Start am Freitag
Israel-Raumschiff «Genesis» fliegt mit Bibel zum Mond
Auch dank ein wenig Schweizer Technik: Am Freitag, 22. Februar 2019 startet Israel die erste private Raummission zum Mond. Enthalten ist auch eine Zeitkapsel mit wichtigen Dingen für Israel – darunter eine Bibel. Die nun beginnende Raummission sorgt für internationale Aufmerksamkeit: Das Ganze entstand durch einen Technologie-Wettbewerb von «Google».
Israel ist ein High-Tech-Land mit eigenem Silicon Valley, mehrere Autoanbieter arbeiten hier an der Selbstfahrtechnik ihrer Wagen (darunter Audi und Ford).Nun startet Israel die weltweit erste nicht-staatliche Raummission – und ein wenig ist auch die Schweiz beteiligt: Der bundeseigene Rüstungskonzern «Ruag» lieferte ein Strukturteil für die Triebwerkhalterung.
Das von Ruag hergestellte Teil besteht aus Aluminium und stammt aus dem 3D-Drucker. Es handelt sich um die erste auf diese Weise produzierte Komponente für einen Mondlander; immerhin aber druckte Israel bereits ein ganzes Polizeiauto aus dem 3D-Drucker aus.
Dem jungen Team geht es nach eigenen Angaben darum, eine junge Generation zu inspirieren und einen «Apollo-Effekt» auszulösen.
«Israel schickt Bibel zum Mond»
Das Unternehmen sorgt für Schlagzeilen, «Israel schickt ersten privat finanzierten Mond-Lander auf den Weg» schreibt die «Deutsche Welle», «Israel schickt Bibel zum Mond» titelt der «Spiegel» (ähnlich wie Livenet bereits Ende Dezember) und «Die Presse» schreibt «Israel steht unmittelbar vor erster Mission zum Mond».
In einer Zeitkapsel enthalten sind nationale und traditionelle Symbole wie die Bibel, die Unabhängigkeitserklärung Israels, die israelische Flagge, die «Tfillat Haderech» – also das vor der Reise verlesene Gebet –, israelische Lieder, eine Sammlung von Gemälden israelischer Kinder und andere Materialien, die in den letzten Jahren von der Öffentlichkeit gesammelt wurden, sowie verschiedene Werke aus Wissenschaft und Literatur.
Israelische Flagge soll auf Mond wehen
«Wir werden die israelische Flagge auf den Mond setzen», blickte Ido Anteby, CEO von «SpaceIL» schon früher nach vorne. Für das «Weizmann Institute of Science» wird bei dieser Expedition auch ein Experiment zur Messung des Magnetfeldes des Mondes durchgeführt.
Die 2 x 1,5 Meter grosse Mondfähre wiegt 600 Kilogramm und ist damit das kleinste Raumschiff, das jemals auf dem Mond gelandet ist.
Ausgangspunkt war der internationale Wettbewerb «Google Lunar XPrice» von 20 Millionen Dollar. Dazu mussten die Teilnehmer ein unbemanntes Raumschiff auf dem Mond landen lassen. Mit dieser Ausschreibung wollte der Internetriese die private Raumfahrt-Technologie fördern. Der Wettbewerb endete ohne Gewinner, da – selbst bei verlängerter Frist – niemand rechtzeitig fertig wurde. Als einziges Team machte «SpaceIL» dennoch weiter. Der Satellit wird von Cape Canaveral, Florida, mit einer «Falcon 9»-Rakete sowie zwei grossen Satelliten, die Teil anderer Missionen sind, gestartet.
Zum Thema:
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / BIN / BCN / JNS / SpaceIL / welt.de
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