Openair-Abfall reziklieren
Hilfsorganisation sammelt Festival-Zelte für Flüchtlinge
Die Organisation «Solidarité sans Frontières» (Sosf) aus Bern möchte mit ihrer Sammelaktion «Tents-4-Freedom» Flüchtlinge aus dem nordfranzösischen Ort Calais unterstützen. Dafür sammelten Freiwillige die liegen gebliebenen Zelte und Schlafsäcke auf den grossen Festival-Geländen in der Schweiz ein.
Bis zum 10. August können in Bern noch Hilfsgüter abgegeben werden, wie Geschäftsführer Moreno Casasola der Presseagentur Kipa mitteilte. Die Idee, liegen gebliebene Zelte und Matten von Festivals einzusammeln, sei nicht neu, sagt Casasola zu Kipa. «Dieses Jahr haben wir aber zusammengespannt und die Zusammenarbeit der einzelnen Freiwilligen koordiniert.» Es seien gut 150 bis 200 Zelte zusammengekommen. «Davon sind rund 100 brauchbar.» Gesammelt wurde bisher an den Openairs St. Gallen, Frauenfeld und Gurten, je nachdem komme noch das Heiteren-Openair dazu, das bald in Zofingen stattfindet. Neben Zelten wurden auch Blachen, Schlafmatten und Schlafsäcke gesammelt.
Wenig beachteter Hotspot
«Calais ist einer der wenig beachteten Hotspots. Viele Asylsuchende aus dem EU-Raum, die einen Negativentscheid bezüglich ihrer Aufenthaltsbewilligung erhalten haben, stranden dort», so Casasola. Das sei schon mehrere Jahre so, die Anzahl Flüchtlinge liege konstant bei 500 bis 1'000, schätze er.
«Es ist aber möglich, dass in nächster Zeit vermehrt Flüchtlinge nach Calais kommen». Die Zelte werden voraussichtlich Mitte August ins nordfranzösische Calais geliefert.
Hilfsaktion bis 10. August
Bis die Ware nach Frankreich gelange, werde sie in Bern zwischengelagert. «Aus diesem Anlass haben wir uns entschieden, vor Ort gleich eine Sammelaktion auszurufen.» Bis zum 10. August, also noch zwei Wochen, könne man am Lagerweg 12 in Bern Gebrauchtwaren für die Flüchtlinge vorbeibringen.
«Wir haben abends zwischen 18 und 20 Uhr und am Samstag ganztags offen», so Casasola. Gesucht seien weniger Kleider, vielmehr Spiele, Velozubehör oder alte Handys.
Die Sosf setzt sich laut eigenen Angaben in Zusammenarbeit mit Migranten und Asylsuchenden für deren Rechte und Anliegen ein. Die Organisation hat ihren Sitz in Bern.
Zum Thema:
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Quelle: Kipa
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