Matthias «Kuno» Kuhn
«Jüngerschaft beginnt zu Hause»
Viele Christen versuchen, neben den Verpflichtungen in Job, Ehe und Familie auch in kirchlichen Aktivitäten Gott zu dienen. In seinem Buch «Jüngerschaft» zeigt Matthias Kuhn (auch bekannt als «Kuno») auf, dass Jüngerschaft in der Familie beginnt.
Viele Mütter und Väter sind gefordert, ihre Verantwortungen unter einen Hut zu bringen. Der Job verlangt einem alles ab, den Kindern will man Aufmerksamkeit schenke und auch der Ehepartner soll nicht vernachlässigt werden. Als ob das nicht schon genug wäre, kann der innere Wunsch, in der Gemeinde etwas für Gott zu tun, zu innerer Unzufriedenheit führen – schliesslich sind Kraft und Zeit begrenzt. Matthias «Kuno» Kuhn weist Menschen in einer solcher Situation auf das naheliegende hin.
Jüngerschaft in der Familie
Über die Wichtigkeit, den Glauben in den Berufsalltag hinauszutragen, wurde in den letzten Jahren immer wieder gesprochen. Kuno spricht in seinem Buch «Jüngerschaft» aber ein Thema an, welches eigentlich mindestens so selbstverständlich sein sollte, aber leider oft vernachlässigt wird: Jüngerschaft in der Familie.
«Familien sind der Grundstein gesunder Entwicklungen», hält Kuno fest und betont gleichzeitig, dass Gott sein Reich immer vom Kleinen zum Grossen baue. Es gibt also nichts naheliegenderes, als dass Eltern ihren Glauben den Kindern lehren. So wichtig das Erzählen biblischer Geschichten und Lehren von Glaubensinhalten auch ist, soll die Jüngerschaft in der Familie aber weiter reichen. Kinder sollen beobachten können, wie der Glaube ihrer Eltern wirkt – sowohl in deren Erfolgen, wie auch in Niederlagen.
Das Einfache als wirkungsvoll entdecken
«Während es oft mühsam ist, Lücken im Kalender zu finden, um mit Menschen, die wir jüngerschaftlich begleiten, einen Spaziergang zu machen oder zusammen einen Kaffee trinken, sind unsere Kinder Teil unserer Welt und warten nur darauf, das Leben mit uns zu teilen.» Es scheint einfach zu sein. Kuno weiss aber um die Hindernisse, welche uns oft von einem bewussten Engagement für unsere Kinder abhalten. Eines dieser Hindernisse nennt er auch gleich beim Namen. «Wir stehen jedoch in Gefahr, sie links liegen zu lassen, um uns so richtig ins Reich Gottes zu investieren. Der Applaus für unseren tollen kirchlichen Einsatz ermutigt uns dann, uns noch mehr dort einzubringen.»
Sich in die eigenen Kinder zu investieren, kann zu unspektakulär erscheinen oder zu wenig Ehre von Mitmenschen einbringen. Aber es lohnt sich! Es ist nicht nur einfach, Zeiten mit den eigenen Kindern einzuplanen, sondern auch die hervorragende Möglichkeit, Menschen Gottes Reich nahezubringen. Die Beziehungen mit den Kindern sind natürlich, genauso wie die Beziehung mit Gott. Der Alltag ist die perfekte Umgebung, um gemeinsam im Glauben zu wachsen.
Verantwortung wahrnehmen
Kleine Kinder können den Eltern zuweilen alle Energie rauben. Stundenlanges nächtliches Geschrei, Zwängereien im Einkaufsladen und vieles andere ist anstrengend. Es ist nur verständlich, wenn Eltern sich freuen, ihre Kinder während des Gottesdienstes in die Obhut von Sonntagsschulleiter zu übergeben. So scheint auch die Aufgabe, die Kinder im christlichen Glauben zu unterweisen, abgedeckt zu sein.
«Man gibt das Mandat der geistlichen Entwicklung der Kinder an die Kirche ab und begeht so wiederholt den fatalen Fehler, Leben und Lehre auseinanderzudividieren.» So beschreibt Kuno das Handeln vieler christlichen Eltern und weist darauf hin, dass Eltern für die geistliche Entwicklung ihrer Kinder verantwortlich sind.
Jüngerschaft in der Familie – aber wie denn?
In Kunos Gemeinde wurde die Wichtigkeit, Jüngerschaft innerhalb der Familie zu leben, erkannt. Doch damit tauchte die Frage auf, wie dies denn gehen sollte. Die Blicke überforderter Eltern liessen schnell erkennen, dass Hilfe geboten werden musste. So führten sie beispielsweise ein Kids-Daddy-Weekend durch, bei welchem Väter Zeit mit ihren Kindern verbrachten. Unter anderem verbrachten sie gemeinsam die «Stille Zeit». Für einige Väter war dies eine grosse Herausforderung und so war es hilfreich, sich mit anderen über das Erlebte auszutauschen.Anstelle von attraktiven kirchlichen Angeboten für Kinder, setzt Kuno auf Hilfestellung für Eltern, um in ihrer Rolle zu wachsen. Jüngerschaft soll Teil des normalen Familienlebens werden, dafür schlägt sein Herz. Und dafür wagte er es auch, auf gewisse Angebote zu verzichten und damit Gemeindemitglieder zu verlieren. Die Priorität soll ganz einfach darauf liegen, Eltern für jüngerschaftliche Beziehungen mit ihren Kindern zu unterstützen.
Praktische Anregungen
Auch wenn die drei Kapitel in Kunos Buch kaum ausreichen, um Eltern für das Projekt «Jüngerschaft in der Familie» vollends auszurüsten, geben sie doch eine Vielzahl von guten, motivierenden Anregungen. Die Beispiele aus dem eigenen Leben können den Leser zu weiteren Ideen inspirieren. Es kann Kreativität brauchen, Wege zum gemeinsamen Gebet zu finden. Den Kindern soll Verantwortung übergeben werden, selbst wenn sie dabei Fehler machen. Als Familie für Gott unterwegs zu sein, öffnet die Türen für so manches Abenteuer.
«Neben der Förderung des geistlichen Lebens in der Familie war und ist es uns enorm wichtig, nahe am Herzen unserer Kinder zu sein», so Kuno weiter. «Dies bedeutete, dass wir uns ganz bewusst Zeit nahmen, um das Motto 'family first' zu leben.» Und genau diese Priorität muss der Familie gegeben werden, denn sie darf nicht zum Nebenschauplatz in unserem Einsatz für Jesus verkommen. Nein, echte Jüngerschaft beginnt zu Hause!
Hier sehen Sie ein Video-Input von Matthias 'Kuno' Kuhn:
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Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Livenet / Buch «Jüngerschaft»
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