100 Jahre «Schweizer Zigeunermission»

Erweckliche Aufbrüche unter Sinti und Roma

Verschiedene Quellen berichten über Erweckung und wachsende Gemeinden unter Sinti und Roma. Die Schweizer Zigeunermission bedauert «Vorurteile auch unter Christen».

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Roma-Gottesdienst im Freien
Heute leben in West- und Osteuropa etwa 11,5 Millionen Sinti und Roma. Wenig bekannt ist, dass sowohl in Deutschland als auch in verschiedenen Ländern Südosteuropas unter diesen Völkern eine Art «geistliche Erweckung» stattfindet, wie Urs Gassmann, Leiter der Schweizerischen Zigeunermission, anlässlich des 100. Geburtstag dieser Missionsgesellschaft mitteilte. Es gebe wachsende Gemeinden von bis zu 700 Mitgliedern. «Viele bekehren sich. Das Volk ist bereit. Es braucht mehr Menschen, die ihnen das Evangelium bringen.»

Jedes Jahr besucht Gassmann mit Mitarbeitern die Projekte der Zigeunermission. «In Janoshalma in Süd-Ungarn konnten wir die allerersten bekehrten Zigeuner taufen. Dort sind jetzt fünf Hausgemeinden entstanden». Das habe starken Einfluss auf die Kultur, beobachtet Urs Gassmann. «Es ist erstaunlich, wie sich diese Menschen durch den Einfluss des Evangeliums völlig verändert haben». Die Kriminalität nehme ab und die Roma versuchten, durch Eigeninitiative der Armut zu entrinnen.

Die Roma seien die Hauptbetroffenen der Armut in Osteuropa, weil sie vielfach diskriminiert werden, heisst es bei der Zigeunermission. So sind sie häufig die letzten, die Arbeit bekommen. Die Arbeitslosigkeit liegt zum Teil bei 60 bis 90 Prozent. Auch zu den traditionellen Kirchen sind die Gräben tief. «Es gibt immer wieder Spannungen, weil sich die Zigeuner auch selbst stark abgrenzen. Die Mehrheit will unter sich bleiben, Hochzeiten werden untereinander vermittelt», erläutert Missionsleiter Gassmann. Er ist aber überzeugt: «Die Versöhnung muss von den Christen kommen.» Die Mission erklärt übrigens auf ihrer Website, warum sie den Begriff «Zigeuner» noch braucht: «Wir verstehen die Bezeichnung Zigeuner in keiner Weise diskriminierend, sondern verwenden sie in Ermangelung eines besseren Sammelbegriffs für Jenische, Fahrende, Roma, Sinti, Manouches, Kalés, Lambadi, Koya, Narrikuvar und andere Volksgruppe.»

Aufbrüche schon seit Jahren

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Die Armut macht vielen Sinti und Roma zu schaffen.
Berichte über geistliche Aufbrüche unter Sinti und Roma in Europa sind nicht neu. Bereits 2005 berichteten Mitarbeiter der deutschen Mission für Süd-Ost-Europa, dass unter den etwa 150'000 Sinti und Roma in Deutschland in einigen Regionen eine Erweckung ausgebrochen ist. In den letzten Jahren hätten sich «einige Tausend» für ein Leben als Christ entschieden. Auch die Gebetsaktion «Segen für Deutschland» berichtet: «Vor einigen Jahren hat eine grosse Erweckung unter diesen Stämmen begonnen. Über eine Million haben Jesus Christus angenommen und eine neues und völlig verändertes Leben begonnen. Es entstehen blühende Gemeinden und Bibelschulen, ehemalige Prostituerte, Zuhälter, Drogendealer und Mafiosis sind heute Gemeinde- oder Hauskreisleiter, Evangelisten und Bibelschüler.»

Das Buch «Gemeindegründungsbewegungen» von David Garrison schliesslich beschreibt, wie bereits im letzten Jahrzehnt etwa 150'000 Sinti und Roma – vorwiegend in Spanien und Frankreich – zum Glauben an Jesus Christus gekommen sind.

Webseite:
Schweizer Zigeunermission
Buch «Gemeindegründungs-Bewegungen: wie Gott eine verlorene Welt rettet»

Zum Thema:
Ungarns neue Verfassung: Gottesbezug und Rechte für Roma
Hoffnung für die Roma in Osteuropa
Frankreich: Proteste gegen Bibel-Treffen mit 40000 Roma
Buch-Einblick: Evangelikale kämpfen gegen Rassismus

Datum: 15.02.2014
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / idea

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