Matth. 5,4
"Glückselig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden" (Matth. 5,4).
Menschliche Sorgen sind natürliche und gesunde Empfindungen; aber hüte dich vor dem Klagen über unerfüllte sündige Begierden.
Die meisten Menschen unserer Gesellschaft haben eine Freizeitpark-Mentalität. Sie verbrauchen eine Menge ihrer Zeit und ihres Geldes für Unterhaltung; sie wollen das Leben geniessen und vermeiden alle Probleme, wo immer möglich. Für sie klingt Matthäus 5,4 paradox. Wie kann ein Trauernder glücklich sein? Die Antwort liegt im Unterschied zwischen göttlichem und menschlichem Kummer. Göttlicher Kummer ist Trauer um Sünde - menschlicher Kummer ist Trauer über Schicksalsschläge oder Enttäuschungen (2. Kor. 7,8-11).
In Matthäus 5,4 redet der Herr von göttlicher Traurigkeit, die morgen unser Thema sein wird; aber wir alle haben es auch mit menschlichem Leid zu tun, so will ich heute kurz darüber reden.
Menschliche Trauer ist eine natürliche Gemütsbewegung. Unser Herr selbst war "ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut" (Jes. 53,3). Viele Dinge können der Anlass sein. Wir können wegen Liebeskummer, Enttäuschungen, Einsamkeit oder körperlichen Leiden trauern. An diesem Trauern ist nichts auszusetzen. Es ist ein gottgegebenes Sicherheitsventil für die Schmerzen und Leiden in dieser gefallenen Welt und fördert den Heilungsprozess.
Die Schrift liefert manches Beispiel für menschlichen Kummer. Abraham weinte, als seine Frau, Sarah, starb (1. Mo. 23,2). Unter Tränen verkündete Jeremia seine Gerichtsbotschaft (Jer. 9,1). Paulus zeigte seinen Kummer um die Kirche mit seinen Tränen (Apg. 20,31). Das ist natürlicher, gesunder Ausdruck menschlichen Schmerzes. Allerdings kann auch durch üble Begierden oder durch Mangel an Gottvertrauen Kummer ausgelöst werden. König Ahab trauerte so sehr, dass er schmollte und nichts ass, weil er den Besitz eines anderen nicht haben konnte (1. Kön. 21,4). Einige Christen trauern hemmungslos, wenn sie einen lieben Menschen verloren haben. Sie achten die Tröstung des Heiligen Geistes gering und konzentrieren sich auf ihren Schmerz. Extremes und lang hingezogenes Trauerverhalten ist sündig und muss bekannt und nicht in erster Linie getröstet werden.
Gott ist Seinen Kindern in Leidenszeiten besonders gnädig. Am Ende wird er allen Kummer und allen Schmerz für ewig wegtun (Offb. 21,4). Freue dich über diese Verheissung und tröste dich Seiner wunderbaren Gnade!
ZUM GEBET: Danke Gott für den Dienst seines Geistes, als des grossen Trösters und Helfers (Jh. 14,16-17). Kommen Kümmernisse, so verlass dich auf den Geist nähre deine Seele mit Gottes Wrt und rede mit Ihm im Gebet.
ZUM BIBELSTUDIUM: Lies Psalm 55. Wie drückt David seinen Wunsch, der Schwierigkeit zu entziehen, aus? Wie wurde er schliesslich erlöst?
Autor: John MacArthur
Quelle: Lass mich zu Dir kommen
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