Von Christen aufgebaut
Auf den WM-Baustellen in Katar kommen Menschen zum Glauben
In exakt 2017 Tagen soll das Eröffnungsspiel zur Fussball-WM in Katar angepfiffen werden. Die Stadien im streng islamischen Land werden zu beachtlichen Teilen von Christen aus Südostasien errichtet. Viele kamen, weil sie im Emirat mehr Geld verdienen – und fanden durch Arbeitskollegen zum König aller Könige.
Kein Witz: Ab heute, 14. Mai 2017, dauert es exakt 2017 Tage bis zum sachgemässen Anpfiff zur 22. Fussball-Weltmeisterschaft am 21. November 2022 im Emirat Katar. Anders gesagt: noch 2017mal schlafen bis zur WM in 1001 Nacht.«Open Doors» besuchte christliche Hilfskräfte, welche die Stadien im Wüsten-Emirat hochziehen und moderne, märchenhafte Fantasiebauten aus dem Boden stampfen. Neben dem harten Tagwerk teilen sie ihren Glauben mit ihren Kollegen.
Menschen finden im Emirat Jesus
Um diese Bauvorhaben zu realisieren, arbeiten seit Jahren tausende von ausländischen Arbeitern auf den Schauplätzen, die in fünfeinhalb Jahren im Brennpunkt der internationalen Öffentlichkeit stehen. Die Bedingungen für die Gastarbeiter im Emirat scheinen sich in den letzten Jahren deutlich verbessert zu haben. Sei es betreffend der Sicherheit auf den Baustellen wie auch betreffend «Rekrutierungsgebühren». Viele dieser Arbeiter kommen aus Afrika und Asien und sind Christen.
Andere Religionen als der Islam sind in Katar streng reglementiert, ein paar offizielle Kirchen existieren. Öffentlich darf der Glaube nicht gelebt werden, Evangelisation ist unter Strafe verboten. Dennoch finden mehr und mehr Menschen im Emirat zu Christus. «Viele geben zu, dass sie nach Katar gekommen sind, um hier mehr Geld zu verdienen als in der Heimat. Doch Gott hatte noch einen viel grösseren Plan mit ihnen», heisst es in einem Video von «Open Doors». «Sie sind dem Herrn der Herren begegnet, der sie nicht nur mit einem besseren Leben beschenkt, sondern mit ewigem Leben.»
«Dagegen gibt es kein Gesetz»
Im Industrieviertel, wo die Arbeiter leben, die an den glanzvollen Bauwerken mitwirken, finden verschiedentlich christliche Treffen statt, zum Beispiel Bibelkreise auf Hausdächern. Unter den Teilnehmern aus dem fernen asiatischen Raum sind auch Menschen, die kurz zuvor noch Buddhisten oder Muslime waren.
Auf die Frage, wie das möglich ist, da evangelisieren doch verboten sei, antwortet ein Gruppenleiter: «Wir können nicht mit der Bibel in der Hand auf die Leute zugehen. Aber das ist auch gar nicht nötig, sie kommen zu uns. Ich habe viele Gespräche über den Glauben. Meine Kollegen hören nicht auf, Fragen zu stellen. Ich muss ihnen nur antworten – dagegen gibt es kein Gesetz.»
Zum Thema:
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Open Doors / NZZ
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