Dolly-Schwester Stella
Stella Parton erlebte Entführung und häusliche Gewalt
Die christliche Sängerin und Rednerin Stella Parton stellt sich der zunehmenden häuslichen Gewalt in Grossbritannien entgegen. Deshalb macht sie ihre schwierige Vergangenheit publik – die Schwester von Country-Star Dolly Parton erlitt einst solche Übergriffe.
Die amerikanische Sängerin Stella Parton erlebte Missbrauch und häusliche Gewalt am eigenen Leib und sie war nicht die einzige im Bekanntenkreis: Eine gute Freundin von ihr wurde von ihrem Ehemann ermordet. Neben ihrer Musikkarriere war ihr deshalb wichtig, sich für andere Frauen zu engagieren, die emotionale, mentale und physische Gewalt erlebten.Als kürzlich die jüngste britische Kriminalitätsstatistik, welche den Zeitraum von 1. April 2015 bis 31. März 2016 abdeckt, herauskam, wurde ersichtlich, dass Vergewaltigungen, häusliche Gewalt und Kindsmissbrauch auf einem Allzeithoch angelangt sind.
Freundin entführt
Rund einer von fünf Kriminalfällen ist in diesem Segment registriert, doppelt so viele wie vor sechs Jahren. Stella Parton: «Dies liegt mir sehr am Herzen, nicht nur, weil ich es selbst erlebt habe, sondern, weil ich dadurch sogar Freunde verloren habe. Eine meiner lieben Freundinnen wurde von ihrem Mann getötet, als ich in meinen späten Zwanzigern war. Und eine andere Freundin wurde gekidnappt und brutal geschlagen. Sie wurde von ihrem entfremdeten Ehemann auf diese Weise mehrere Tage festgehalten.»
Hilfe bei Christen finden
Stella, die selbst unter anderem Vergewaltigungen erlitt, ermutigt, Hilfe zu holen. «Erlaube dir nicht, ein Opfer zu bleiben. Lass dich nicht kontrollieren, denn jeder, der dich missbraucht, ist wie ein angsterfülltes Kind.» Der Missbraucher sei wie ein verwundetes Raubtier.
«Finde einen Weg zu entfliehen. Suche Hilfe bei einer christlichen Gemeinde oder einem Schutzhaus. Mach den ersten Schritt.»
Der Schwester vergeben
In jungen Jahren hatte ihre Schwester bereits Karriere gemacht, Stella wollte ebenfalls Country-Sängerin werden. Bei einem Treffen mit ihrem Onkel, der bereits ihre vier Jahre ältere Schwester Dolly zum Durchbruch verholfen hatte, war ihr einjähriger Sohn dabei. «Gehe mit deinem Kind zurück in den Shop, um zu arbeiten», riet ihr Onkel. Und Dolly, die beim Meeting ebenfalls dabei war, fügte an: «Wenn du wirklich singen willst, musst du deinen Nachnamen 'Parton' wechseln.»
Stella: «Sie dachten, dass es meiner Schwester schaden würde, wenn ich mit dem Namen Parton auf die Bühne gehen würde. Als ich das hörte, war es, als hätte man mir mein Geburtsrecht weggenommen.»
Längst aber sei das vergeben. «Ich denke, Dolly hatte sich damals hilflos gefühlt, vermutlich hatte ich sie verwirrt, sie war ja selbst noch ein kleines Mädchen.»
Bereits früh angepackt
Stella blickt mittlerweile auf eine bald 50-jährige Musikkarriere und 31 Alben; weit im Schatten ihrer Schwester liegt sie nicht. Schon kurze Zeit nach dem merkwürdigen Gespräch beim Onkel hätten sie und Dolly eine grossartige «Grosse-Schwester-Kleine-Schwester-Beziehung» aufgebaut. «Wir haben uns immer beschützt.»Ein Wettbewerb zwischen ihnen habe es nie gegeben, «denn ich wollte nicht die gleiche Art einer Karriere.»
Aufgewachsen war Stella auf der Farm der Familie mit elf Geschwistern. Bereits im Alter von sieben Jahren musste sie Kochen, Wäsche machen und sich um jüngere Geschwister kümmern. Weil Dolly schon bald Musikkarriere machte, lebte sie rund 50 Kilometer weit weg bei einer Tante, weil das näher bei den Studios war. Sie war weg vom harten «Betrieb» daheim, «das lud aber auch eine Art Schuld auf sie auf – und war schmerzhaft für sie.» Das habe sie dann mit vielen Geschenken – gerade für die kleineren Geschwister – versucht zu kompensieren.
Selbst für Dolly war es neu
Stella heiratete mit 17, Sohn Tim kam zur Welt, als sie 19 war, die Scheidung folgte mit 21. Später war sie mit einem Mann zusammen, der drohte, sie umzubringen und Tim zu entführen. Später, als Tim im Militärdienst weilte, kidnappte der Mann sie und brachte sie bei seiner Familie unter, die kein Wort Englisch sprach. Er liess sie tagelang nicht aus den Augen. Einmal verliess er das Haus aber und seine Mutter sah in Stellas Augen, dass etwas nicht stimmte. Am nächsten Tag konnte sie die Familie verlassen.
Mit Gott überwunden
Die schwierige Vergangenheit konnte Stella Parton durch ihre Beziehung mit Gott verarbeiten. Wie Tragödien durch den Glauben in Triumphe gewandelt werden können, davon spricht sie regelmässig auf Frauenkonferenzen und in der Frauenarbeit. Dazu entwickelte sie die dreitägige «Red Tent Women's Conference», die sie nun gerne in verschiedenen Städten in den USA, Europa und Australien durchführen möchte.
Unter anderem wirkt sie zudem als Rednerin für das christliche Werk «Christian Appalachian Project».
Zum Thema:
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Premier / Daily Mail
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