Nachfolge

Von Vertrauen, Prioritäten und dem Blick in Gottes Augen

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Nachfolge (Bild: Unsplash)
Was bedeutet es, Jesus im Alltag nachzufolgen? Pfarrerin Tabea Inäbnit erzählt im Interview von verschiedenen Herausforderungen und Highlights, die eine solche Nachfolge auch mit sich bringen können...

Was verstehen Sie unter Nachfolge?
Tabea Inäbnit:

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Tabea Inäbnit (Bild: Livenet)
Nachfolge ist für mich die Antwort auf meine Erwählung (Johannes, Kapitel 15, Vers 16). Darum bedeutet Nachfolge für mich konkret: Vertrauen – auf Jesus hören – gehorchen – mich verändern lassen – Freude – in Wort und Tat lieben – dem Beispiel von Jesus folgen – mutige Schritte wagen… Nachfolgen bedeutet für mich aber auch: an der Hand von Jesus durchs Leben stolpern – Fehler machen und wieder aufstehen – Lernende und nicht Allwissende sein – Spannungen aushalten – Fragen und Zweifel zulassen… Und: In all dem immer wieder den Blick auf Jesus zu richten im Wissen, er kommt mit mir zum Ziel!

Wann und wie haben Sie sich entschieden, Jesus nachzufolgen?
Ich habe den Glauben mit der Muttermilch aufgesogen und eine typische «christliche Karriere» durchlebt: Sonntagsschule, Jungschar… Ich bin dankbar für das kostbare Fundament, das durch meine Eltern, die Leiter/innen… in mein Leben gelegt wurde. Obwohl für mich immer klar war, dass ich zu Jesus gehöre, waren doch einige Jahre die Prioritäten nicht so klar. Umso grösser ist das Privileg, dass Jesus seinen Ruf an mich während einem Einsatz mit Metro Ministries in New York erneuert hat. Gott hat mein Leben auf den Kopf gestellt, die Idee nach einer theologischen Ausbildung in mein Herz gepflanzt und Prioritäten neu geordnet. Für mich gibt es ein Glaubensleben vor und nach New York. Nach diesem Abenteuer war für mich klar: Ich will Jesus nachfolgen und Kompromisse aus meinem Leben kicken. So sind wir gemeinsam auf dem Weg in allen Hochs und Tiefs!

Wie zeigt sich diese Nachfolge in Ihrem Leben?
Mein Konfvers ist im Psalm, Kapitel 32, Vers 8: «Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst; ich will dich mit meinen Augen leiten.» Damit Gott mich mit seinen Augen leiten kann, bin ich gefordert, ihm immer wieder in die Augen zu schauen. Dieser Augenkontakt geschieht bei mir einerseits am Morgen beim ersten Kaffee: Bibel lesen, beten, auf Gott hören…! Aber auch durch den Tag darf ich immer wieder diesen Augenkontakt suchen und Leitung in Anspruch nehmen.

Nachfolge geschieht für mich nicht im Alleingang, sondern in Gemeinschaft. Immer wieder habe ich mir Frauen gesucht, von denen ich bewusst lernen wollte oder denen ich das Recht gab, in mein Leben hinein zu reden. Meinen Wegbegleiterinnen habe ich viel zu verdanken.

Was ist Ihr persönliches Highlight in der Nachfolge?
Da könnte ich viel erzählen… Mich begeistert immer wieder, wenn Gott mich gebraucht und ich Zeugin davon sein kann, wie er Fingerabdrücke im Leben von anderen Menschen hinterlässt: ein Gebet, das erhört wird – ein Telefon zur richtigen Zeit – ein Eindruck, der sich bestätigt… Was sicher ist: Nachfolge macht Freude und wird spannend, wenn ich mutige Schritte wage und etwas riskiere – so entstehen Highlights.

Welche Aspekte der Nachfolge fordern Sie am meisten heraus und wie gehen Sie damit um?
Als typische Schweizerin mit einem Hang zum Perfektionismus ist es mir wichtig, «richtig» nachzufolgen – ich will es gut machen. Das löst bei mir immer wieder Druck und einen gewissen «Krampf» aus. Da hilft mir das Gespräch mit vertrauten Personen, das bewusste Aushalten meiner persönlichen Schlagseite und das Vertrauen, dass Jesus auch gerade in diesem Punkt Heilung, Gelassenheit und mehr Entspanntheit schenken kann und wird.

Welchen Tipp würden Sie einem neuen Nachfolger oder einer neuen Nachfolgerin Jesu mitgeben?
Such dir eine Person, die dich in den ersten Schritten an der Hand nimmt und werde Teil einer christlichen Gemeinschaft – in welcher Form auch immer. Und: Freue dich, dass du den wertvollsten Schatz im Leben entdeckt hast!

Dieser Artikel erschien zuerst im «wort+wärch»-Magazin vom EGW.

Zum Thema:
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Datum: 05.02.2022
Autor: Linda Steiner / Tabea Inäbnit
Quelle: wort+wärch Magazin

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