Walmart-Erbin Alice Walton
Reichste Frau unterstützt gute Nachricht
Die Walmart-Erbin Alice Walton, 72, gehört zu den reichsten Menschen der Welt. Nach einem schwierigen Leben unterstützt sie heute nicht nur Künstler, Bildung und medizinische Forschung, sondern auch den christlichen Glauben.
Wer in den USA herumreist, ist sicher schon mal in einem Walmart einkaufen gegangen. Im Detailriesen «kriegt man alles ausser Flugzeuge». Der weltweit grösste Einzelhandelskonzern wurde 1962 von Sam Walton gegründet und geleitet, bevor er 1992 verstarb. Alice erbte das Vermögen als jüngstes Kind zusammen mit ihren drei Brüdern.
Mit dem Erfolg von Walmart stieg auch das Vermögen der Familie. Bevor die Familie Walton wohlhabend wurde, war sie eine ganz normale Familie mit mittlerem Einkommen. Alice Louise Walton, 72, gilt heute mit einem Vermögen zwischen 60 und 70 Milliarden US-Dollar als reichste Frau der Welt. Sie sagt dazu: «Meine Eltern glaubten nicht, dass der Wert und die Würde eines Menschen etwas mit Geld zu tun haben.» Die Walton-Kinder wuchsen mit Moralvorstellungen wie Bescheidenheit und Mitgefühl auf.
Konzern mit christlicher Struktur
Bethany Moreton, Professorin für Geschichte an der Dartmouth University (New Hampshire), schrieb das Buch «To Serve God and Wal-Mart: The Making of Christian Free Enterprise» (Harvard University Press). Es beschreibt die ideologische Grundlage hinter dem Unternehmensethos von Walmart, das den Gewinn des Megakonzerns erfolgreich beflügelt habe.
Diese Verbindung sei grösstenteils dem Walmart-Gründer Sam Walton zu verdanken, der sich eine starke christlich basierte Kultur zu eigen machte: Walton habe in die Unternehmensstruktur das Konzept der «dienenden Führung» eingearbeitet, das die Rolle der Arbeitnehmer mit dem Konzept «Christus war ein dienender Führer» verknüpft und die Bedeutung des Dienstes am Nächsten betont. Ein weiteres entscheidendes Element des Erfolgs von Walmart sei die geschickte Fähigkeit von Walmart gewesen, sich in die zugrunde liegende soziale Struktur von christlichen Familien einzufügen.
Erbin mit schwierigem Leben
Anders als ihrer Brüder übernahm Alice Walton keine tragende Rolle im Konzern, obwohl sie in San Antonio (Texas) Wirtschaft studierte und als Aktienanalystin und Broker arbeitete. Auch eine Investmentbank gründete sie. Doch die Erfüllung ihres Lebens fand sie in der Geschäftswelt nicht und lebte ein schwieriges Leben. Sie geriet wegen Alkoholexzessen in die Schlagzeilen und war in drei schwere Autounfälle verwickelt. 1983 verlor sie bei Acapulco (Mexico) die Kontrolle über ihren Jeep und stürzte in eine Schlucht, wobei sie schwere Beinverletzungen davontrug. Nach 22 Operationen leidet sie heute noch an den Folgen daran.
Alice Walton war zweimal verheiratet, einmal mit einem Investmentbanker und einmal mit dem Erbauer ihres Swimmingpools. Sie hat keine Kinder. Im Laufe der Zeit wurde sie zur Philanthropin und Grossspenderin. Ihr Leben verbringt sie heute zwischen ihrer Ranch in der Nähe von Fort Worth (Texas) und ihrer 40'000 Einwohner zählenden Heimatstadt Bentonville im Nordwesten von Arkansas.
Während der Pandemie kündigt sie den Bau einer hochmodernen medizinischen Hochschule mit einem ganzheitlichen Ansatz an, der Körper, Geist und Seele einbezieht. Neben einem der spektakulärsten Kunstmuseen der Welt – das Crystal Bridges Museum wurde auch von ihr finanziert – bekommt Bentonville mitten im Bibelgürtel nun auch noch ein Medtech-Center globalen Formats.
Christlichen Glauben fördern
Ein besonderes Augenmerk gilt auch dem Glauben junger Menschen: So gründete sie 2006 durch ihre Alice-Walton-Stiftung das «Camp War Eagle», ein christliches Sport-, Abenteuer- und Erholungscamp, das über 100 verschiedene Aktivitäten für Kinder von 7 bis 17 Jahren aller sozialen Schichten anbietet. Das 600 Hektar grosse Camp befindet sich am Ufer des Beaver Lake in Arkansas und ist zu einem der erfolgreichsten christlichen Nachwuchsprojekte der USA geworden. Kinder und Jugendliche bekommen dort die Möglichkeit, Gemeinschaft und Nächstenliebe zu stärken und dabei naturbezogene Abenteuer zu erleben. Das Ziel des Camps ist offiziell, eine grössere Wertschätzung für Gott und sich selber zu wecken. Viele Camp War Eagle-Camper können je nach Haushaltseinkommen kostenlos am Camp teilnehmen.
Das Camp bietet Kindern, die sich zu gemeinnütziger Arbeit und besseren Noten verpflichten, bedarfsabhängige Stipendien an. Grosse Bedeutung für das Camp haben die Sommer- und Festangestellten: Diese engagierten und enthusiastischen Mitarbeiter sind verpflichtet, positive, fröhliche, christliche Vorbilder für die Camper zu sein. Die Liebe zu Gott, die Liebe zu Kindern und ein bereitwilliges, fröhliches Herz sind ein Muss für alle War Eagle-Mitarbeiter. «First is Third» (F.I.T.) ist ein wichtiger geistlicher Schwerpunkt im Camp: «Um im Leben zu 'gewinnen', müssen wir Gott an die erste Stelle setzen, unseren Nächsten an die zweite und uns selbst an die dritte. Wenn wir uns selbst an die dritte Stelle setzen, werden wir im Spiel des Lebens an erster Stelle stehen.»
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Autor: Markus Baumgartner
Quelle: DienstagsMail
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