232 Millionen Migranten
Was können Christen zur Integration beitragen?
Rund 232 Millionen Menschen leben derzeit nicht in ihrem Heimatland, weil sie es entweder freiwillig verlassen haben oder weil sie fliehen mussten bzw. vertrieben wurden. Das geht aus einer aktuellen Studie der Vereinten Nationen hervor. Und gerade Migranten sind eine grosse Bereicherung für Gemeinden, sagt Horst Pietzsch von der Deutschen Evangelischen Allianz.
Deutschland ist der Staat mit den drittmeisten Migranten – nämlich zehn Millionen. Angesichts der Statistik ermuntert der Arbeitskreis für Migration und Integration der Deutschen Evangelischen Allianz Christen dazu, stärker auf Bürger ausländischer Herkunft zuzugehen. «Wir sollten es als Chance sehen, dass so viele Menschen zu uns kommen, um ihnen die christliche Botschaft weiterzugeben», sagte der Referent des Arbeitskreises, Horst Pietzsch, gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea.
Allerdings sei es nicht immer leicht, Gemeinden für eine Öffnung gegenüber Migranten zu motivieren. Mitunter herrsche Verunsicherung, wie man mit Menschen aus fremden Kulturen – etwa aus der orientalischen Welt – umgehen solle. Hier biete der Arbeitskreis Hilfen an. Zum Teil blieben Christen in Gemeinden aber auch lieber unter sich, weil es unter Einheimischen «kuscheliger» sei.
Migranten sind Bereicherung für Gemeinden
Pietzsch zufolge sind Fremde eine Bereicherung für Gemeinden: «So leben gerade Christen, die in ihren Herkunftsländern verfolgt wurden, ihren Glauben mit grosser Begeisterung.» Um mit Migranten in Kontakt zu kommen, empfiehlt Pietzsch unter anderem, Asylbewerber zu besuchen, Deutschunterricht anzubieten und in Fussgängerzonen Büchertische mit ausländischer Literatur aufzustellen. Grundsätzlich solle sich jede Gemeinde fragen: «Welchen Beitrag leisten wir zur Integration von Migranten?» Als wünschenswert bezeichnete Pietzsch auch, wenn Gemeinden und kirchliche Einrichtungen Flüchtlinge aufnehmen. Voraussetzung sei jedoch, dass sie dies personell und finanziell stemmen könnten.
Kirchenpräsident: Was Gemeinden tun können
Der Vorsitzende der EKD-Kammer für Migration und Integration, der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung, bittet die Kirchgemeinden, sich dafür einzusetzen, dass Flüchtlinge gut aufgenommen und in die Gesellschaft integriert werden. Die Gemeinden sollten den Kommunen bei der Bewältigung dieser Aufgabe helfen, etwa durch Beratung der Asylsuchenden, Sprachkurse und – bei Bedarf – auch durch die Bereitstellung von Unterkünften. In der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau bestehen nach eigenen Angaben drei Einrichtungen, in denen Flüchtlinge untergebracht sind.
Webseiten:
Arbeitskreis für Migration und Integration der Deutschen Evangelischen Allianz
Arbeitsgemeinschaft Interkulturell der Schweizerischen Evangelischen Allianz
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Quelle: idea
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