Christine D’Clario

Ihr Kampf gegen Depressionen

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Christine D'Clario (Bild: Facebook)
Die preisgekrönte Anbetungsleiterin Christine D’Clario (39) spricht offen über ihren Kampf mit Selbstmordgedanken – und die damit verbundene Scham aufgrund ihrer Rolle im christlichen Dienst.

«Hasta Poder Ver» ist der Titel ihres neusten spanischen Albums, das im vergangenen Jahr unter dem Titel «All that Remains» zeitgleich in englischer Sprache erschien. Dieses Album habe für sie eine sehr starke, heilende Wirkung, sagt die gebürtige New Yorkerin, die als Kind nach Puerto Rico zog. Die Songs gingen aus ihrer beschwerlichen Reise mit psychischer Gesundheit, Genesung und innerer Heilung hervor. Sie erklärt, dass Gott selbst eine dicke Schicht ihrer Zerbrochenheit abschälte, um seinen eigenen Charakter in ihr zu offenbaren.

Verdecktes Doppelleben

Ihre Gebrochenheit begann, als sie im Alter von fünf Jahren sexuell missbraucht worden war. Ein Jahr später verlor sie ihren Vater an eine Sucht. Und weil sie anders als andere Kinder war, wurde sie gemobbt.

Etwas später, als junge attraktive Frau, erhielt sie viel männliche Aufmerksamkeit, die sie nicht wollte. Sie fühlte sich immer noch zerbrochen, auch als sie als Anbetungsleiterin in einer christlichen Gemeinde sang. «Ich war wütend auf die Welt und auf Gott wegen all der Zerbrochenheit, die ich ertragen musste. Ich hatte kein Ventil, um dies zu heilen.» Nach einigen Jahren des «verdeckten Doppellebens» erreichte sie den Tiefpunkt.

Suizidgedanken

In dieser Phase ihres Lebens hatte die Sängerin Selbstmordgedanken. Dann zeigte ihr Gott im Jahr 2003, dass seine Augen immer auf sie gerichtet waren. Inzwischen ist Christine D’Clario verheiratet, längere Zeit kämpfte sie mit Unfruchtbarkeit, bis ihre beiden Kinder, Ian und Kenzie, innerhalb von 16 Monaten auf die Welt kamen.

«Nach der Geburt meines zweiten Kindes fiel ich in eine schreckliche postpartale Depression. Ich war in jeder Hinsicht erschöpft. Mein Verstand war erschöpft, mein Herz war erschöpft, mein Körper, meine Hormone – alles.» Diese postpartale Depression habe wieder zu Suizidgedanken geführt, und diese wiederum zu Scham. «Scham hat mich zur Gefangenen meines Schweigens gemacht.»

Leben predigen, nach Tod schreien

D’Clario dachte darüber nach, was die Leute darüber denken würden, wenn sie wüssten, dass sie auf der Bühne das Leben predigt und alles ihn ihr nach dem Tod schreit. Schliesslich befreite sie Gott durch eine Hebamme. «Sie fragte mich, was mit mir los sei und sie brachte mich mit einem Therapeuten in Verbindung.» Früher dachte sie, dass so etwas nichts für sie sei, doch das war der Wendepunkt.

Geholfen hat ihr zudem die Schriftstelle, in der Jesus seine Nachfolger anweist, «den Herrn, deinen Gott, zu lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele, mit ganzem Verstand und mit all deiner Kraft». Das eine könne nicht vom anderen getrennt werden. Oft werde einfach etwas davon in den Vordergrund gerückt. Wenn etwas davon nicht heil ist, sei es wichtig, geheilt zu werden, sagt Christine D’Clario.

«Mama Bär ist wach»

D’Clario erklärt, sie sei «sauer, weil der Feind meinen Kindern beinahe die Mutter weggenommen hätte». Nun sei Mama Bär wieder wach, «und ich bin fest davon überzeugt, der Welt zu sagen, dass psychische Gesundheit eine wichtige Sache ist. Sie wollen über Pandemie sprechen? Die grösste Pandemie unserer Generation ist der Mangel an psychischer Gesundheit.» Weiter hält Christine D’Clario fest: «Ich habe die Mission, den Menschen zu sagen, dass es einen Ausweg gibt und dass der Herr uns hilft. Wir müssen nur die Reise durchmachen.»

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Datum: 11.02.2022
Autor: Jeannie Ortega Law / Daniel Gerber
Quelle: Christian Post / Gekürzte Übersetzung: Livenet

Comments

Die Erfahrungen von Christine D'Clario zeigen eines: Wir brauchen in vielen Gemeinden eine andere Kultur im Umgang mit psychisch Kranken. Ja! Der Glaube kann heilen. Aber oft heißt es, jetzt haben wir so und so lange für Dich gebetet und Du hast Deine Krankheit noch immer. Da stimmt etwas mit Deinem Glauben nicht. Das ist verheerend! Den meistens seht dahinter, dass die anderen mit Ihrem Gefühl der Hilflosigkeit nicht umgehen können. Eine heilsame Gemeinde ist stark genug, um Geduld zu haben, betet ohne Unterlass und gibt den seelisch Verletzten das Gefühlt, dass sie angenommen sind. Unter diesen Vorgaben unterstütze ich auch Christen in der Psychotherapie bei der Gemeindesuche.

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