung von Christen. Ein Polizist habe dem Magazin für Religionsfreiheit «Bitter Winter» berichtet, dass die diversen Stationen darüber informiert worden seien, dass auf einer 100-Punkte-Skala bewertet werde, wie viele Christen sie inhaftiert hätten. Dies habe sogar dazu geführt, dass Polizeistationen, die ihr Ziel bereits erreicht hätten, Namen von bereits inhaftierten Christen für etwa 70 US-Dollar an andere Stationen «verkauften».
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Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Open Doors USA
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