Die Burg des Gewaltherrschers
Neuer Eingang zu Herodium entdeckt
Israelische Archäologen entdeckten einen neuen Eingang zur Burganlage des Herodes. Das Herodium, südöstlich von Bethlehem gelegen, spielte eine wichtige Rolle in der Zeit von Jesus Christus.
Die Archäologen Roi Porat, Yakov Kalman und Rachel Cachy von der hebräischen Universität entdeckten erst vor Kurzem einen neuen Eingang zum Herodium. Im Neuen Testament ist die Herrschaft des Herodes zweimal festgehalten, in Lukas 1,5 sowie in Matthäus 2,1.Gleich wie seine anderen Paläste und Festungen in Masada und Machaerus ist auch das Herodium auf einen Hügel gebaut; jenen südlich von Bethlehem vergrösserte er noch, um ihn zur höchsten Erhebung der judäischen Wüste zu erheben. Die Anlage umfasste unter anderem ein Badehaus, ein Theater und einen Garten, doch in erster Linie war das Herodium eine Burg, die Herodes Schutz bot, falls das Volk revoltieren würde. Davor fürchtete sich der Gewaltherrscher und so errichtete er mehrere befestigte Anlagen, in die er sich zurückziehen konnte. Alleine in Jerusalem standen zwei.
Gang und drei Bögen
Der nun entdeckte Eingangsweg war noch im Bau und stammt aus der Zeit bevor der Monarch starb. Drei Bögen enthält der frei gelegte, rund 20 Meter lange Korridor. Merkwürdig ist, dass der fast fertiggestellte Gang offenbar nicht mehr ganz zu Ende gebaut wurde. Rund um den Tod des Herrschers scheint er wieder mit Erde gefüllt worden zu sein. Die Archäologen spekulieren, dass der Herrscher die Anlage in eine Gedenkstätte für ihn hatte umfunktionieren wollen.Als Jesus zur Welt kam, war das Herodium noch nicht vollendet. Die Weisen aus dem Morgenland kehrten nicht zu Herodes zurück und so ordnete er an, dass in Bethlehem alle Kinder unter zwei Jahren ermordet werden müssen. Die Soldaten kamen entweder aus Jerusalem, nördlich von Bethlehem, oder aus dem näheren Herodium, von welchem aus die Stadt Bethlehem überblickt werden konnte.
Führungswechsel
Während Maria, Josef und Jesus in Ägypten lebten, starb Herodes nach einer Krankheit. Sein Sohn Archelaus begrub ihn. Im Neuen Testament ist ein Wechsel in der politischen Führung vermerkt (Matthäus 2,19-22). Darauf kehrte die Familie zurück in die Heimat, nach Nazareth. In Galiläa regierte mit Herodes Antipas der jüngere Bruder von Archelaus, der unter den beiden strengen Herrschern die mildere Alternative darstellte.
Zum Buch: Volk ohne Ahnen – Auf den Spuren der Erzväter und des frühen Israels
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch / Baptist News
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