Undesperate Housewives: Wacher Geist in manchmal müden Körpern
In der Serie «Desperate Housewives» bleibt den vier Nachbarinnen Bree, Gabrielle, Lynette und Susan nichts erspart. Sie liefern sich harte Kämpfe mit den Tücken des Lebens, ganz nach dem Titel der Serie. Aber es geht auch anders. Das zeigen unsere «Undesperate Housewives» («Nichtverzweifelte Hausfrauen»). Auch dann, wenn es brenzlig wird. In dieser Folge: Müdigkeit.
Sind Sie oft müde?
Gaby Schildknecht: Man könnte fast meinen, ich hätte die Müdigkeit erfunden … Ich bin tatsächlich oft müde. Das merke ich vor allem dann, wenn ich es mir gemütlich mache, um zu lesen, und mir nach einigen Minuten das Buch auf die Nase fällt, egal zu welcher Tageszeit.
Paula Schaub: Ich komme mit wenig Schlaf aus, fünf bis sechs Stunden. Deshalb bin ich in der Regel nur einmal pro Tag müde – und das soll auch so sein. Allerdings habe ich mir seit einigen Jahren einen «Kurzschlaf» von 5mal maximal 15 Minuten antrainiert – ohne den würde ich mich wesentlich müder fühlen.
Jeanette Macchi: Ja, ich bin wirklich oft müde. Das ist für eine junge Mutter so ziemlich normal, zum Beispiel, wenn das eigene Kind nachts noch nicht durchschläft und morgens eben früh erwacht. Ich habe mich darauf eingestellt und weiss, dass es bald besser wird. Ich brauche mindestens acht Stunden Schlaf, um am nächsten Tag fit zu sein. Also gehe ich entsprechend früh zu Bett.
Jolanda Schärer: Körperlich bin ich ab und zu müde, wenn ich zu wenig geschlafen habe. Gelegentlich bin ich auch psychisch müde.
Wie bekämpfen Sie eine Müdigkeit, die sich an unpassender Stelle äussert?
Paula Schaub: Mit den üblichen Hilfsmitteln: frischer Luft, einer kalten Dusche, Dehnübungen, Licht, einem «Power-Nap», also einem Kurzschlaf, mit Musik und Singen oder einem Espresso.
Jolanda Schärer: Wenn ich müde bin, obwohl ich genügend geschlafen habe, und ich auch nicht krank bin, dann ist das bei mir eine psychische Müdigkeit.
Dann beschäftigt mich meistens etwas sehr intensiv und belastet mich. Familiäre Dinge oder anderes drücken mich nieder, und dann werde ich müde. Das geht bis zu dem Punkt, wo ich mich endlich auf Jesus einlasse und das Problem oder die Last mit ihm bespreche. Ich bitte ihn, dass er eingreift und durch das Bibelwort zu mir redet oder vielleicht durch eine Person, mit der ich über meine Last sprechen kann.
Es kann mehrere Stunden oder auch Tage dauern, bis Gott wirklich eingreift und ich wieder frei bin. Es kann aber auch von einer Minute auf die andere geschehen: Meine Müdigkeit ist wie weggeblasen. Dafür bin ich unserem Vater im Himmel immer sehr dankbar. Eigentlich gehe ich aus solchen Krisen immer gestärkt hervor.
Gaby Schildknecht: Ich bin kein guter Schläfer und achte deshalb darauf, dass ich nicht völlig gestresst durch den Tag hetze, sondern immer wieder Ruhezeiten einschalte; kurz, aber umso wertvoller. Ich erledige schon beim Aufstehen am Morgen ruhig eines ums andere und versuche, meinen Tag mit Gott zu gestalten. Ich kann dann trotz Müdigkeit Dinge erledigen oder auch ohne schlechtem Gewissen etwas sein lassen.
Jeanette Macchi: Wenn mich die Müdigkeit überfällt, dann gehe ich kurz an die frische Luft, trinke einen Kaffee – was ich sonst als Teetrinkerin nicht tue – und versuche, wenn es möglich ist, ein Nickerchen von zehn Minuten, einen «Power-Nap», zu halten.
Hilft der christliche Glaube auch bei Müdigkeit, und wenn ja, wie?
Jeanette Macchi: Es ist schon ein paar Mal vorgekommen, dass ich während Dreharbeiten so eine richtige Müdigkeitskrise bekommen habe. Die ist aber zu diesem Zeitpunkt fehl am Platz, weil ich konzentriert und wach in die Linse schauen muss und so muss ich etwas unternehmen.
Dann bete ich. Im Gebet löse ich mich von dieser Müdigkeit und ich bitte Gott, dass er mich mit erfrischtem wachem Verstand und der nötigen Ausstrahlung ausstattet. Jedes Mal war die Müdigkeit wie verflogen. Wir vergessen oft, dass Gebet eine unglaubliche Kraft hat.
Paula Schaub: Ich denke, dass man nicht den Rückschluss ziehen darf, dass Christen nie müde sind oder einen «Spezialtrick» haben, um leistungsfähiger zu sein. Ich erinnere mich noch lebhaft an die Zeit, als unsere Kinder klein waren.
Zu einem Kleinkind im Frage- und Trotzalter gesellte sich ein frühgeborenes Geschwisterchen, das anfangs rund um die Uhr gestillt werden musste, alle zwei Stunden. In dieser Zeit bin ich manchmal beim Abendessen auf dem Stuhl eingeschlafen. Christen sind keine Übermenschen und haben genau wie alle anderen ihre physischen und psychischen Grenzen.
Ich bin überzeugt, dass der christliche Glaube uns hilft, dass wir uns nicht zuviel aufbürden und unnötig müde werden. Wir sollten auch regelmässig unsere Prioritäten und das Arbeitspensum überprüfen. Gottes Aufträge sollen uns nicht stressen, sondern ein erfülltes Leben schenken.
Gaby Schildknecht: Ich bin überzeugt, dass Gott sehr real eingreift, gerade wenn man müde ist. «Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen», heisst es in der Bibel. Er befähigt mich zu Dingen, die ich aus eigener Kraft nicht schaffen würde. Ich weiss, dass meine Kraft nicht ausreicht, aber ich erfahre immer wieder, wie Gott mir grade dann oft Flügel verleiht.
Mein Mann ist Mitte Juni schwer erkrankt und seit neun Wochen im Spital beziehungsweise in der Reha. In dieser Zeit konnte ich nur wenig schlafen, aber trotzdem fühlte ich mich weder niedergeschlagen noch alleine. Ich hab erlebt, wie Gott mir Kraft und Flügel verliehen und mich immer wieder durchgetragen hat. Mein Vertrauen auf Gott ist reich belohnt worden.
Jolanda Schärer: Ja, mir hilft Jesus Christus aus der psychischen Müdigkeit heraus! Ich flehe zu ihm im Gebet und danke ihm, dass er an mir handelt.
Kurzprofile der «Undesperate Housewives»:
Gaby Schildknecht leitet «Begegnung in der Ehe»
Jeanette Macchi moderiert «Fenster zum Sonntag»
Jolanda Schärer wirbelt als Fitnesstrainerin.
Paula Schaub politisiert im Langenthaler Gemeinderat.
Lesen Sie hier die weiteren Folgen der «Undesperate Housewives»
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch
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