Dem Tod nahe
Ein Arzt auf der Intensivstation
Wolfgang Sanwald aus Füllinsdorf ist einer der ersten Covidpatienten, die auf der Intensivstation landen. Er wird ins künstliche Koma versetzt und intubiert. Heute ist der Allgemein- und Alternativmediziner wieder gesund und voll arbeitsfähig.
Im März 2020 weiss noch niemand Genaueres über die Auswirkungen einer Corona-Erkrankung. Als Wolfgang Sanwald, 70, sich zunehmend unwohl fühlt, denkt er an eine Grippe. Doch als er nach fünf Tagen immer kurzatmiger wird, lässt er sich im Spital aufnehmen.
Covid-19 hat eine virale Lungenentzündung bei ihm ausgelöst. Daher versetzen ihn die Fachleute der Intensivstation ins künstliche Koma. Zudem wird er künstlich beatmet. Zwei Wochen später hat er sich davon erholt. Doch dann erkrankt er als Sekundärinfektion an der bakteriellen Variante davon. Wieder wird er ins Koma gelegt. Und diesmal ist ein Luftröhrenschnitt nötig, um ihn angemessen zu beatmen.
Multiples Organversagen
Als ob das nicht schon belastend genug wäre, versagt nun ein Organ nach dem anderen. Wegen akuter Niereninsuffizienz muss Sanwald an die Dialyse. Die Bauchspeicheldrüse hört auf, Verdauungshormone auszuschütten. Dadurch wird der Blutzuckerspiegel im Blut nicht mehr reguliert, und es entsteht ein Diabetes, der die eine regelmässige Insulinzufuhr nötig macht. Die künstliche Beatmung muss weitergeführt werden, neurologische Symptome stellen sich ein, er zittert heftig.
Auch psychisch hat der Ehemann und Vater einer 16-jährigen Tochter den Tiefpunkt erreicht. Fünf Wochen lang wird der Allgemein- und Alternativ-Mediziner auf der Intensivstation im künstlichen Koma gehalten. Dann teilen die Ärzte seiner Frau mit, sie könnten nichts mehr tun. Im Beisein eines Seelsorgers fordern sie Irina auf, sich auf den Tod ihres Mannes einzustellen.
«Wir beten für dich»
Wolfgang Sanwald ist Hausarzt von Maja und Guido Berger. Sie hatte ihn mit Covid-Symptomen aufgesucht, und nun befürchtet das Paar, Maja habe ihn angesteckt. Sie bieten Sanwalds Frau Irina, 58, und der Tochter an, für ihn zu beten. Die beiden sind sehr aufgewühlt über dessen Krankheitsverlauf. Gerne nehmen sie das Angebot der Bergers an, auch weitere Freunde und Bekannte um Gebet zu bitten.
«In wachen Momenten war ich von einer göttlichen Kraft umgeben, die ich noch nie erlebt hatte», erinnert sich Wolfgang Sanwald. «Ich empfand Ruhe und Seelenfrieden.» Bisher hat er immer Angst gehabt vor dem Tod. «Ich war sicher, dass ich vorher einen Kampf zu führen hätte.» Aber in jener aussergewöhnlichen Zeit fühlt er sich ganz geborgen. Doch stehen oder gar gehen kann er nicht mehr. Er hat seinen Geruchssinn verloren und muss im Rollstuhl gefahren werden. «Ich war ein Pflegefall», stellt er klar. «Und ich dachte, da komme ich nicht mehr raus».
Ein Wunder geschieht
Plötzlich gehen die Entzündungswerte jedoch zurück. Der Diabetes verschwindet, die Nieren funktionieren wieder. «Von aussen kamen ungeheure Kräfte in mein Leben», erklärt Sanwald. Er spürt, dass er genesen wird, und dass da eine göttliche Macht ist, die ihm beisteht. Langsam kämpft er sich ins Leben zurück. «Vor Covid wusste ich nicht, dass Gebet so viel Kraft hat», gesteht der ehemalige Zweifler. «Es gibt gute medizinische Versorgung», stellt er klar. «Aber das ist nicht alles – da gibt es noch mehr, das weiss ich jetzt.»
Nach seiner Erkrankung erfährt er, wie viele Leute für ihn gebetet haben. Die Auswirkungen hat er wahrgenommen. Die Erfahrungen während seiner Covid-Erkrankung haben Wolfgang Sanwald zu Jesus gebracht. «Er gibt Ruhe und Gelassenheit, und Angst ist kein Wegbegleiter mehr von mir», bestätigt er dankbar. «Auch vor dem Sterben habe ich keine Angst mehr.»
Wieder in der Praxis
Sechs Monate nach seiner Einlieferung ins Spital steht der Arzt wieder in seiner Praxis. Sehr zur Überraschung des Teams, das ihn behandelt hat. Die Fachpersonen haben ihm sehr geraten, sich noch länger zu schonen. Doch Sanwald will wieder arbeiten. Auf eigene Verantwortung nimmt er seine Tätigkeit im September 2020 wieder auf. «Es geht mir absolut gut», beteuert er, «besser als zuvor!» Er hat das Eingreifen des lebendigen Gottes am eigenen Leib erlebt. Aus dem Zweifler ist ein Gläubiger geworden. «Ich weiss, wir sind bei Gott aufgehoben und in guten Händen», bestätigt er. «Es gibt eine gute Macht, man muss es nur zulassen, die Tür aufmachen und akzeptieren, dass es sie gibt.»
Hier erzählt Dr. Wolfgang Sanwald seine Geschichte bei WunderHeute TV:
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Autor: Mirjam Fisch
Quelle: Jesus.ch / WunderHeute TV
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