Nordkorea-Flüchtende entsetzt

Yeonmi Park: «Freiheit in USA ist nicht garantiert»

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Yeonmi Park (Bild: Instagram)
Die nordkoreanische Aktivistin Yeonmi Park warnt vor einer Gehirnwäsche in den USA. Sie begründet dies mit einer allgegenwärtigen Zensur und verweist auf ihre erschütternde Geschichte, um Verständnis zu wecken.

«Ich hätte nie gedacht, dass ich mir in Amerika Sorgen über Gehirnwäsche und Propaganda machen muss», bedauert Yeonmi Park. Aber: «Wir bekommen eine Gehirnwäsche in diesem Land.»

Sie müsse in den USA für ihre Redefreiheit kämpfen – eine schockierende Realität, wenn man bedenkt, dass sie vor kommunistischen Albträumen in Nordkorea und China geflohen ist. «Ich werde auf YouTube und Twitter zensiert, weil ich über China spreche», erklärt sie. «Ich hätte nie im Leben gedacht, dass ich in Amerika für die Meinungsfreiheit kämpfen muss. Selbst hier ist die Freiheit nicht garantiert, und sie schwindet jeden Tag.»

«Nicht einmal flüstern»

Park gelang im Alter von 13 Jahren die Flucht aus der abgeschotteten Diktatur. Sie erinnerte sich daran, dass ihre Mutter ihr schon früh sagte: «Du darfst nicht einmal flüstern, denn die Vögel und Mäuse könnten dich hören.» Diese Aussage verdeutlicht das Ausmass an Angst und Schrecken, das Parks Alltag in Nordkorea prägte.

«Als Kind sah ich Leichen auf den Strassen. Das war mein Alltag.» Park hatte kein fliessendes Wasser und kaum etwas zu essen. Sie und ihre Familie tranken aus einem Fluss, in dem regelmässig Leichen schwammen. Sie berichtet, ihre Grossmutter sei an Unterernährung gestorben und ihr Onkel sei verhungert.

«Eigentum des Staates»

«Sie haben uns sterben lassen», erinnert sich Yeonmi Park. «In Nordkorea bist du nicht dein eigener Herr. Man ist Eigentum des Staates. Das Regime bestimmt, was wir lesen, was wir sehen und was wir hören. Man wird buchstäblich hingerichtet, wenn man eine Bibel liest.»

Schliesslich konnte sie zusammen mit ihrer Mutter fliehen, aber die beiden wurden nach China in die Sklaverei verkauft. Park wurde Zeugin unvorstellbarer Grausamkeiten, darunter die Vergewaltigung ihrer Mutter. Beide Frauen wurden Opfer des Menschenhandels.

Erneute Flucht

«Sie verkauften meine Mutter für weniger als 100 Dollar, und dann verkauften sie mich separat. Ich wollte mich umbringen, ich konnte es nicht ertragen.» Schliesslich begegnete Park Missionaren, die ihr zur Flucht verhalfen. Plötzlich erlebte sie eine völlig neue Welt. Zuvor wusste Park nichts über Religion oder andere Länder; man hatte ihr gesagt, die Amerikaner seien böse Schurken.

Jetzt macht sich Park Sorgen über den Zustand der USA. Sie sei bestürzt darüber, dass manche Menschen sagen, Amerika sei übel und andere politische Systeme seien besser.

Park verweist auf die Unterschiede zwischen Nord- und Südkorea. «Südkorea war das ärmste Land, als es damals das demokratische System der USA übernahm.» Wenn sie heute die beiden Korea miteinander vergleicht, sehe dies so aus: «Das eine Land ist die elftgrösste Volkswirtschaft der Welt, das andere hat im 21. Jahrhundert keinen Strom. Gleiches Potenzial. Dieselben Menschen unter zwei verschiedenen Systemen. Das eine ist der Kommunismus, das andere der Kapitalismus.»

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Datum: 20.02.2022
Autor: Billy Hallowell / Daniel Gerber
Quelle: Faithwire / gekürzte Übersetzung: Livenet

Kommentare

Sehr interessante Aussagen! Leider leben wir im Westen tatsächlich auch unter Propaganda. Ungerechtigkeit gibt es sowohl im Kommunismus als auch im Kapitalismus unserer Tage. Das grösste Problem scheint mir das Fiat-Geldsystem zu sein.

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