Der Rebell Achan
Sieben Dinge, die wir anders tun sollten
Josua 7 ist ein ernstes Kapitel der Bibel: Gottes Volk schaffte es nicht, die Kleinstadt Ai zu erobern – wegen der Sünde eines einzigen Israeliten. Was können wir davon für uns lernen?
Bei der Eroberung von Jericho hatte Gott den Israeliten geboten, dass niemand etwas von den Reichtümern der Stadt für sich behalten sollte. Aber Achan hielt sich nicht dran. Er nahm sich einen wertvollen babylonischen Mantel, Silber und Gold und vergrub alles in seinem Zelt – wer würde das schon merken? Doch Gott merkte es und so kam es, dass die Israeliten nach dem grossen Erfolg über Jericho nichts gegen die recht kleine Stadt Ai tun konnten; sie wurden vertrieben. Letztlich flog alles auf und Achan wurde mitsamt seiner Familie gesteinigt und verbrannt. Was können wir heute von dieser traurigen Geschichte des Alten Testaments lernen?
Für grosse und kleine Dinge beten
Es ist schockierend, dass Josua erst im Vers 7 zu beten beginnt – nach der Niederlage bei Ai. Warum betete er nicht, bevor er die Soldaten nach Ai schickte? Vielleicht dachte er, dass er es nicht mehr mit dem Herrn besprechen musste, da sie doch gerade erst die mächtige Stadt Jericho erobert hatten. Und was war Ai schon, verglichen mit Jericho?
Wir sollten uns immer daran erinnern, dass wenn Gott auf unserer Seite ist, dann wird Jericho winzig klein. Aber wenn Gott gegen uns ist, wird Ai mit einem Mal riesengross. Nicht die Grösse der Stadt zählt, sondern die Gegenwart Gottes an unserer Seite.
Eigene Sünde nicht verstecken
Gott möchte, dass seine Kinder heilig und rein leben. Wenn es einen babylonischen Mantel in Ihrem Leben gibt, dann ruft Gott Sie dazu auf, ihn loszuwerden. Wir dürfen Sünde nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Der Puritaner John Owen sagte bereits, wir müssen Sünde töten, bevor sie uns tötet. Haben Sie kein Mitleid mit dem Ungehorsam in Ihrem eigenen Herzen. Identifizieren Sie ihn und werfen Sie ihn raus.
Die Sünde anderer nicht übergehen
Als Mitglieder der Familie Gottes und einer christlichen Gemeinde haben wir die ernstzunehmende Pflicht, uns gegenseitig um unsere geistliche Gesundheit zu kümmern. Liebe, wie sie in der Bibel beschrieben wird, lacht nicht einfach über Sünde, sondern verabscheut Ungerechtigkeit.
Die Mitglieder von Achans Familie hätten ihn auf den Mantel hin ansprechen und konfrontieren müssen. Das hätte natürlich eine heftige Auseinandersetzung und viel Spannung innerhalb des Haushalts hervorgerufen, aber Gottes Wort ist wichtiger als Frieden in Sünde. Wenn es einen Konflikt gibt zwischen dem Willen Gottes und dem Willen einer geliebten Person, dann muss Gottes Anordnung vorgehen. Wer den Vater oder die Mutter oder den Sohn oder die Tochter mehr liebt als Christus, ist es nicht wert, Jesu Jünger zu sein (Matthäus, Kapitel 10, Vers 37).
Nicht bequem machen
Josua und seine Armee hatten gerade erst Jericho eingenommen. Sie hätten sich jetzt überlegen können: «Eigentlich ist es egal, ob wir Ai einnehmen können oder nicht. Wir haben ja wenigstens Jericho. Hier können wir jetzt eine Mega-Gemeinde aufbauen und den Rest des verheissenen Landes vergessen.»
Aber Josua hatte eine Leidenschaft für die Ausbreitung des Reiches Gottes und für die Erfüllung des Versprechens, das Gott Abraham, Isaak und Jakob gemacht hatte. Wenn Gott uns das gesamte verheissene Land versprochen hat, dann dürfen wir nicht lustlos und lauwarm werden. Jericho und Ai müssen eingenommen werden, nicht bloss Jericho.
Auch wenn unsere lokale Gemeinde dynamisch ist und aufblüht, gibt es noch viele andere Orte, die mit dem Evangelium erreicht werden müssen.
Persönliche Entscheidungen betreffen die ganze Kirche
Josua 7 ist für Menschen der westlichen Hemisphäre kein einfacher Text, denn wir sind totale Individualisten. Aber sobald wir durch die Kraft des Geistes wiedergeboren sind, werden wir sofort Teil der Kirche Jesu. Wir beginnen, gemeinschaftlich zu denken und nicht länger individualistisch.
Doch wenn wir Sätze sagen oder denken wie «Wer bist du, dass du mir sagen willst, wie ich leben soll?» oder «Was geht dich das an?», dann leugnen wir die Gemeinschafsphilosophie des Neuen Testaments. Wir hängen alle voneinander ab in diesem grossen Netz der Liebe des Evangeliums. Denken Sie daran: Sie sind keine Insel. Sie gehören zu etwas, das viel grösser ist als Sie selbst.
Am Ende kommt immer das Gericht
Wer weiss, wie lang Achan den Mantel in seinem Zelt versteckt hielt, bevor der Herr ihn blossstellte? Vielleicht hielt er den Schein aufrecht, betete den Gott Israels in den öffentlichen Gottesdiensten an, grüsste seine Mitbürger mit einem breiten Lächeln und erfüllte scheinbar die äusseren Anforderungen des Gesetzes. Die ganze Zeit über war aber der Mantel unter seinem Zelt versteckt.
Es ist leicht, unsere Glaubensgeschwister zu täuschen, denn letztlich sind sie nicht allwissend. Aber Gott können wir nicht täuschen. Und Achans Sünde war eigentlich das Abstreiten von Gottes Allgegenwärtigkeit. Er vergass, dass Gott alles beobachtete, auch wenn niemand anderes ihn sah. Gottes Augen sahen den Mantel 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche.
Aber Gott strafte ihn nicht sofort. In seiner Geduld gab er Achan Zeit, seine Tat zu bereuen. Doch Achan hielt den Mantel weiterhin versteckt – damit zeigte er, dass seine Bosheit ihm wichtiger war als Gottes heilige Gebote.
Auch uns gegenüber ist Gott gnädig und geduldig. Aber wenn wir unsere Sünden nicht bekennen und bereuen, müssen wir uns bewusst sein, dass dies Konsequenzen haben wird.
Gott sei Dank für Jesus Christus
Ich danke Gott, dass er seinen Sohn zu uns gesandt hat. Denn Dank Jesus Christus können wir unsere Sünden bekennen und Gott, der Vater, wird sie uns in seinem Erbarmen vergeben.
Gottes Sohn wurde an unserer Stelle am Kreuz «gesteinigt» und «verbrannt» und nahm damit die Strafe für all unsere Sünden auf sich. Der Gerechte gab sein Leben für den Ungerechten. In Jesus sind wir vor dem Zorn, der kommen wird, gerettet. In Christus ist Gottes Wut Vergangenheit. Gott sei Lob und Dank für Jesus Christus!
Zum Thema:
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Autor: Rebekka Schmidt / Will Graham
Quelle: Livenet / Evangelical Focus
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