Sommerlager-Vorfreude

Adonia-Leiter: «Obendrein gab es sogar ein Dessert-Wunder!»

Grünes Licht aus Bern für Brittnau: 1'500 Kinder und 300 Freiwillige können die Sommer-Musicals und Sportlager der Jugendmusik-Bewegung Adonia besuchen. Im Gespräch mit Livenet blickt Adonia-Geschäftsleiter Jonas Hottiger auf diese überraschende Wende.

Zoom
Jonas Hottiger (Bild: Facebook)
Jonas Hottiger, nach dem Bundesratsentscheid können die verschiedenen Adonia-Camps doch durchgeführt werden – was bedeutet das nun?
Jonas Hottiger:
Es ist schön zu sehen, dass wir nicht ein Jahr vergeblich gearbeitet haben. Die Vorbereitungen für eine solche Lager-Tour startet schon rund zwei Jahre im Voraus, begonnen mit dem Musical-Schreiben. Wenn kurz vorher – wie im Frühling – bekannt wird, dass eine Tour nicht durchgeführt werden kann, ist das mega-bitter. Wenn man dann aber eine Perspektive erhält, sieht dies ganz anders aus. Das grüne Licht im Allgemeinen ist nun da, auch wenn es noch verschiedene Fragen gibt.

Unter anderem wohl Fragen betreffend des Sicherheitskonzeptes?
Noch legen wir dieses nicht fest. Wenn sich die Situation weiter entschärft, braucht es immer weniger Massnahmen, um alle zu schützen. Deshalb veröffentlichen wir noch kein Konzept, damit wir nicht an dem gemessen werden. Unser gegenwärtiges Konzept orientiert sich am heutigen Stand, aber es ist noch offen, ob bis dahin Veranstaltungen mit 500 bis 1000 Personen besucht werden können. Jetzt sind 300 möglich.

Vor zwei Monaten war unklar, welche Sachen in diesem Jahr werden stattfinden können – ist Adonia nun gerettet?
Da ist zuerst die emotionale Komponente: Das ganze Team sieht jetzt wieder die Perspektive, dass 1'500 Kinder kommen können. Wir thematisieren immer Bibel-Geschichten und zu wissen, dass wir das in diesem Jahr doch noch erleben können, ist sehr erfreulich nach einem solchen Tiefschlag. Wir wissen von vielen Menschen, dass solche Lagerwochen noch Jahre später für viele ein Highlight sind. Das ist ein Grund, dass wir diese Lager machen. Es ist nun also ein massiver Unterschied im Vergleich zu der Zeit, als uns die Hände gebunden waren. Nun haben wir wieder die Möglichkeit, das zu erleben, warum wir das ganze überhaupt machen. Neben den Teilnehmern sind auch 300 Ehrenamtliche, die eine Woche Ferien bei uns investieren – diese haben sie sich reserviert, um sich in die Kinder zu investieren. Wir sind ermutigt, wie viele dahinterstehen. Auch sie freuen sich riesig.

Und wie sieht die wirtschaftliche Lage aus? Der Ausfall der Frühlings-Tour wog ja schwer…
Für den Sommer hatten wir fast keine Abmeldungen, obschon es keine Garantie gab, dass die Lager durchgeführt werden können. Die Hoffnung war wohl so gross, dass fast niemand die Anmeldung zurückzog, damit keine Kosten entstehen. Wir spüren die sehr starke Hoffnung, dass es gut kommt. Durch den Entscheid des Bundesrates ist es nun möglich.

Im Frühling hatten wir durch den harten Entscheid fast keine Möglichkeit zu reagieren. Kosten konnten fast keine mehr gespart werden. Für den Sommer war nun mehr Zeit zum Planen und wir konnten mit grossen Investitionen bis am 27. Mai warten. Aber für eine Jugendorganisation, die 25 Lager durchführt, gibt es vieles, das geplant werden muss. Da gibt es einen Point of no return – es ist nun ideal aufgegangen. Im Sommer gibt es wohl ein viel kleineres Defizit. Je nach dem, wenn die Leute mit Konzertbesuchen noch warten, zum Beispiel Grosseltern.

Adonia wurde nicht aus der Bahn geworfen?
Wir hätten nicht erwartet, dass so viele Leute uns unterstützen. Wir machten im Frühling ein Not-Budget und schauten, wie wir alles abfangen können. Wir waren überrascht und dankbar für die grosse Unterstützungswelle. So konnten wir die 15 Arbeitsplätze erhalten und wir haushalten gut. Die Frühlingstour fiel aber Corona zum Opfer. Das Stück, wo wir aus der Spur gerieten, sollte bis Ende Jahr oder im kommenden Jahr ausgeglichen sein.

Und nun erlebten Sie statt einem «Blauen Wunder» ein «Dessert Wunder»?
Es ist ein kleines Wunder, dass der Bundesrat einen Termin noch um zwei Tage vorverlegt hat. Dadurch können wir ein Vorbereitungstreffen, das wir sonst über Zoom organisiert hätten, physisch durchführen. Das ist ein Dessert-Wunder.

Hinweis auf Livenet-Talk:

Jonas Hottiger war auch einer der Gäste beim Livenet-Talk vom 2. Juni 2020 zum Thema «Das Optimum aus dem Sommer rausholen». Zu Gast bei Annina Morel waren ausserdem:

  • Jana Meister, Shine (Campus für Christus)
  • Andreas Dölitzsch, Hip Hop Center Bern
  • Carmela Bonomi, Tänzerin & Schauspielerin
  • Martin Graber, Jungschar EMK

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Datum: 01.06.2020
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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