Yassir aus dem Sudan
«Ich habe ihn gehasst – er hat für mich gebetet»
Für Allah wollte er alles tun, sogar den christlichen Jungen aus seiner Schule töten. Doch eines Tages erlebte Yassir ein Wunder, das ihn veränderte. Und dann, ein Vierteljahrhundert später, geschah etwas völlig Unerwartetes…
Yassir und weitere vier fanatische muslimische Freunde verstecken sich in einer dunklen Nacht im Dschungel hinter einem Baum. Als ein von ihnen gehasster Christ namens Zacharias vorbeikommt, springen sie heraus und verprügeln ihn – fast zu Tode.
Auf dem Heimweg ist Yassir zufrieden: Heute hat er Allah eine Freude gemacht. Er wäscht sich und verrichtet sein Gebet. – In einem Video von «One for Israel» sagt er nüchtern: «Wir haben ihm den Arm gebrochen. Wir haben sein Bein gebrochen. Er hat geblutet. Er schrie und rief um Hilfe, also hielt ich ihm den Mund zu.»
Strenge und Druck
Yassir wuchs im Sudan auf, in einer streng muslimischen Familie; er wollte in den Dschihad ziehen, den Kampf gegen die «Ungläubigen». Schon früh begann er, Juden und Christen zu hassen – im Allgemeinen, aber auch im Besonderen: In seiner Schule gab es einen einzigen christlichen Jungen, und Zacharias war intelligent und begabt. «Ich dachte, als Muslim müsste ich ihn übertrumpfen; also haben wir ihn jeden Tag verprügelt.»
Ihr Hass wurde immer stärker, so beschloss Yassir mit vier anderen Jugendlichen, Zacharias umzubringen. Sie wussten, dass Zacharias regelmässig ins Nachbardorf ging, also legten sie sich auf die Lauer. «Es war wie beim Schafeschlachten: Er zitterte und weinte. Wir liessen ihn einfach halbtot liegen», gibt Yassir zu. «Ich war richtig stolz auf mich: Du tust etwas für Allah. Du willst ihm gefallen.» Zacharias wurde nicht mehr gesehen.
Wenn ihn keiner sah…
Yassirs Vater hatte seinen achtjährigen Sohn in einer Koranschule abgesetzt. Dort herrschten strenge Sitten: «Bei jedem Fehler, den du machst, knallt dir die Peitsche mitten auf den kahlen Schädel», erinnert sich Yassir. «Weinen darfst du aber nicht, denn bei uns heisst es: Männer weinen nie.» Aber nachts, allein unter der Decke, das war etwas anderes: Wenn keiner es sah, flossen die Tränen doch.
Yassir war stolz auf seine Ummah, seine islamische Volksgruppe, und beschloss, für sie zu kämpfen. «Ich hasste alle, die keine Muslime waren.» Er trainierte für den Dschihad, aber im Grunde hatte er fürchterliche Angst: Bei allem, was er für Allah tat – würde er es ins Paradies schaffen? Laut Koran kann niemand genau wissen, ob Allah ihn annimmt.
Yassirs Cousin, zwei Kopten und ein Wunder
Eines Tages wurde sein Lieblingscousin schwer krank. Die Ärzte gaben ihn auf – er müsse sterben. Wie aus dem Nichts kamen zwei koptische Christen und fragten, ob sie für den Jungen beten dürften. Yassir sah das Kreuz, das einer von ihnen um den Hals hatte; er verweigerte den Handschlag, aber gut, sollten sie mal beten. Als sie ‚Amen‘ sagten, machte der Kleine die Augen auf, zum ersten Mal seit vier Wochen! Er bewegte die Hände, er redete und setzte sich hin. Dann stand er auf und lief herum.
Einer der Männer wandte sich an Yassir: «Weisst du, das wahre Wunder ist, dass Gott dir ein neues Herz geben will. Jeschua lebt – glaubst du das?» Muslime glauben, dass Jesus nur ein Prophet war, und als er am Kreuz hing, habe man ihn heruntergeholt und deshalb wäre er nicht gestorben; jetzt sei er im Himmel und irgendwann komme er wieder. Insofern konnte Yassir zustimmen – aber dann sagte der Kopte: «Er lebt, und deshalb kannst du mit ihm sprechen.»
Die eigene Beerdigung
Yassir betete und fing an, in der Bibel zu lesen. Die Kraft des Wortes Gottes und des Heiligen Geistes führte ihn zur Erlösung. Seine Familie war empört – den Islam zu verlassen gilt als schwere Sünde. «Du bist nicht mehr unser Sohn!», verkündeten sie ihm und inszenierten ein Begräbnis mit allem Drum und Dran: Sarg und Bestattung. Die islamische Tradition schreibt vor, dass die Angehörigen von «Abtrünnigen» diese wie Tote behandeln.
Yassir liebte seine Familie und das tat ihm sehr weh. Verstossen und enterbt, schrie er zu Gott, und Gott antwortete ihm: «Das Grab, an dem dein Name steht, dieses Grab ist leer. Weisst du, meines ist auch leer.»
«Erinnerst du dich?»
Jahrzehnte später: Yassir ist in Ägypten auf einer Pastorenkonferenz. Ein sudanesischer Pastor spricht ihn an, fragt nach seiner Herkunft – und dann fragt er: «Erinnerst du dich an mich? Ich bin Zacharias.»
Yassir bleibt der Mund offen, als sähe er einen Geist. «Plötzlich war jene finstere Nacht wieder da. Er schrie…» Das war jetzt ein Vierteljahrhundert her. «Ich sah seine gebrochenen Arme und Beine. Ich sah die Narben, die ich ihm zugefügt hatte. Ich schämte mich.» Das war die Stunde der Wahrheit: «Ich war abgrundtief böse!»
Zacharias schaute Yassir direkt in die Augen: »Yassir, du hast mich gehasst; aber ich habe immer für dich gebetet.» Er schlug seine Bibel auf und zeigte Yassir die erste Seite. Yassir las seinen Namen – das war die Gebetsliste von Zacharias. «Gott hat mich überführt: Ich hasste ihn, aber er hat für mich gebetet. Die Leute zu lieben, die dich hassen, das kannst du nur mit Jesus.»
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Quelle: Joel-News
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