ISIS-Prinz wird Hauskreisleiter
«Ich erlebte eine Liebe, die es im Islam nicht gibt»
Mohammed ist ein angesehener Anführer vom Islamischen Staat. Doch als ihn jemand fragt, warum er überhaupt Muslim ist, weiss er keine Antwort. Auf der Suche nach der Wahrheit trifft er Peter – doch dessen Worte machen ihn so wütend, dass er ihn töten will.Mohammed* wird in einem mehrheitlich muslimischen Land geboren. «Ich bin im radikalen Islam aufgewachsen. Mir wurde beigebracht, dass der Islam wieder wie zu Zeiten Mohammeds sein müsste, die Zeiten der Macht und der Eroberung.» Mohammed studiert den Koran und lebt für den Dschihad. Früh schliesst er sich dem Islamischen Staat ISIS an. Sein Ansehen steigt ständig und er wird zu einem sogenannten «ISIS-Prinzen», einem geistlicher Anführer, der seinen Nachfolgern den Koran lehrt und sie zum Heiligen Krieg drängt. Seine Nachfolger schwören ihm die Treue und sind bereit, für ihn zu sterben. «Wir begannen, Gruppen zu bilden, um das Land und den Islam zu verteidigen.»
Eines Tages fragt ihn jemand, warum er überhaupt Muslim ist. «Darauf hatte ich keine Antwort. Ich begann, im Koran, den Hadithen und den Sunna zu suchen. Ich wollte Beweise dafür finden, dass Allah existiert und der Islam Recht hat. Aber ich fand nichts…»
Ein gefährlicher Entschluss
Kurz darauf hört er von Peter*, einem Christen, der Muslime evangelisiert; er erhält dessen Telefonnummer und ruft ihn an. Er möchte sich mit ihm treffen. Peter ist Mitarbeiter des internationalen Missionswerks «Leading the Way» vom ägyptischen Pastor Dr. Michael Youssef. Immer wieder erhält Peter solche Anrufe, trifft sich aber nie sofort mit dem Interessierten, sondern spricht erstmal nur am Telefon, zu gefährlich ist die Situation für ihn.
Doch bei Mohammed ist es anders: Peter spürt, dass Gott ihn zu ihm schickt. Er erinnert sich: «Ich hatte das seltsame Gefühl, dass Mohammed von ISIS ist und versuchen könnte, mich umzubringen. Aber ich verspürte einen tiefen Frieden, dass Gott mich schützen würde, weil er ja der Grund des Treffens war. Also machten wir einen Termin aus, obwohl ich wusste, dass er mich umbringen könnte.»
«Wie soll ich ihn töten?»
Als Mohammed zu Peter geht, hat er Angst. Aber er möchte endlich die Wahrheit herausfinden. Peter ist beim Gespräch ganz direkt und sagt: «Unser Gott ist nicht dein Gott!» Mohammed ist wie vor den Kopf geschlagen. «Als ich Peter hörte, erschienen mir seine Worte total arrogant. Sie weckten in mir den radikalen Mohammed. Ich wurde so wütend, dass ich einen Moment lang vergass, weshalb ich zu Peter gekommen war, und plötzlich nur noch einen Gedanken hatte: Wie sollte ich ihn töten?»
Dann beginnt der ISIS-Prinz plötzlich zu weinen, er weiss selbst nicht warum. Peter legt seine Hand auf Mohammeds Schulter und beginnt, für ihn zu beten. Schnell steht Mohammed auf und geht fort.
Der Traum mit dem blutigen Umschlag
Doch wenige Tage später ruft er Peter wieder an, sie treffen sich erneut. Mohammed ist völlig durcheinander. «Ich hatte einen Traum. Ich träumte, dass Peter zu mir kam und mir einen weissen Umschlag gab, aus dem Blut heraustropfte. Das Blut roch sehr gut, wie Moschus oder Parfüm. Als ich das Blut sah, erschrak ich. Aber Peter sagte mir: ‚Hab keine Angst!‘ Dann wachte ich auf.»
Peter erklärt Mohammed, dass es ohne Blutvergiessen keine Vergebung der Sünden gibt. Der ISIS-Prinz fragt, wie man denn diese Vergebung erhält und Peter zeigt ihm, dass Gott ihm das ganz umsonst schenkt. Er müsse es nur akzeptieren.
Verändert
Immer wieder treffen sich die beiden und Peter erklärt Mohammed mehr über den Glauben und Jesus. Bei einem der Treffen beichtet Mohammed: «Bei unserem ersten Treffen wollte ich dich umbringen – das tut mir leid!» Er wirft sich auf den Boden und bittet um Vergebung. Bald darauf übergibt Mohammed sein Leben Jesus. «Ich besuchte Peter regelmässig und erlebte eine Liebe, die es im Islam nicht gibt.» Er rasiert sich den Bart ab, verändert sein Leben und lässt sich taufen. «Sobald ich aus dem Wasser auftauchte, fühlte ich einen Triumph und Freude, die nicht zu beschreiben sind.»
Heute leitet Mohammed selbst ein Bibelstudium für drei Syrer in seiner Gegend. «Ich glaube, dass das wahre Buch die Bibel ist. In Jesus Christus habe ich die Wahrheit gefunden. Weil ich Gott mein Leben übergeben habe, bin ich gewiss, dass er mich nie verlassen wird.»
*Name aus Sicherheitsgründen geändert
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Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Jesus.ch / Leading the Way
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