Zum Tod von Stephen Lungu
Vom Terroristen zum Pastor
Pastor Stephen Lungu starb kürzlich im Alter von 78 Jahren am Coronavirus. Der beliebte Pastor wird vielen in Simbabwe als einer der grössten Evangelisten seiner Generation in Erinnerung bleiben… Einst war er marxistischer Bombenleger, der alles hasste, was mit Jesus zu tun hatte: «Ich war Terrorist, bis ich Jesus fand.»
Im Alter von fünf Jahren wurde Lungu von seiner Mutter verlassen und in ein Waisenhaus geschickt, wo er täglich geschlagen wurde. Als er zwölf Jahre alt war, lebte er unter einer Brücke, war drogenabhängig und Anführer einer gewalttätigen Bande namens «Black Shadows».
Lungu erinnert sich, dass er in einen Teufelskreis aus Bitterkeit und Hass auf Gott geriet und es zu seinem Ziel machte, Christen zu terrorisieren und jeden zu töten, der eine Bibel bei sich trug.
«Ich hatte die marxistische Ideologie angenommen, weil uns gesagt wurde, dass die Bibel vom weissen Mann nach Afrika gebracht wurde, um die Schwarzen einer Gehirnwäsche zu unterziehen und sie zu Sklaven zu machen. Ich hasste alles, was mit Jesus zu tun hatte.»
Attacke auf Zeltkirche geplant
Im Alter von 20 Jahren plante Lungu mit seiner Bande einen Angriff auf eine Zeltkirche in der Hauptstadt Harare, indem er Benzinbomben zünden und Christen auf der Flucht töten wollte. «Ich will, dass jeder in diesem Zelt stirbt», sagte er zu seinen Freunden, «um 19 Uhr werde ich pfeifen und alle werden ihre Steine und Benzinbomben in den Zelteingang werfen.»
Minuten, bevor 19 Uhr erreicht war, betrat Stephen das Zelt und war beeindruckt von der Aussage des jungen Mädchens, das gerade sprach. «Da war eine seltsame, enorme Autorität und Resonanz, mit der sie von Vergebung und einem Neuanfang im Leben sprach», erinnerte er sich. «Und ich fühlte mich plötzlich sehr schmutzig und schäbig.»
Showdown im Zelt
Nach dem Zeugnis des Mädchens zitierte der Prediger die Bibelstelleaus 2. Korinther Kapitel 8, Vers 9, dort steht: «Ihr wisst ja, was unser Herr Jesus Christus in seiner Liebe für euch getan hat: Er war reich und wurde doch arm, um euch durch seine Armut reich zu machen.»
Stephen erinnerte sich an die Bedeutung dieses Moments: «Plötzlich begann ich zu verstehen, worum es im Christentum geht. Es war für jemanden wie mich! Ich konnte mich mit diesem Jesus identifizieren. Er hatte auf all die Arten gelitten, die ich so gut kannte. Armut, Unterdrückung, Hunger, Durst, Einsamkeit. Ich hatte all das gekannt, und er auch. Mein Lohn war der Tod, aber Jesus hat den Preis für mich bezahlt. Am Kreuz war er ein Niemand geworden, damit ich ein Jemand werden konnte.»
Vom Saulus zum Paulus
Lungu nahm in dieser Nacht Christus als seinen Retter an und begann ein neues Leben, indem er auf den Strassen von Simbabwe predigte. Er wurde zu einem angesehenen Evangelisten, zuerst bei der «Dorothea Mission», dann als Malawi-Teamleiter bei «African Enterprise» (AE).
Im Jahr 2007 wurde er der zweite internationale Teamleiter von AE, bis er 2013 in den Ruhestand ging. Lungu verfasste seine Autobiographie, «Der aus dem Schatten trat: Vom Bombenleger zum Missionar», in der er sein ganzes Lebenszeugnis erzählt. Er hinterlässt seine Frau Rachel und sechs Kinder.
Geschichten wie die von Stephen erinnern uns daran, dass Verfolger nicht unsere Feinde sind. Sie sind nach dem Ebenbild Gottes geschaffen, so wie alle Menschen. Sie brauchen Christus als ihren Retter und wir sind aufgerufen, sie zu lieben und ihnen das Evangelium zu verkünden.
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Autor: International Christian Concern / Daniel Gerber
Quelle: Persecution.org / Übersetzung: Livenet
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