China: Druck nimmt zu

Bis zu 1'500 Dollar für Verrat von «illegalen» Gemeinden

Der Druck auf Christen in China tritt in neue Dimensionen. In der Provinz Guangzhu bieten die Behörden bis zu 10'000 Yüan für Hinweise, die zur Entdeckung «illegaler» Hauskirchen und christlicher Aktivitäten führen.

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Christen in China
Die Abteilung für ethnische und religiöse Angelegenheiten der Provinz Guangzhou kündigte es auf ihrer Website an: Bis zu 1'500 US-Dollar bekommt, wer Informationen liefert, die zur Verhaftung von Leitern von christlichen und anderen Versammlungen führt.

«Anreiz zur Motivation der Massen»

Das berichtet jetzt die «Epoch Times». Die neue Regel heisst «Anreiz zur Motivation der Massen, illegale religiöse Aktivitäten zu melden».

Die Behörden definieren «illegale Aktivitäten» unter anderem:

  • Religiöse Versammlungsstätten ohne behördliche Bewilligung einzurichten.
  • Religiöse Aktivitäten in nicht-religiösen Einrichtungen oder Orten abzuhalten.
  • Religiöse Zuwendungen anzunehmen.
  • Religiöse Unterweisung ohne Bewilligung durchzuführen.
  • Oder die Reise chinesischer Bürger zu ausländischen Treffen wie Seminaren, Treffen oder Gottesdiensten ohne Bewilligung.

Druck wird enorm zunehmen

Bob Fu, Gründer der Menschenrechtsorganisation «China Aid», erklärte, die neuen Regelungen würden die Verfolgung von Christen im offiziell atheistischen China bedeutsam verschärfen: «Die Leute mit Geld zum Verrat anzureizen, was jenseits jeder Moral ist, hat es bisher nur in der Kulturrevolution gegeben. Damals verrieten Menschen ihren Ehepartner, ihren Kollegen und sogar Kinder ihre Eltern.»

Die neuen Regeln traten nur ein paar Wochen auf den Plan, nachdem Xu Xiahong, Vorsitzender der patriotischen «Drei-Selbst»-Bewegung erklärt hatte,  dass «antichinesische Kräfte das Christentum benutzen, um die staatliche Macht zu unterwandern». Die «Drei-Selbst»-Bewegung koordiniert die registrierten protestantischen Kirchen in China.

Platz 27 im Weltverfolgungs-Index

Der Druck auf Christen in China hat seit 2016 massiv zugenommen, als Präsident Xi Jinping begann, den «westlichen Einfluss» zu reduzieren und Religionen, vor allem das Christentum, china-kompatibel zu machen. Die Freiheiten der Religionsausübung sind für Christen seitdem massiv eingeschränkt. Auf dem Weltverfolgungs-Index von Open Doors ist China an 27. Stelle zu finden.

Zum Thema:
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Datum: 17.05.2019
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Gospel Herald

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