Evangeline Lilly als Superheldin
«Ich muss nicht jeden schlagen, um etwas Wert zu sein»
Früher habe sie sich gewünscht, «hässlich zu sein», erinnert sich Evangeline Lilly. Doch dann verstand sie, dass Schönheit eine Gabe von Gott ist. Heute ist die Schauspielerin aus «Lost» und «Hobbit» die erste weibliche Superheldin in einem Marvel-Streifen, in «Ant-Man and the Wasp».
Dass mit ihr erstmals eine Frau in einem Marvel-Film eine Superheldin mimt, sei historisch, sagt Evangeline Lilly. Marvel sei ein kulturelles Machtzentrum. «Die Firma beeinflusst die ganze Welt, alle schauen die Filme.» Wenn Frauen ständig auf dem Rücksitz platziert würden, werde dadurch eine Botschaft gesendet.Lillys Sohn habe sie als Wespe cool gefunden und sich selbst so verkleidet. «Ein kleiner Junge spielt eine Superheldin.» Das zeige, dass heute andere Zeiten herrschen. «Ich wollte als Mädchen Spiderman sein.» Heldinnen gab es damals noch nicht.
Lange wie ein Junge aufgeführt
Manche Kritiker behaupten, ihre Rolle sei eine Reaktion auf die #MeToo-Bewegung. Das stimme nicht, auch wenn sie diese Aktion wichtig finde. Doch als die Enthüllungen rund um Harvey Weinstein bekannt wurden, hätten die Dreharbeiten längst begonnen.
Als Kind habe sie empfunden, als Frau weniger ernst genommen zu werden. «Deshalb fand ich Mädchensachen blöd, ich spielte Fussball und studierte Mathematik und Physik.» Sie habe damals besser sein wollen als die Männer. Bis ihr klar wurde, «dass ich nicht jeden schlagen muss, um etwas Wert zu sein».
Auch bei den Dreharbeiten zu «Ant-Man» habe sie eingegriffen. So wollte sie beispielsweise nach einer Actionszene nicht aussehen, als wäre sie gerade beim Friseur gewesen. «Das wäre nicht realistisch.» Es mache eine Superheldin nicht schwach, wenn sie anmutig, feminin und elegant ist. «Sie muss nicht wie ein Mann sein.»
Einst wollte sie hässlich sein
Schönheit empfand sie einst als Fluch, weil die Jungen sie plötzlich ganz anders ansahen und die anderen Mädchen in ihr auf einmal eine Konkurrentin sahen. Bis jemand Evangeline, die neben kanadischen auch französische und bosnische Wurzeln hat, sagte: «Gott hat dich schön gemacht und dir die Begabung gegeben!» Diese Worte führten sie zum Umdenken. «Ich wusste, er sagt die Wahrheit. Ich hatte seit meiner Pubertät darum gekämpft, dass andere mich nicht nur wegen meines Aussehens achten.»
«Zum ersten Mal erkannte ich, dass Schönheit aber eine ganz besondere von Gott gegebene Gabe war, zu der ich stehen und mit der ich glücklich sein durfte.»
Glaube gibt Kraft
Der Glaube helfe ihr auch in ihrem Alltag. «Mein Glaube gibt mir Kraft und Weisheit, die Aufgaben zu bestehen, die täglich vor mir liegen. Mal schaffe ich es besser, mal schlechter, aber ich weiss, dass ich nicht perfekt sein muss. Gott liebt mich einfach so, wie ich bin.»
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch/Berner Zeitung/Blick
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