Autumn Miles
«Ich dachte, mein Mann würde mich töten»
Als Teenagerin verliebte sich Autumn Miles schwer. Die Beziehung begann ruhig, wurde dann aber gehässiger. Doch Miles übersah alle Warnlichter und heiratete – dann begann der Missbrauch… Heute leitet Autumn Miles eine Bewegung, die anderen Opfern häuslicher Gewalt hilft.
«Ich war die Tochter eines Pastors und glaubte von klein auf an Gott.» Doch ein paar Jahre später in der High School begann sich ihre Leidenschaft von Jesus auf Männer zu verlagern. «Ich traf all diese süssen Typen, und sie waren an mir interessiert. Einmal war ich heimlich mit fünf Typen gleichzeitig zusammen», erinnert sie sich.Im Alter von 15 Jahren traf sie einen Mann, der sehr gut aussah, einen bekennenden Christen aus einer wohlhabenden Familie. «Er hatte alles, was die Welt zu bieten hatte. Ich habe mich von den anderen getrennt und mich auf ihn konzentriert und wurde sexuell aktiv.» Kurz nachdem sie ihre Jungfräulichkeit an ihn verloren hatte, sah sie sich gezwungen, sich oft ihm gegenüber verteidigen zu müssen. Ihr Freund fragte: «Warum trägst du das? Warum redest du mit dieser Person?» Er wurde langsam immer kontrollierender. «Ich dachte, ich müsste etwas in mir selbst ändern, um ihn zu beruhigen.»
Alarmglocken überhört
Nach drei Jahren, sie war 18, fragte er sie, ob sie ihn heiraten wollte. «Es war ein entscheidender Moment. Ich wusste, dass ich an einer Kreuzung stand. Ich hatte aber keine Kraft, die richtige Entscheidung zu treffen, und sagte 'Ja'. Wir haben neun Monate später im Jahr 1999 geheiratet.»
Während diesen Monaten klingelten die Alarmglocken mehrfach. «Gott gab mir die Möglichkeit, auszusteigen – doch ich nahm sie nicht wahr. Er gibt uns den freien Willen, Fehler zu machen. Aber das Tolle daran ist, dass er in dem Moment da ist, in dem wir bereit sind, uns zu ändern.» Viele Leute, sogar der Hochzeitsplaner, versuchten, sie davon abzuhalten, ihn zu heiraten.
Unmittelbar nach der Hochzeit wurde der Missbrauch schlimmer. Einen Monat später verlor ihr Mann seinen Job. Die Dinge eskalierten. Als sie ihn fragte, was sie jetzt tun sollten, wurde er zum ersten Mal körperlich gewalttätig.
Lügen infiltrieren
Der Missbrauch schritt langsam voran. «Er schleuderte mich durch den Raum, schubste mich, warf Gegenstände nach mir und schloss mich in ein Zimmer ein.» Während dieser Zeit zog sie sich noch mehr von Jesus zurück. «Ich begann, die Lügen zu glauben, die Satan mir erzählt hatte: 'Gott hasst dich. Du bist nichts wert.'»
Nach aussen machte das Paar immer noch ein glückliches Gesicht und besuchte am Sonntag die christliche Gemeinde, in der ihr Vater als Pastor arbeitete. «Die Aufgabe der misshandelten Person ist es, den Täter um jeden Preis zu schützen, oder sie gerät in Schwierigkeiten.»
Autumn lag jeweils bis in die frühen Morgenstunden wach im Bett aus Angst, einzuschlafen. «Ich hatte grosse Angst vor Gott und dachte, er würde mich im Schlaf töten. Ich wusste, dass ich jede Sekunde durch Gott sterben könnte, oder mein Mann würde mich töten. Es war zu viel. Ich terrorisierte mich selbst durch meine Gedanken.»
Verlaufen
«Ich habe mich mit dieser Ehe verlaufen. Wenn man jung ist, weiss man es nicht besser», blickt Autumn Miles zurück. Mit der Zeit habe sie ihren besitzergreifenden Mann für alles um Erlaubnis bitten müssen. «Wenn man um Erlaubnis fragen muss, bevor man etwas tut, müssen die Alarmglocken klingeln. Denn dann stimmt etwas mit dieser Beziehung nicht.»
Dies sei typisch. Zuerst ist alles in Ordnung in der Beziehung und dann setzt eine Spannung ein. Um den Druck zu verringern, wird das Opfer alles versuchen, um den Partner zu beruhigen. Aber es beginnt ein Zyklus und die nächste gewalttätige Episode steht unmittelbar bevor. Der Partner verliert die Kontrolle. Aber das Opfer denkt, dass es die eigene Schuld ist. Nach der Krise befürchtet der Täter, seinen Partner zu verlieren. Er drückt Bedauern aus, das Opfer vergibt ihm und will daran glauben…
«Es beginnt nicht mit Gewalt»
Doch «eine missbräuchliche Beziehung beginnt nicht mit Gewalt.» Diese stelle sich erst später ein und sie sagt dem Opfer: «Du bist nicht gut genug, du kannst das oder das nicht… Nach einer Weile glaubt man all diese Dinge!»
Es gebe viele Formen der Gewalt: physische, verbale, psychologische, sexuelle, materielle, wirtschaftliche... Die Folgen sind Angst, Schuldgefühle, Verlust des Selbstwertgefühls, Isolation und Stress.
Nach sechs Jahren häuslicher Gewalt reichte Autumn Miles die Scheidung ein. Und Gott wirkte Wunder und heilte sie innerlich. Die betete zehn Jahre lang, dass Gott ihre Vergangenheit zu seiner Ehre nutzen würde. Heute organisiert sie Konferenzen und arbeitet in Kirchen, um Menschen zu helfen, Missbrauch zu erkennen und Opfern zu helfen.
Zur Webseite:
«Autumn Miles Ministries»
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / infochretienne / CBN
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