Dusty und Tonya Burt
Im Alter von zehn Jahren betete er, dass Gott ihn tötet
Dusty Burt sah, wie sich seine Eltern Kokain spritzten, als er noch klein war. Dann folgten Schicksalsschläge. Im Alter von nur zehn Jahren flehte er Gott an, sein Leben zu beenden. «Ich habe mich in meinem Zimmer eingeschlossen und zu Gott geschrien, dass er mich töten soll.» Später ging er im Gefängnis aus und ein. Er befand, dass dies das Leben war, das er verdiente – doch das letzte Wort war noch nicht gesprochen …
«Es war einfach unerträglich, jeden Tag aus dem Schulbus zu steigen und zu wissen, was als nächstes passieren würde», erinnert sich Dusty Burt an die Drogenabhängigkeit seiner Eltern. Mit 16 beging er sein erstes Verbrechen, als er einen Quad stahl. Bald darauf begann er, Methamphetamin zu verwenden. «Ich wollte dazugehören. Und das einzige Mal, wo ich dieses Gefühl hatte, war, als ich völlig rebellierte.»Er verliess die Schule vorzeitig, ein Verbrechen reihte sich an das nächste. Während seine Freunde an die Uni oder zum Militär gingen, hatte er keine Ahnung, was er tun sollte. «Ich sass in meinem Wohnwagen, ohne Essen und ohne in der Lage zu sein, einen Job behalten zu können. Alles, was ich tun wollte, war high zu werden oder zu stehlen.»
Im Gefängnis
22 Jahre lang ging er im Gefängnis aus und ein. Die Bandbreite der Anklagen erstreckte sich von Entführung bis hin zu schwerem Raubüberfall. Er befand, dass dies das Leben war, das er verdiente, ein Leben als Sträfling, Dieb, Süchtiger und Verlierer.
Eines Tages ging er mit seinen letzten 33 Dollar in ein Casino – und kam mit 8000 wieder heraus. «Jeder weiss, dass man so viel Geld nicht an einen Junkie gibt.» Er schoss sich den gesamten Casinogewinn in den Arm. Das nächste, was er wahrnahm, war ein Sanitäter, der sich über ihn beugte. «Als ich mich im Raum umsah, sah ich einen Mann in der Tür stehen. Er war nicht wie du und ich; er strahlte wie ein Blitz. Er sah mich mit Augen wie Onyxsteinen an, und ich hörte ihn sprechen, nicht mit seinem Mund, sondern mit seinem Geist: ‘Das ist deine letzte Chance. Du gehörst nicht dir selbst. Du bist für einen Preis erkauft worden.’ Dann war er weg.» Zum ersten Mal in seinem Leben wurde Dusty von dem Wissen überwältigt, dass er von Gott getrennt war.
Showdown in der Zelle
Wieder einmal wurde er ins Gefängnis gebracht. Doch er dachte an die Worte des Mannes an der Türe. Als er zu seiner Zelle geführt wurde, war sein altes Selbstvertrauen wieder da. Die Zellentür öffnete sich, und er sah einen Mann auf der oberen Koje lesen und einen weiteren auf der unteren Koje schreiben.
Er wollte nicht aus dem Boden schlafen und wollte sich Gewicht verschaffen. Dusty zog sein Hemd aus, um die auf einer Seite tätowierte Bandenzugehörigkeit zu enthüllen. Einer seiner neuen Zellengenossen sah die Tätowierung sagte: «Oh, du bist angegliedert... ich auch.» Er stand auf, um Dusty ein Kreuz zu zeigen, das über die Breite seines gesamten Rückens tätowiert war. «Ich bin Christ», erklärte der Mann, «und dieser Mann auch», fuhr er fort und nickte dem anderen Zellengenossen zu.
Hunger wird gestillt
Dann zeigte er zurück auf Dustys Tattoo und sagte: «Das hat hier drin keine Herrschaft.» Dusty fiel auf den Boden und fing an zu weinen. Tatsächlich weinte er die nächsten drei Tage lang weiter. Am dritten Tag besuchte eine Gruppe der Gideon-Bibelverteiler das Gefängnis. Dusty erhielt eine Bibel und begann, darin zu lesen. «Etwas Erstaunliches passiert, wenn man das Wort Gottes öffnet – der Autor taucht auf und zeigt sich. Er fing an, mir zu sagen, wer ich für ihn bin. Diese Worte zu lesen, war wie einen Hunger zu stillen, von dessen Existenz ich nicht einmal wusste.»
