Tiefer Riss

Frauenverachtung, Scharia und Antisemitismus

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Öffentlich-rechtliche Medien spielen Probleme mit (islamischen) Migranten oft herunter. Eine deutsche muslimische Konvertitin fordert jetzt dazu auf, nicht mehr beide Augen zuzudrücken, sondern die Probleme mit Parallelgesellschaften ernstzunehmen.

Es fällt auf, dass zum Beispiel die SRG-Medien Muslime oft als unterdrückte Minorität thematisieren, insbesondere die aus Myanmar vertriebenen Rohingyas und die Uiguren in China. Kaum ein Thema ist jedoch, dass Christen in zahlreichen muslimischen Ländern Opfer der Verfolgung und Unterdrückung durch muslimische Regime und gewalttätige Islamisten sind. Dass muslimische Traditionen wie die Unterdrückung der Frau und muslimischer Antisemitismus auch in Europa unter eingewanderten Muslimen grassiert, wird eher unter dem Deckel gehalten. Ebenso die Rolle der Scharia in Moscheevereinen. Gegen Kritik an Zuständen in muslimischen Parallelgesellschaften wird schnell einmal die Rassismuskeule geschwungen und Islamophobie beschworen. Doch ist es richtig, die Missstände unter dem Deckel zu halten?

Erfahrung als muslimische Ehefrau

Nein, sagt dazu die deutsche Islam-Konvertitin Katja Schneidt. Sie hat selbst die Realität als Ehefrau eines gewalttätigen Ehemannes erfahren, der ein muslimisches Frauenbild hat. Zudem hat sie sich als Flüchtlingshelferin intensiv mit der Lage und den Einstellungen von (muslimischen) Immigranten beschäftigt. Ihr erklärtes Ziel ist, dass «Parallelgesellschaften wieder zueinander finden können», wie sie in ihrem Buch «Tiefer Riss – was uns verbindet und was uns spaltet» ausführt. Dazu brauche es aber ein Umdenken in der Bevölkerung und besonders bei den Behörden, die gemäss ihrer Erfahrung die Augen vor der Realität verschliessen.

Die voreingenommene Richterin

Und diese Realität schildert sie ziemlich unverblümt, insbesondere die entwürdigende Art, wie viele muslimische Migranten mit ihren Frauen umgehen. Sie selbst wurde von ihrem ersten Mann spitalreif geschlagen, nachdem dieser sie im Gespräch mit ihrem Chef angetroffen hatte. Sie wirft den Behörden und auch Richtern vor, die Benachteiligung der Frau nicht wahr- oder ernstzunehmen und belegt dies mit Beispielen. So habe zum Beispiel eine Richterin in Frankfurt a.M. das Scheidungsbegehren einer Frau, die von ihrem Mann misshandelt wurde, abgewiesen, indem sie sich darauf berief, dass es in der marokkanischen Kultur ein Züchtigungsrecht gegenüber Frauen gebe. Die Klägerin habe dies bei ihrer Heirat in Kauf genommen.

Die Scharia-Friedensrichter

Die Spiegel-Bestseller-Autorin weist darauf hin, dass es in muslimischen Parallelgesellschaften heute üblich ist, bei Streitigkeiten in der Familie das Scharia-Recht anzuwenden, wofür muslimische «Friedensrichter» beigezogen werden. Die Politik schaue dieser Paralleljustiz «tatenlos» zu. «Zu gering sind die Kenntnisse von den Dingen, die sich wirklich hinter den verschlossenen Türen der Parallelgesellschaften abspielen.» Stärker wahrgenommen wird die Clan-Kriminalität. Insbesondere in deutschen Stadtteilen, die von (muslimischen) Migranten bevölkert sind.

Antisemitismus

Zum Schluss wirft sie auch ein Schlaglicht auf den Antisemitismus in diesen Parallelgesellschaften: «Ich beobachte viele Muslime, die in der Öffentlichkeit so tun, als ob sie gar kein Problem damit haben, wenn jemand in ihrem Umfeld ein Jude ist. In der Parallelwelt erlebe ich das aber stets anders. Dort wird der Hass auf diese Menschen offen zur Schau getragen.» Sie spricht auch die Diskriminierung von Christen in Migrantenheimen an, die von Muslimen dominiert werden.

Was tun?

Scheidt sieht sich der Gefahr ausgesetzt, als Überbringerin dieser schlechten Nachrichten selbst zum Problem gemacht zu werden. Sie tritt aber dafür ein, dass die Werte und Grundgesetze Europas nicht verhandelbar sein dürfen und es daher keine falsche Toleranz geben dürfe. Sie rät, aufeinander zuzugehen und Migranten aktiv bei der Integration zu helfen, was mehr bedeute als einfach Integrationskurse durchzuführen. Sie rät zu einer Bildungsoffensive und zur Unterstützung bei der beruflichen Integration. Gerade am Arbeitsplatz entstünden dann Kontakte zwischen Einheimischen und Migranten. Und sie plädiert dafür, Muslime als «Glaubensschwester und Glaubensbrüder» zu sehen. Zudem empfiehlt sie, einen Schritt auf Muslime zuzugehen, indem Bräuche respektiert werden, die nicht wirklich ein Problem für uns bedeuten, wie zum Beispiel den Burkini-Badeanzug oder der Verzicht auf das Händeschütteln.

Glaube und Tat

Zuletzt wünscht sich Katja Scheidt, dass alle ihre Religion zur Privatsache zu machen. Schliesslich mache der Glaube an einen Gott die Menschen nicht besser, sondern gute Taten. Dem steht allerdings die christliche Haltung entgegen, dass Glaube und Tat eng zusammengehören und dass der Glaube zur Tat beflügelt. Aber dieser Zusammenhang ist vielleicht in der Praxis nicht immer so einfach zu beobachten. Dass gerade Christen, christliche Organisationen und Kirchgemeinden viel für die Integration von Migranten tun, wird von Katja Scheidt leider zu wenig wahrgenommen.

Zum Buch:
«Tiefer Riss» von Katja Scheidt

Zum Thema:
«In einer hoffnungsarmen Zeit»: Ein Anlass von Migranten für Migranten und Schweizer
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Datum: 02.11.2021
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet

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