Es dämmert

SRF probiert es mit Freikirchlern

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Stephan Maag im SRF (Bild: Screenshot SRF)
Gleich zwei SRF TV-Beiträge stellten kurz nacheinander engagierte Menschen aus Freikirchen in den Fokus. Ist das der Beginn eines neuen Zugangs von nationalen Medien zu einem gesellschaftlichen Spektrum, das unlängst als randständig galt?

Die Sendung Rundschau vom Mittwochabend präsentierte zwei Beispiele von Menschen, die ukrainischen Frauen mit Kindern eine menschenwürdige Unterkunft vermitteln. Im Zentrum stand dabei das Ehepaar Nadine und Stephan Maag, das zusammen mit vier Kindern einen Biobauernhof in Riggisberg bewirtschaftet. Stephan wird ausserdem als Prediger einer Freikirche vorgestellt.

Grosses Engagement

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Ukrainische Flüchtlinge bei Stephan Maag
Die Sendung zeigt, wie die beiden mit unglaublichem Engagement rund 100 Menschen in ihrem Bauernhaus und in einem ausrangierten Schulhaus unterbringen. Und wie sie dabei einen unglaublichen Einsatz, gepaart mit Flexibilität – und viel Heiterkeit – zeigen. Kennzeichnend ist demgegenüber der Schluss der Reportage. Auf die entsprechende Frage, so der Moderator, habe Maag geantwortet, sein Engagement habe nichts mit der Freikirche zu tun, er wolle einfach helfen.

«Wir haben Einfluss auf die Gesellschaft»

Das andere Beispiel: Adelboden, vier aktive Freikirchen unter gut 3000 Menschen. Die Sendung berichtet über die freikirchlich durchgeführte Musikschau Art-X Jugend- und Kunstprojekt Adelboden. Die Aufführung wird mit einer gemeinsamen Gebetszeit eröffnet. Mitorganisator Adrian Bircher dazu: «Wir verstecken nichts!» – man wolle die eigenen Werte weitergeben.

«Der Einfluss der Freikirchen in Adelboden ist gross», so die Moderation. «Wir haben Einfluss auf die Gesellschaft», sagt Bircher. Die Sendung bringt dazu auch kritische Stimmen. So den Ehemann einer Lehrerin, der das Fehlen des Nachtlebens im Dorf bemängelt, was für die Jugend schwierig sei.

Die Sendung zeigt auf, dass eine starke freikirchliche Präsenz in einem Dorf nicht spannungslos abgeht, aber sie verzichtet auf abwertende Bemerkungen zur freikirchlichen Präsenz. Sie porträtiert dagegen recht wohlwollend das Leben des Heilsarmeeoffiziers-Ehepaars Dummermuth. Angefangen bei der Bibellesung vor dem familiären Essen. Die Familie lebe im reformierten Pfarrhaus und habe ein gutes Verhältnis zum reformierten Pfarrer.

Anzeichen einer Trendwende

Dass SRF es für opportun hält, freikirchliches Leben und Aktionen ohne die in früheren Zeiten oft wiederholten Clichés zu bemühen, zeigt eine Trendwende an. Diese mag auch darauf zurückzuführen sein, dass auch Freikirchen vom postmodernen Denken profitieren, bei dem man nicht mehr so schnell unkonventionelle Gruppierungen an den Rand stellt und zu Sektierern stempelt. Aber sie ist sicherlich auch Frucht der Bemühungen des Freikirchenverbandes, die Kommunikation mit Medienschaffenden im säkularen Raum zu verbessern.

Zu den Beiträgen bei SRF:
Stephan Maag in der Rundschau
Freikirche Adelboden bei SRF «Bi de Lüt»

Zur Website:
Stephan Maag
Gebetshaus Gantrisch

Buch
«Ungezähmt für Jesus»

Zum Thema:
Versorgung der Kriegsflüchtlinge: Kirchen leisten massgeblichen Beitrag
Livenet-Talk zum Ukrainekrieg: «Die Kraft des Evangeliums ist im Kleinen gross»
Prisma Rapperswil-Jona: SRF zu Gast bei der Freikirche

Datum: 31.03.2022
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet

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