«Jugend-frei»
Identität stärken – Pornosucht überwinden
Jugendleitern zu helfen, wie sie junge Menschen aus der Pornografie in die Freiheit führen können, dafür schlägt das Herz von Aaron Stutz und seinem «Jugend-frei.ch»-Team. Gerne coachen sie Leiterinnen und Leiter in diesem schwierigen Thema.
«Wir setzen unseren Fokus neu auf das Trainieren von Leiterinnen und Leitern», schreibt das Jugend-frei in einer Medienmitteilung. Diese Keyleader sollen befähigt werden, Männer und Frauen durch den Prozess von einer Sucht in die Freiheit zu begleiten. Insbesondere Jugendliche sollen in ihrer Identität gestärkt werden und so von der Pornografie loskommen. Livenet sprach mit Aaron Stutz, Pastor der GLOW Church in Luzern und Hauptreferent von Jugend-frei, über die Neulancierung des Beratungsangebots.Livenet:Aaron Stutz, Jugend-frei ist
ein neues Schulungsangebot für Leiterinnen und Leiter in den Kirchen, das
besonders junge Menschen aus der Pornosucht helfen will. Welche Schwerpunkte
setzen Sie dabei?
Wir
verfolgen einen «Evangeliums-zentrierten» Ansatz, das heisst, wir betonen,
dass Jesus wirklich frei macht. Dies klingt unglaublich fromm und vielleicht
etwas simpel. Aber wir sehen darin den Schlüssel. Wir gehen der Frage auf den
Grund, warum jemand Pornografie konsumiert. Die kurze Antwort: Es hat immer mit
der Identität zu tun. Wenn Menschen durch das Evangelium ihr neue Identität
verstehen, dann ist ein Prozess in Richtung Freiheit angestossen. Und selbstverständlich
geben wir auch ganz praktische Tipps und wollen fördern, dass darüber
gesprochen wird und niemand alleine kämpfen muss.
Ein Drittel des Datenverkehrs
im Internet ist gemäss www.jugend-frei.ch pornografischen
Ursprungs. Porno scheint längst Mainstream zu sein. Wieso lohnt es sich Ihrer
Meinung nach, dagegen anzukämpfen?
Frei
sein ist viel schöner als abhängig zu sein. Was Gott uns geschenkt hat wird in
der Pornografie verdreht und missbraucht. Die Folgen davon sind zerstörerisch.
In Jesus haben wir das grösste Geschenk, das die Welt je gesehen hat. Und er
will uns tatsächlich von solchen Bindungen befreien.
Wie sehr betrifft Pornografie
die Christen?
Als
ich vor 10 Jahren angefangen habe über dieses Thema zu sprechen, waren Eltern,
Leiter und Pastoren teilweise erstaunt, dass es auch in ihren Reihen Betroffene
gab. Heute ist angekommen, dass viele Männer damit kämpfen. Was nach wie vor vielerorts
ein Tabu ist, ist, dass Frauen auch betroffen sind. Eine Frau, die an einer
Konferenz von ihrer Pornosucht und wie sie davon frei wurde erzählte, ist nach
diesem Anlass von einigen betroffenen Frauen dankbar und «hoffnungssuchend»
angesprochen worden. Leider betrifft dieses Problem ganz viele Christen.
Wann ist für Sie eine
Beratung in einer Jugendgruppe oder in einer Gemeinde erfolgreich?
Wenn
in einer Gruppe ehrlich und hoffnungsvoll über das Thema gesprochen wird. Und wenn
sich Freunde zusammentun und erleben, wie das Evangelium greift.
Sie waren selbst ja auch von
Pornosucht betroffen. Können Sie uns zum Schluss verraten, was für Sie der
Schlüssel war, vom Pornokonsum loszukommen?
Jesus
hat mir immer und immer wieder vergeben. Ich habe um Vergebung gebeten und
versprochen, es nie wieder zu tun. Dann tat ich es wieder und er hat mir wieder
vergeben, ich tat es wieder und er hat mir wieder vergeben. Diese Berg- und
Talfahrt haben wir gemacht, bis ich verstanden habe, dass er mich liebt. Dann
kam Heilung und Erfüllung in mein Herz – und schliesslich die Freiheit, es
nicht mehr tun zu müssen. Ein guter Freund hat mir fast täglich geholfen, daran
zu glauben und festzuhalten, dass Jesus mich wirklich liebt.
Aaron Stutz wird an den Schulungen von Jugend-frei als Hauptreferent seine ganzen Erfahrungen einfliessen lassen. Die Schulungen sind so ausgelegt, dass die Teilnehmer danach fähig sind, Einzelpersonen oder Gruppen durch den Prozess in die Freiheit zu führen.
Die nächste Schulung findet am 15. September 2018 in der Pfingstgemeinde in Wädenswil statt.
Zum Thema:
Ekel, Scham und Selbsthass: «Pornografie hat mich kaputt gemacht»
Endlich frei!: Wenn Pornografie zur Sucht wird
Gehirn wird verändert: Pornos sind so gefährlich wie Kokain
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet
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