Nationaler Gebetstag 2016
«Jeder Erweckung gehen Busse und Heiligung voraus»
Frühstücks-Brunch, Bundesfeiern und Raketen – das muss nicht alles sein, was der 1. August zu bieten hat. In Aarau treffen sich am Nationalfeiertag Christen aus allen Landesteilen zum Nationalen Gebetstag, um Jesus zu feiern und für die Schweiz einzustehen. «Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig» lautet in diesem Jahr der Leitgedanke.
Livenet: Als Leiter von «Gebet für die Schweiz» sind Sie einer der Visionsträger des Nationalen Gebetstags. Was haben Sie auf dem Herzen?
Hans-Peter Lang: Wir haben stark den Eindruck, dass wir als Christen an einem Ort zusammenkommen, Gott anbeten und für Verfehlungen von unserem ganzen Volk einstehen sollen. Dabei orientieren wir uns an Gottes Verheissung aus 2. Chronik, Kapitel 7, Vers 14: «Wenn dieses Volk, das meinen Namen trägt, seine Sünde bereut, von seinen falschen Wegen umkehrt und nach mir fragt, dann will ich ihnen vergeben und ihr Land wieder fruchtbar machen.» Es ist Zeit, dass wir Busse tun und uns reinigen lassen.
Davon, dass wir als Christen immer mehr von Gottes Geboten weggekommen sind. Wir haben uns in die Minderheit zurückgezogen und aufgehört, mutige Zeugen zu sein und für Gottes Ordnungen zu kämpfen. Ich bin als Kind Gottes autorisiert, zu regieren und Stellung zu nehmen.
Ich persönlich liebe die Schweiz. Und ich will mich dem Gebet von John Knox anschliessen, der über Schottland sagte «Herr, gib mir Schottland oder lass mich sterben!» Das bete ich für die Schweiz. Jede Erweckung ist die Frucht von Heiligung und Busse. Ich bin deshalb überzeugt, dass es für die Christen in der Schweiz dran ist, umzukehren und den Bund mit Gott zu erneuern. Wir glauben an den Gott, über den wir in der Nationalhymne singen. Wenn wir singen «Betet, freie Schweizer, betet!», dann wissen wir, dass echte Freiheit nur in Jesus zu finden ist. Es ist unsere Verantwortung, als Befreite diese Botschaft in unserem Land zu vertreten. Nur wer den Sohn hat, ist wirklich frei.
Ich bin überzeugt, dass die Schweiz eine spezielle Aufgabe in der geistlichen Erneuerung Europas hat. Von der Schweiz aus werden Segensströme fliessen. Dazu müssen wir aber als Volk Gottes zusammenstehen und den Bund neu bekräftigen.
Wo liegen Ihrer Meinung nach die grössten Nöte in unserem Land? Wofür will «Gebet für die Schweiz» einstehen?
Wir haben auch als Christen die jüdischen Wurzeln aufgegeben und sind auf dem Weg zu einer Allversöhnung. Dass man bei einer Gotthardeinweihung einen Muslim dazu nimmt, zeugt davon. In manchen Kirchen feiern Christen und Muslime sogar schon gemeinsam Gottesdienste, um ein friedliches Zusammenleben zu demonstrieren. Dabei geht vergessen, dass es nur einen Gott gibt. Wir sollen keine anderen Götter neben ihm haben.
Als Gründer der Stiftung Wendepunkt begegne ich auch vielen Muslimen. Wir beschäftigen einige hundert Stellensuchende und Asylbewerber mit muslimischem Hintergrund. Sie verachten uns, wenn sie unseren moralischen Zerfall sehen, sie haben aber Achtung vor uns, wenn wir uns klar zu Jesus stellen. Eine übermässige Anpassung kann nicht das Ziel sein.
Auf den 1. August schlägt die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft (SGG) eine alternative Nationalhymne zum Singen vor, in der Gott nicht vorkommt. Das bestätigt den Trend, dass Christliches mehr und mehr an den Rand gedrängt wird…
Ja, in unserer postmodernen Zeit wird alles, was von Gott als Vater von Jesus Christus redet, als störend empfunden. Alles, was Humanisten oder Vertreter anderer Religionen stört, muss weg. Das deckt sich auch mit den Bestrebungen zur Allversöhnung der Religionen, die mit dem Haus der Religionen in Bern sogar ein starkes Symbol hat. Auch der aktuelle Papst geht in Richtung Allversöhnung. Seine Botschaft ist, dass alle Kinder des gleichen Gottes seien, egal, welche Wurzeln und welche Religion sie vertreten. Das hat nichts mehr mit der Bibel zu tun.
Unser System ist humanistisch geprägt unter dem Deckmantel der Toleranz. Wir wollen hier ein Zeichen für den einmaligen Bund zu unserem Herrn und König, Jesus Christus, setzen.
Letztes Jahr in Bern war Israel ein wichtiger Teil des Gebetstags. Ist dies 2016 auch wieder der Fall?
Die Wurzel ist immer Israel, das dürfen wir nicht vergessen. Jesus war Jude, die Bücher der Bibel sind von Juden geschrieben. Also wird die Verbundenheit zu Israel immer ein wichtiger Bestandteil unserer Identität als Christen sein.
Mit Lobpreis und einer Gebetszeit wollen wir unser Vertrauen in Jesus Christus zum Ausdruck bringen. Als Brautgemeinde jubeln wir unserem Bräutigam zu. Wir lieben ihn und hoffen auf ihn. Er ist immer treu; sind wir es auch? Nach einer Botschaft zum Thema «Heiligung - Heiligt euch» wird es Raum geben zur Busse, dies einerseits persönlich, dann auch für die Kirchen und die ganze Nation. Ein weiterer Teil wird die Proklamation nach dem Josua-Vers (Josua Kapitel 24, Vers 15) «Ich aber und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen!». Dann geht es auch um unsere Wächterfunktion, dass wir wachen wollen über Heil und Wohl unseres Landes, abgeleitet von Jesaja Kapitel 62, Vers 6.
Es soll keine emotionale Show werden, vielmehr sollen unsere Herzen betroffen sein. Als wir Kinder Gottes wurden, haben wir nichts dafür gemacht, dies geschah allein aus Gnade. Aber jetzt haben wir den Auftrag, für Gott und seine Ordnungen einzustehen. Ich merke in meinem Leben, dass es immer Möglichkeiten gibt, auf Gott hinzuweisen. Die Menschen sind wohl noch nie so orientierungslos gewesen wie heute. Sie haben Internet, Facebook und sonstige Unterhaltung und sind trotzdem nicht glücklich. Umso mehr sind wir gefragt; wir können Wegweiser und Hoffnungsträger sein!
Wie viele Besucher erwarten Sie am 1. August im Schachen in Aarau?
Ich bete immer, dass 10'000 kommen. Für das Eidgenössische Schwing- und
Älplerfest haben sich vor rund zehn Jahren 30'000 im Schachen
versammelt. Am Nationalen Gebetstag wäre schon ein Drittel super.
Letztendlich kommen einfach die, die Gott ruft.
Zur Webseite:
Gebetstag 2016
Zum Thema:
Zwischen Sonne und Regen: Nationaler Gebetstag einte Hunderte Schweizer Christen
1. August: Israel als wichtiges Thema am Nationalen Gebetstag in Bern
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet
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