Tätowierer findet Jesus

Freude und Fülle statt Zerbrochenheit und Angst

Schon als Teenager kifft Stephan Schorn täglich und ist auch in der Schule selten nüchtern. Alkohol und Marihuana sind sein täglich Brot. Um seine Drogen zu finanzieren, jobbt er als Tätowierer. Doch in stillen Stunden zerfrisst ihn die Angst und die Einsamkeit. Tief in sich spürt er, dass es so nicht weitergehen kann.

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Stephan Schorn
Meine Jugendjahre waren geprägt vom Punk. Neben Alkohol konsumierte ich auch Marihuana, Cannabis eben. Eigentlich gab es von meinen 16. bis zu meinem 22. Lebensjahr keinen Tag, an dem ich nüchtern war. Ein Tag war eigentlich nur dann ein guter Tag, wenn ich am Ende dicht war.

Sehnsucht nach purem Leben

Ich wollte was erleben. Das, was ich um mich herum gesehen habe, war mir einfach zu langweilig. Ich war immer unterwegs auf Partys, machte Musik, hing auf Konzerten ab oder schoss mich einfach sinnlos weg. Wenn man eine Flasche Whiskey getrunken hat, eine Kiste Bier getrunken und was geraucht hat, dann ist es einem egal, ob man sich dann auch noch was einschmeisst oder nicht.

Als ich erwachsen wurde, kam ich äusserlich ein bisschen aus der Punkszene raus. Ich trug keinen Schottenrock mehr, keine Ketten und keinen bunten Irokesenschnitt, sondern wurde etwas gesetzter. Natürlich hatte ich immer noch meine Piercings und Tätowierungen. Ich sah nicht mehr so aus wie ein Assi, war aber trotzdem noch einer.

Als ich 19 Jahre alt war, heiratete ich meine Traumfrau Maria, die Frau, mit der ich heute noch immer verheiratet bin. Die Idee dazu kam uns, als wir beide völlig breit auf dem Bett lagen. Wir dachten: Cool, wir bleiben ja eh immer zusammen, dann können wir auch heiraten...

Hinter der Fassade bröckelt es

Irgendwann begann ich, Angstzustände zu bekommen, wenn ich abends alleine war. Ich hörte plötzlich Stimmen. Heute würde ich sagen, ich hatte Depressionen und Psychosen. Nach aussen hin war ich nach wie vor der gutgelaunte, starke, grosse Tätowierer: Sex, Drugs, Rock'n Roll, immer Party, immer bereit, etwas zu erleben. Aber eigentlich war ich der totunglücklichste Mensch der Welt. Ich war das ärmste Würstchen hier in der Gegend. Wenn ich über das Leben nachdachte und mein Umfeld sah, spürte ich: Das kann es nicht sein!

In dieser Zeit kam Maria zum Glauben an Jesus Christus. Ich war erstaunt, wie sie sich dadurch veränderte, sie war ja auch nicht harmloser gewesen als ich. Aber von einem Tag auf den anderen war sie anders. Ich wurde neugierig. Und irgendwann erzählte sie, dass Jesus gekommen ist, um uns frei zu machen von den Dingen, die uns nicht gut tun.

Die Entscheidung

Eines morgens wachte ich auf, setzte mich auf die Bettkante und sagte: «Okay, Jesus, wenn es dich wirklich gibt, dann komm jetzt. Ich kann nichts mehr mit meinem Leben anfangen. Hier hast du es. Nimm es in deine Hand und mach was draus.»

Und in dem Moment, mit diesem Gebet, waren die Stimmen weg. Waren die Depressionen weg. Waren die Angstzustände weg. Waren die Süchte weg. Statt dieser Sucht und der Ängste kam auf einmal eine Freude, kam ein Lächeln und eine Leichtigkeit, die bis heute geblieben sind.

Verändert durch Jesus

Ja, man kann sagen, ich hab mein abenteuerlustiges Leben eingetauscht gegen eine Doppelhaushälfte und Alltag mit Schlips und Kragen. Aber ich würde sagen, ich hab meine ganze Zerbrochenheit, meine Ängste eingetauscht gegen ein Leben in der Fülle.

Die ganze Zeit war ich auf der Suche nach irgendwas. Und als ich Jesus in mein Leben eingeladen habe, hat es sich angefühlt, als würde ich nach Hause kommen. Jeden Morgen, wenn ich aufstehe und mich umgucke, kann ich Gott nur dafür danken, was er in meinem Leben getan hat. Das, was ich mit Gott erfahren habe, ist das Beste, was ich in meinem ganzen Leben erlebt habe.

Heute arbeitet Stephan Schorn in einem Konzern und leitet IT-Projekte. Ehrenamtlich engagiert er sich für den Aufbau einer lokalen, christlichen Freikirche in Euskirchen, Deutschland, sowie für die Arbeit von «Face to Face».

Zum Thema:
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Datum: 11.06.2013
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch / ERF.de

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