Daniel Herzog
«Gott wirkte unzählige Geschichten in meiner Laufbahn»
Mit Floorball Köniz holte Daniel Herzog den Schweizermeistertitel (2018), den Cup-Sieg (2016) sowie zweimal den Super-Cup (2016 und 2018). Heute arbeitet der 25-Jährige für das christliche Hilfswerk «Floorball4all». Gegenüber Livenet gibt Daniel Herzog einen Einblick in seine Laufbahn.
Daniel Herzog, können Sie uns zuerst einen Einblick in Ihre Unihockey-technische Laufbahn gewähren?Daniel Herzog: Ich begann mit neun Jahren mit dem Unihockey beim UHC Busswil. Nach vier Jahren besuchte ich bei Floorball Köniz ein Sichtungstraining und wechselte anschliessend den Verein. Parallel zu den U-Stufen bei Floorball Köniz spielte ich in allen Auswahlmannschaften – von U15 bis U19. Mit 20 Jahren wurde ich ins NLA-Team aufgenommen. Mit diesem Team absolvierte ich insgesamt fünf Spielzeiten. In diesen 15-Jahren Unihockey durfte ich viele schöne Emotionen und unvergessliche Momente erleben.
Über welche Hochs
durften Sie sich freuen?
Der wohl emotionalste
Moment in meiner Karriere war der Sieg im Superfinal 2018 und der damit
verbundene Schweizermeistertitel. Das damalige Team stellte eine
unvergleichbare Einheit dar. Es war ein unglaubliches Gefühl, nach einem Jahr
harter Arbeit zuoberst stehen zu können. Es waren da jedoch auch andere
unvergessliche Momente. So beispielsweise der Vize-Studenten-Weltmeistertitel
in Polen, der Cupsieg in Bern, Supercupsiege in Zürich oder der
U21-Schweizermeistertitel in der alten Lerbermatt in Köniz. Weiter bleiben mir
auch die Spiele im Ausland, mit Köniz und der U19-Nati, in guter Erinnerung.
Welche Täler mussten Sie
durchschreiten?
Es gab einige Momente,
die sehr schwierig waren. Von 2011 bis 2013 verpasste ich beispielsweise keinen
einzigen Zusammenzug der U19-Nati. Wir arbeiteten zwei Jahre auf die WM hin.
Zwei Wochen vor der Weltmeisterschaft erhielt ich die Absage für die WM und das
Team gewann ohne mich die Silbermedaille. Schwierig war für mich auch die
Saison 2018/2019, als ich nach einem Kreuzbandriss in der Vorbereitung die
gesamte Saison verpasste.
Gibt es Momente in Ihrer
Laufbahn, die Sie besonders als von Gott bewirkt bezeichnen würden?
Das für mich
unverständliche Aufgebot in die U17-Nati, mit dem ich nie gerechnet hatte. Die
plötzliche Heilung meines Knies kurz vor einem U17-Spiel in Prag. Das ständige
Durchhalten bei Spielen, bei denen ich nur auf der Ersatzbank Platz nehmen
musste. Es gibt unzählige grössere und kleinere Geschichten, die Gott in meiner
Unihockey-Laufbahn bewirkt hat.
Welche Rolle spielte der
christliche Glauben während Ihrer Laufbahn?
Ich habe versucht, Gott
immerzu in meine Sportaktivität zu integrieren. Ich wollte meine Begabungen so
einsetzen, dass Gott damit geehrt wird. An Turnieren hielt ich zeitweise kurze Inputs
und nutzte die Plattformen, die mir gegeben wurden, um von meinem Glauben zu
erzählen. Es war mir wichtig, dass ich nicht nur ins Training ging, um mich
sportlich zu verbessern. Ich wollte meine Teamkollegen positiv prägen und
freute mich stets darüber, wenn Gott oder mein Glaube zum Gesprächsthema wurde.
Nun sind Sie
zurückgetreten, weshalb?
Das war ein Entscheid
nach einem monatelangen Prozess. Ich merkte, dass es keine sportlichen Ziele
gibt, die ich unbedingt noch erreichen möchte. Andere Lebensbereiche wurden mir
wichtiger. Das Abschliessen meines Studiums stand kurz bevor, ebenso meine
Heirat. Ich spürte, dass die Zeit für Neues angebrochen ist. Unihockey spiele
ich jetzt aber immer noch – nun jedoch nur noch «zum Plousch».
Was kommt jetzt?
Gute Frage. Ich weiss es
selbst noch nicht ganz. Nun mache ich wohl gerade nichts mehr, was einen
vergleichbaren zeitlichen Aufwand wie das Unihockey mit sich bringt. Ich bin
sehr motiviert fürs Wellensurfen, kleine Filmchen zu drehen, polysportiv aktiv zu
sein und in Beziehungen zu investieren. Ich bin sehr gespannt, in welche
Richtungen Gott meine Wege leiten wird.
Zur Webseite:
Floorball4all
Zum Thema:
Geschichten der Versöhnung: Wenn der löchrige Ball Gräben kittet
Mission mit Ball und Schläger: Ehemals Drogensüchtiger: «Ohne euch würde es mich nicht mehr geben»
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet
Livenet Aktuell
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