Darlene Pawlik
«Ich war eine Zwangsprostituierte»
Schon als sehr junges Mädchen gerät Darlene Pawlik in die Fänge eines brutalen Zuhälters. Dass sie trotz ihrer traumatischen Vergangenheit heute eine fröhliche Frau sein kann, sieht sie selbst als ein Wunder.
Ich bin das Ergebnis einer Vergewaltigung, auch deshalb fühlte ich mich immer wertlos. Meine Mutter heiratete meinen leiblichen Vater, der sie weiter brutal misshandelte. Ich war noch ein Kleinkind, als er auch auf mich losging und mich körperlich und sexuell missbrauchte.Der zweite Mann meiner Mutter ging manchmal mit uns in die Kirche, eigentlich nur, um sozialen Anschluss zu finden. Mit sechs Jahren entschied ich mich für ein Leben mit Jesus, auch wenn ich nicht wusste, wie man als Christ lebt.
Als sich meine Mutter das zweite Mal scheiden liess, rannte ich von zu Hause weg. Ich ging nicht mehr zur Schule, lebte auf der Strasse und schlief in Kellern oder in Autos. Meine Mutter sah zwar gelegentlich nach mir, aber der Polizei war mein Schicksal egal. Es gab zu viele von uns Strassenkindern.
Der falsche Freund
Als ich 13 Jahre alt war, tauchte Ace in meinem Leben auf. Er sah gut aus und fuhr einen schwarzen Cadillac mit roten Ledersitzen. Er war immer nett zu uns Strassenkindern. Wenn es kalt wurde, durften wir zu ihm ins Auto steigen und dann redeten wir stundelang und machten Scherze. Ace nahm sich viel Zeit, unser Vertrauen zu gewinnen, wir ahnten nichts von seinen Absichten. Nach einer Weile fing er an, mit uns über Sex zu reden.
Er begann, uns Valium, Marihuana und Alkohol zuzustecken und ich nahm alles, was ich in die Hände bekam. Ich fühlte mich sowieso völlig wertlos, es war doch eh alles egal. Wenig später hatten Ace und ich das erste Mal Sex. Alles lief nach seinem Plan.
In der Falle
An meinem 14. Geburtstag wurde ich das erste Mal an einen Geschäftsmann verkauft, der entzückt über mein junges Alter war. Von da an war ich eine Prostituierte. Sex wurde für mich zur Routine. Aber genau so oft war es sehr brutal. Ich wurde oft von mehreren Männern gleichzeitig benutzt, geschlagen und misshandelt. Es war eine furchtbare Zeit, ich war eine Gefangene. Der einzige Ausweg schien der Tod und oft versuchte ich, mir das Leben zu nehmen.
Ace verkaufte mich einem anderen Zuhälter, der noch brutaler war. Und der verkaufte mich als Dauerprostituierte an einen verheirateten Vater. Er hielt mich wie ein Haustier in einer Wohnung, die er extra für unsere Zwecke anmietete.
Als ich unerwartet schwanger wurde, drehte der Mann durch. Er drohte, mich umzubringen, wenn ich nicht abtreiben würde und ich wusste, er meint es ernst. In meiner Verzweiflung erinnerte ich mich an den Gott meiner Kindertage und schrie zu ihm: «Gott, zeig dich, wenn es dich gibt! Ich brauche deine Hilfe! Ich weiss nicht, was ich tun soll!»
Der Weg aus dem Albtraum
In der Nacht hatte ich einen sehr reellen Traum. Ich träumte die Abtreibung aus der Sicht eines Ungeborenen. Als ich aufwachte, wusste ich, dass ich mein Leben und das meines Kindes retten muss. Plötzlich fiel mir eine Sozialarbeiterin von früher ein. Ich fand sogar noch ihre Telefonnummer. Sie war gläubige Christin und versprach, mir zu helfen.
Ich tat also so, als würde ich die Abtreibung vornehmen lassen und als hätte ich danach furchtbare Schmerzen. Ich ging oft ins Bad und weinte die ganze Zeit. Ich hatte solche Angst, dass mein Plan auffliegen würde, dass ich die ganze Zeit zitterte. Tatsächlich erlaubte mir der Mann, ein bisschen an die frische Luft zu gehen. An diesem Tag floh ich zu der Sozialarbeiterin, die mich bei sich versteckte. Sie rettete mich und mein ungeborenes Kind.
Schritte zur Heilung
In meinem neuen Zuhause fand ich zurück zu meinem Glauben an Gott. Ich wusste, dass er mein Gebet wirklich gehört hat. Ich fing an, in der Bibel zu lesen und zu beten. Nach und nach entdeckte ich, welchen Wert ich durch Jesus habe und dass Gott mich gewollt hat und liebt. Es dauerte lange, das Trauma meiner Vergangenheit zu verarbeiten, aber durch Gottes Nähe und durch seine Liebe erfuhr ich nach und nach Heilung meiner Seele.
Heute ist Darlene Pawlik verheiratet, hat fünf Kinder und zwei Enkelkinder. Sie setzt sich aktiv für ungeborenes Leben und Mütter in Notsituationen ein.
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Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch / thedarlingprincess.com
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