Daniel in der Löwengrube
«Diesen Gott wollte ich kennenlernen»
Die Muslimin Hasna Khatun entdeckte in einer illustrierten Kinderbibel die Geschichte von Daniel in der Löwengrube. Diese hatte eine tiefe Wirkung auf sie. «Bis zum Lesen dieser Geschichte hatte ich einen Gott angebetet, der keine Beziehung zu seiner Schöpfung zu haben schien...»
«Ich wuchs auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in Südasien auf, wo meine Familie wohlhabende Landbesitzer waren», erinnert sich Hasna Khatun. «Die Schulbildung hatte eine hohe Priorität in unserer Familie. Obwohl ich als Muslimin erzogen wurde, war die Literatur, die ich las, unverständlich, da sie in Arabisch, der Sprache des Islam, verfasst war.»
Obwohl Jesus im Islam als Prophet bezeichnet und Maria als Dienerin Gottes angesehen wird, wurden die beiden ihr gegenüber nie erwähnt. «Tatsächlich hörte ich nicht einmal den Namen Jesus, bis ich in Grossbritannien ankam.»
Sie war noch ein Kind und konnte nur zwei englische Wörter sagen – «ja» und «nein». «Ich erinnere mich, dass ich im Unterricht die Hand hob, obwohl ich nicht verstand, was der Lehrer fragte. Oder dass ich unwissentlich beim Mittagstisch in der Schule Fleisch ass, das nicht halal war.»
Von Daniel in der Löwengrube fasziniert
Während ihrer Schulzeit entwickelte sie eine Leidenschaft für das Lesen und fühlte sich zu den illustrierten Kinderbibeln in der Schulbibliothek hingezogen. «Die Geschichte von Daniel in der Löwengrube hatte eine tiefe Wirkung auf mich. Bis zum Lesen dieser Geschichte hatte ich einen Gott angebetet, der keine Beziehung zu seiner Schöpfung zu haben schien. Aber als Daniel betete, sandte Gott Engel aus, um den Löwen das Maul zu stopfen. Das war der Gott, den ich kennenlernen wollte; der Gott, der Gebete erhört.»
An der Universität lernte sie eine jüdische Christin namens Sheena kennen. «Ich bemerkte, dass sie sehr gelassen war und sie interessierte sich für meine eigene Kultur und mein Wohlergehen. Sheena schenkte mir auch meine erste Bibel.»
«Der lebendige Gott erschien mir»
Sieben Jahre beobachtete Hasna ihre Freundin. «Sie betete in meiner Gegenwart, doch ich konnte einen Gott, den ich nicht sehen konnte, nicht begreifen. Dann, eines Nachts, änderte sich alles.»
Aufgrund einer traumatischen Situation in ihrem Leben war sie zu Besuch bei ihrer Familie. «Ich ging in mein altes Schlafzimmer, kniete neben dem Bett nieder und bat: 'Jesus, ich weiss nicht, wer du bist oder ob es dich wirklich gibt, aber ich brauche diesen Frieden, den ich jedes Mal bekomme, wenn Sheena für mich betet, ich brauche ihn jetzt dringend.'»
Da erlebte sie Gott übernatürlich: «In diesem Moment kam Gott zu mir und wiegte mich wie ein Elternteil sein Kind – es war kein verbales Gespräch, aber es war eine Zusicherung, dass Gott sich um dieses Trauma kümmert.»
Weiter beschreibt Hasna: «Es war ein Licht im Raum, es war wie ein Ball der Agape-Liebe. Nach dieser Erfahrung verliess ich den Raum völlig verwandelt. Meine Freunde konnten sehen, dass es eine Veränderung gab. Ich war eine selbstbewusstere Hasna geworden, weil ich wirklich meinem Schöpfer begegnet war.»
Heute ist sie Pastorin
Hasna wurde durch den christlichen Glauben vollkommen verwandelt. Auch 32 Jahre später hat die erste Bibel, die sie erhielt, noch einen Platz in ihrer Handtasche. Die Hoffnung, die sie gefunden hat, gibt sie heute als Pastorin weiter.
Hasna Khatun ist die neue Hafenkaplanin der «Sailors' Society» für Southampton, einer christlichen Wohltätigkeitsorganisation, die weltweit in Häfen arbeitet. Sie wird als Kaplanin den Tausenden von Seeleuten, die den Hafen jedes Jahr besuchen, seelsorgerliche Unterstützung bieten.
«Seeleute besonders belastet»
«Seeleute können ein einsames Leben führen, da sie bis zu einem Jahr auf See weit weg von Familie und Freunden verbringen. Daher freue ich mich, eine Aufgabe zu übernehmen, bei der ich ihnen praktische und seelsorgerische Unterstützung bieten kann, während sie unsere Küsten besuchen», sagt Hasna Khatun.
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Quelle: Livenet / Premier / Nautilus International
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