«Sehr seltener Fund»
Artefakte aus der Zeit von Esra und Nehemia entdeckt
Die Israelische Altertumsbehörde (IAA) gab kürzlich bekannt, dass sie unter anderem ein Siegel aus der Zeit nach der Zerstörung Jerusalems durch Babylon freigelegt hat. Diese gehen auf die Epoche von Esra und Nehemia zurück.Die Forscher entdeckten ein Siegel sowie einen Siegelabdruck, wie sie in der Antike zur Unterzeichnung von Dokumenten verwendet wurden. Zutage kamen die beiden Fundstücke bei den archäologischen Arbeiten der Givati-Parking-Lot Ausgrabung bei der Stadt Davids in Jerusalem.
Die beiden Artefakte wurden neben den Trümmern einer Struktur gefunden, die im 6. Jahrhundert vor Christus von den Babyloniern zerstört wurde. «Trotz der zahlreichen Ausgrabungen, die bisher in Jerusalem durchgeführt wurden, sind die aus der persischen Zeit entdeckten Funde äusserst dürftig. Daher fehlen uns Informationen über den Charakter und das Aussehen der Stadt in dieser Zeit», erklärten Professor Yuval Gadot von der Abteilung für «Archäologie und Vorderasiatische Kulturen» an der Universität Tel Aviv und Yiftah Shalev von der «Israelischen Altertumsbehörde» (IAA).
Jerusalem damals stark beschädigt
Laut den beiden Wissenschaftlern ist der Fund sehr selten und zeigt, wie stark Jerusalem während der babylonischen Zerstörung beschädigt wurde.
«Der Fund des Stempel- und Siegelabdrucks in der Stadt Davids deutet darauf hin, dass trotz der schlimmen Situation der Stadt dennoch Anstrengungen unternommen wurden, um die Verwaltungsbehörden wieder zu normalisieren und dass die Bewohner die zerstörten Strukturen teilweise weiter nutzten», erklärte Yuval Gadot.
Der Siegelabdruck wurde auf einem grossen Stück Ton gefunden, was darauf hinweist, dass es nicht zum Versiegeln eines Dokuments verwendet wurde, sondern für etwas Grösseres wie einen Lagerbehälter oder ein Glas. Der Abdruck zeigt das Bild einer Person, die auf einem Stuhl sitzt und eine oder zwei Säulen vor sich stehen hat.
Charakteristisch für Babylons Kultur
Die Wissenschaftler sagen, dieser Abdruckstil sei charakteristisch für die babylonische Kultur. Die Person, die auf dem Stuhl sitzt, wird für einen König gehalten und die Säulen stellen wahrscheinlich die babylonischen Götter Nabu und Marduk dar. Das Siegel selbst besteht aus einer grossen, lokal hergestellten Keramikscherbe.
Darüber hinaus wurden weitere Artefakte gefunden, darunter ein zerbrochenes Töpfergefäss, auf dem das Gesicht des Gottes Bes abgebildet ist. «Die Entdeckung der neuen Funde am Westhang der Stadt Davids liefert viele neue Informationen über die Struktur der Stadt während der Zeit der Rückkehr nach Zion. Einer Zeit, die wir hauptsächlich aus der biblischen Literatur, den Büchern Esra und Nehemia kannten», so die Forscher. «Der Mangel an Erkenntnissen aus dieser Zeit machte es schwierig, den Status und das Ausmass der Stadt zu verstehen. Diese Funde werfen nun ein neues Licht auf die Erneuerung der lokalen Verwaltung an einem ähnlichen Ort wie vor der Zerstörung des ersten Tempels, etwa 100 Jahre zuvor.»
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Autor: Emily Jones / Daniel Gerber
Quelle: CBN / Übersetzung: Livenet
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