Rat eines Ex-Muslim
Dem Dschihad mit biblischer Liebe die Wurzel entziehen
Nabeel Qureshi betrachtet den radikalen Islam aus einem besonderen Blickwinkel. Er war einst stolzer Muslim, konvertierte dann aber zum Christentum. In einem Buch schreibt er nun, was die Antwort der Christen auf den Dschihad sein soll.
Qureshi wuchs einst selbst als Muslim auf und konnte schon im Vorschulalter beachtliche Teile des Korans auswendig. Später fühlte er sich desillusioniert, wie er in seinem jüngsten Werk festhält: «Nachdem ich mich jahrelang tiefgehend damit auseinandergesetzt hatte, musste ich die Realität einsehen. Es gibt erhebliche Gewalt im Islam, selbst in dessen Fundamenten, und es ist längst nicht alles zur Verteidigung. Im Gegenteil, wenn die Traditionen um den Prophet wahr sind, dann wird der gewalttätige Dschihad stärker glorifiziert als alles andere, was ein Muslim tun kann.»
Abfallen oder radikal werden
Das habe ihn zu einer Weggabelung geführt. «Entweder hätte ich vom Islam abfallen oder gleichgültig werden müssen und hätte den Propheten ignoriert. Oder aber ich hätte 'radikal' werden und ihm gehorchen müssen.» Die Alternative, nämlich seine Lehren zu missachten und auf diese Weise Muslim zu bleiben, sei für ihn keine Option gewesen, erklärt Qureshi.
Letztlich entschied er sich, den Islam zu verlassen und Christ zu werden. Inzwischen ist er Sprecher für die christliche Organisation «Ravi Zacharias International Ministries» sowie Autor von mittlerweile drei christlichen Büchern. An der Duke Universität schloss er einen Master in Religion ab und an der Biola Universität einen in christlicher Apologetik.
Der Rat
Qureshi erklärt in seinem neusten Buch, dass der Islam keine friedliche Religion sei, doch gleichzeitig drängt er die Christen dazu, Muslime zu lieben. «Mein Rat ist, sogar noch einen Schritt weiterzugehen. Selbst wenn Leute da sind, die versuchen, dich zu töten – du kannst sie immer noch lieben. Du kannst sie aufopferungsvoll umarmen. Auch dies ist eine Antwort, weil sie proaktiv eine Radikalisierung abhält.»
Er verweist auf die Schiesserei in San Bernardino. «Wenn man sich diesen Syed Rizwan Farook genauer ansieht, stellt man fest, dass er am Arbeitsort keine Freunde hatte. Deshalb hat er jeden erschossen. Er war ein Radikaler. Doch wenn er einen Christen gehabt hätte, der ihm früher mit Liebe begegnet wäre, hätte, denke ich, die Möglichkeit bestanden, dass er seine Meinung geändert hätte.»
«An vorderster Front verhindern»
Qureshi geht sogar noch einen Schritt weiter: «Christen haben die Möglichkeit, diesen extra Schritt zu gehen, womöglich das eigene Leben zu riskieren aber die Radikalisierung an vorderster Front zu verhindern.» Im Moment würde nur reagiert und nicht agiert. «Wir warten darauf, dass die Dinge schieflaufen und dann überlegen wir, wie wir das wieder hinkriegen. Ich denke, die christliche Botschaft ist die einzige Möglichkeit, um solche Dinge zu verhindern, bevor sie geschehen.»
Inzwischen hat Nabeel vor Studenten an mehr als hundert Universitäten gesprochen, darunter Oxford, Columbia, Dartmouth, Cornell und der Universtität von Hong Kong. Daneben ist er bereits in zahlreichen moderierten Debatten in Nordamerika, Europa und in Asien aufgetreten.
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch / Gospel Herald
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