Nach Verlust der Eltern
«Es war ein unmögliches Gebet, aber ich betete es…»
Pasra musste mit ansehen, wie ihre Mutter umgebracht wurde. Ihr Vater war zu dieser Zeit schon lange nicht mehr da. «Er sagte, er würde zurückkommen, aber wir haben ihn nie wieder gesehen.» Später war Pasra in einem christlichen Gottesdienst und stellte Gott eine ganz besondere Bitte.
«Ich bin in Kalimpong in Nordindien aufgewachsen. Mein Vater war Hindu, meine Mutter Buddhistin», erinnert sich Pasra. «Sie waren beide stark gegen das Christentum, über Gott hörte ich nie etwas. Sie haben sich oft gestritten und es gab Gewalt in unserem Haus, als ich ein Kind war.»
Als Pasra in der zweiten Klasse war, fuhr ihr Vater weg. «Er sagte, er würde auf eine Reise gehen, aber er kam nie zurück und wir haben ihn nie wieder gesehen. Er ist verschwunden, komplett. Danach verlor meine Mutter den Verstand. Sie begann zu trinken und zu rauchen. Sie landete in falschen Beziehungen.»
Mord der Mutter
Ihre Mutter verlor den Boden unter den Füssen. «Ich wusste nie, wo sie war, oder ob sie zurückkommen würde. Ich war ein Einzelkind und war völlig allein. Meine Nachbarin liess mich manchmal in ihr Haus, und manchmal landete ich in einem Wohnheim. Ich wusste nicht, was geschah, und ich spürte überhaupt keine Hoffnung.»
Als Pasra zwölf war, kam ihre Mutter plötzlich nach Hause. «Ich hatte sie seit Wochen nicht mehr gesehen. Es war im Dezember. Diesmal brachte sie drei Freunde mit, die ich noch nie gesehen hatte. Sie trank und rauchte sehr viel. Es wurde spät, also sagte ich meiner Mutter, dass ich ins Bett gehen würde. Sie umarmte mich zum Abschied.»
Pasra schlief ein, «aber mitten in der Nacht wachte ich auf und mein Bett wackelte. Ich sah, wie einer der Freunde meiner Mutter auf sie einstach. Ich schrie und sie schubsten mich und rannten dann weg.»
Die Mama atmete noch. «Ich ging nach draussen, um Hilfe zu holen. Es war 2 Uhr nachts. Niemand wollte kommen. Ich ging zum Haus meines Onkels, der etwas weiter weg wohnte. Als wir wieder nach Hause kamen, war meine Mutter tot.»
Keine Tränen – grosse Fragen
«Ich habe überhaupt nicht geweint. Ich war stark traumatisiert. Ich habe nicht einmal bei der Beerdigung geweint. Danach bin ich zu Verwandten gezogen. Ich habe kaum noch gelacht oder gelächelt. Ich fühlte mich die ganze Zeit so verloren. Ich hatte grosse Fragen in meinem Herzen. Warum ich? Warum ist das bei mir so? Warum ist das mit meinen Eltern passiert?»
Im Alter von 16 Jahren ging Pasra zu einem anderen Onkel. «Seine Frau war gläubig. Sie fragte mich, ob ich mit ihr in die Kirche gehen wolle. Ich sagte: 'Ja, warum nicht?'»
Zum ersten Mal war jemand nett
Dort gefiehl es Pasra. «Alle waren so einladend und freundlich zu mir. Es war das erste Mal in meinem Leben, dass jemand nett zu mir war. Also ging ich wieder hin. Ich wollte wissen, ob Gott wirklich real ist. Ich wusste nicht, wie man betet, also betete ich ein seltsames Gebet. Ich sagte: 'Gott, wenn du wirklich existierst, gib mir bitte meine Familie zurück.'»
Sie wusste, dass das ein unmögliches Gebet war, «aber ich betete es trotzdem. Ich sehnte mich wirklich nach Liebe und einer Familie. Ein paar Wochen später sass ein Ehepaar in der Gemeinde, allein, und betete. Sie kannten meine Geschichte nicht. Aber während sie beteten, sagte Gott zu ihnen: 'Das Mädchen da drüben... ihr müsst sie zu eurer Tochter machen.'»
Pasra erinnert sich: «Sie waren schockiert. Sie kamen nach draussen und fragten die Leute nach mir. Sie fanden meine Geschichte heraus und waren erstaunt. Sie riefen mich zu sich und erzählten mir, was Gott gesagt hatte. Dann sagten sie: 'Wir wollen dich zu unserer Tochter machen.' Sie liebten mich wirklich! Sie haben mich zu einer Jüngerin gemacht. Sie hatten eine sehr grosse Rolle in meinem Leben! Und ich öffnete mich langsam für das Wort Gottes. Ich erkannte, dass Gott real ist und dass er sich um mich kümmert. Er hatte mir 'eine Krone der Schönheit statt der Asche' geschenkt, wie es Jesaja Kapitel 61, Vers 3 beschreibt. Ich übergab mein Leben komplett an Jesus und von da an war alles anders.»
Täter wird gefasst
«Später erkannte ich Gottes Timing. Nachdem meine Mutter ermordet wurde, war die Polizei nicht in der Lage, die Person zu fassen, die sie getötet hatte. Aber fünf Jahre später, nachdem ich Christin geworden war, hat die Polizei die Person endlich gefasst und ich musste vor Gericht gehen und mich dem Ganzen stellen. Ich wollte nicht hingehen und ihnen auch nicht verzeihen. Aber ich betete und spürte, dass Gott zu mir sagte, dass es wichtig sei. An diesem Tag nahm ich einen Schlüsselanhänger mit. Auf ihm standen die Worte aus Jesaja Kapitel 41, Vers 10. 'Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir.'»
Pasra stand im Gerichtssaal und hielt den Schlüsselanhänger fest umklammert. «Ich habe gezittert, aber schliesslich habe ich losgelassen. Ich sagte zu Gott: 'Ich vergebe ihnen. Was auch immer sie getan haben, ich vergebe ihnen.'»
Das veränderte ihr Herz: «Es war wie ein Durchbruch, von Herzen, ich war völlig frei. Gott war so gnädig zu mir. Und von da an war es eine Reise der Heilung. Es braucht Zeit, aber ich möchte allen sagen: Es gibt Hoffnung, wenn man auf Jesus vertraut!»
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Quelle: Eternity News / Übersetzung Livenet
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