Am 28. Oktober 2012 fiel Dusty auf die Knie und bat Gott in sein Leben. Eine Gefängniswand trennte die Anlage der Zellen der Männer und Frauen. Während Dusty sich auf seiner Seite der Mauer in biblische Trainingskurse einschrieb, hatte Tonya Hartwick ihre eigene Erlösungsgeschichte erlebt, nachdem sie ebenfalls ein von den Gideons verteiltes Neues Testament erhalten hatte.
«Den besten Brief erhalten»
«Die meisten Leute im Gefängnis wollen nur Briefe von zu Hause. Als mir die Bibel überreicht wurde, hatte ich den besten Brief erhalten», erinnert sie sich. Wie Dusty las Tonya ihren Liebesbrief von Gott. Auch sie händigte ihm ihr Leben komplett aus. «Ich erinnere mich an den Ort, an dem es geschah, an dem Tag, als ich auf die Knie ging und Jesus bat, in mein Herz zu kommen. Ich hatte an diesem Tag einen Frieden, den ich noch nie zuvor erlebt hatte.»
Nach zweieinhalb Jahren wurde Tonya freigelassen. Sie begann, treu die «Mount Olive Baptist Church» zu besuchen, die auch Dustys Grossmutter besuchte. «Dusty und ich kannten uns von der High School an. Jahre später trafen wir uns wieder durch die Drogenkultur in der Stadt. Tatsächlich war ich mehrere Jahre lang sein Dealer, bevor wir beide verhaftet wurden.»
Neues kennenlernen
Dustys Oma fragte Tonya, ob sie Dusty im Gefängnis schreiben würde, um ihn zu ermutigen; das tat sie gerne. Als Dusty zwei Jahre später entlassen wurde, plante Tonya, für Dusty ein Freund zu sein. «Es ist schwer, sich nach dem Gefängnis wieder an die Welt anzupassen, besonders wenn man versucht, ein völlig anderes Leben mit neuen Freunden und Gewohnheiten zu führen.»
Tonya lud Dusty zunächst in die Gemeinde ein – in der Dusty einmal 4000 US-Dollar gestohlen hatte. Zuerst schämte er sich zu sehr. «Komm einfach und versuch es», sagte sie. «Der erste Sonntag ist der schlimmste.»
Aus Insasse 134728 wird Nummer 7982267
Heute dient Dusty im Leitungsrat der Gemeinde und ist Gott dafür sehr dankbar. Und er geht wieder ins Gefängnis. Als Zeugnis für Gott und Bibelverteiler für die Gideons. «Meine Insassenzahl war 134728. Aber, Gott sei Dank, habe ich diese eingetauscht. Heute bin ich Gideon Nummer 7982267, und ich besuche die Männer in den Gefängnissen, in denen ich früher selbst gesessen habe.»
Dusty und Tonya heirateten im Mai 2017. Tonya studiert Strafrecht und Psychologie an der Colorado Christian University und wird im Dezember dieses Jahres ihren Abschluss machen, um ihrer Berufung als Suchtberaterin nachzukommen. Dusty baute ein eigenes Bauunternehmen auf.
Vor kurzem erzählte Dusty seine Lebensgeschichte bei einer Gideon-Veranstaltung, wo er Bill Freeman traff, den Mann, der ihm damals im Gefängnis ein Testament in die Hand gedrückt hatte. «Als ich ihn sah, erkannte ich ihn wieder.» Als Dusty seine Hand schüttelte und sich bei ihm bedankte, leuchtete Bills Gesicht auf. «Er wusste damals nicht, wer ich war oder was der Herr in mir tat. Er streckte die Hand nach einem Sträfling aus, und Gott schuf ein Wunder.»
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Autor: Abigail Bass/Daniel Gerber
Quelle: Gideons International/Übersetzung Livenet.ch
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