Dem Tod ganz nahe
Schussverletzung, Leidenszeit – aber am Ende geborgen
Johana Lange wird als Teenagerin in Kolumbien durch eine Schussverletzung lebensgefährlich verletzt. Sie lernt Gott kennen, geht dann aber doch eigene Wege. Lange ist sie rastlos unterwegs, bis sie in der Schweiz endlich ihre Heimat findet.
Johana Lange ist gebürtige Kolumbianerin. Sie stammt aus armen Verhältnissen und wuchs ohne Vater auf. Auf verschiedenste Weise hat sie Gott früh in ihrem Leben als liebenden und barmherzigen Vater kennengelernt. Gerade nach den Erfahrungen eines fehlenden irdischen Vaters bedeutete ihr dies sehr viel. Seit 1999 lebt sie in der Schweiz und ist seit 2010 mit Andreas verheiratet.
Ein Schuss durch die Brust
Mit vierzehn Jahren geriet Johana in Barrio Camilo Torres (Kolumbien) mitten in ein Strassengefecht. Anfänglich gingen Männer mit Messern aufeinander los. Doch dann wurde auch eine Feuerwaffe gezogen. Johana versuchte zu fliehen, aber es war zu spät. Ein Schuss durchbohrte ihre rechte Brust und traf dann ein Mädchen hinter ihr am Kopf. Das sechsjährige Mädchen starb drei Tage später an der Verletzung. Johana selbst wurde ebenfalls ins Krankenhaus eingeliefert, wo sie die nächsten Monate blieb. In dieser Zeit wuchs ihr Bauch immer mehr an, ohne dass ein Grund dafür festgestellt werden konnte. Sie befand sich in einem sehr kritischen Zustand.
Nahtoderfahrung und Genesungszeit
Während einer Operation stand Johana an der Schwelle zum Tod. Sie erinnert sich, ihren Körper verlassen und einen unbeschreiblichen Frieden empfunden zu haben. Doch sie kam wieder zurück – ihre Zeit war noch nicht abgelaufen. Nach zwei Jahren ging es schliesslich aufwärts. Trotz der Länge ihres Spitalaufenthalts hörte sie immer wieder verwunderte Ärzte sagen, dass ihr Überleben an ein Wunder grenzte. Heute ist für Johana klar: «Es war mein liebender Vater im Himmel, der mich durchgetragen hat.» Die Rechnung für das Krankenhaus konnte die Familie nicht begleichen. Für Johana unverständlich, übernahm der Krankenhausdirektor alle Kosten.
Mit achtzehn Jahren wurde Johana in einem Gottesdienst zum ersten Mal von Gott berührt. Verzweifelt, wie sie damals war, klammerte sie sich an ihm fest. Ein Jahr später übergab sie Jesus ihr Leben und erlebte in der Folge Gebetserhörungen und Gottes Versorgung. Die Liebeserweise ihres himmlischen Vaters erfüllten ihr Herz.
Eigene Wege
Der frühe Tod ihrer Mutter – sie wurde nur 46 Jahre alt – setzte Johana sehr zu. In dieser Zeit verlor sie auch ihre überaus geliebte Grossmutter. Durch diesen Verlust verlor sie als 31-Jährige das Gefühl, ein Zuhause zu haben. Nach Abschluss ihres Studiums beschloss sie, in die Schweiz auszuwandern. Sie wusste, dass dies nicht Gottes Willen entsprach. Jemand warnte sie sogar vor diesem Schritt und sagte, sie würde viel Leid erfahren, wenn sie ihren eigenen Willen durchsetzt.
Trotzdem ging Johana ihren eigenen Weg. «Zwei Wochen später reiste ich entgegen besseren Wissens in die Schweiz und trug zwei Jahre später die Folgen meiner Sturheit.» Die traurige Geschichte endete mit einer zerbrochenen Ehe. So stand Johana plötzlich alleine mit einer Tochter da.
Gott schenkt einen Neuanfang
In dieser schweren Zeit fühlte sie sich zutiefst gedemütigt – aber auf eine gute Weise, denn es brachte sie immer näher zu Gott. «Durch meine wunderbare Tochter zeigte mir Gott seine grosse Liebe, die er für die Menschen hat», erinnert sich Johana. Sie bekannte ihren eigensinnigen Weg und bat Gott darum, ihr noch einmal eine Chance zu geben. Sie bat Jesus auch, ihr eine Familie zu schenken. Es dauerte einige Jahre, aber dann fand sie ihren Partner und einen Ort, an dem sie sich geborgen fühlte. Sie war endlich angekommen.Das Höchste ist, die Liebe des Vaters zu erkennen
Heute lebt Johana das, wozu sie berufen wurde. Sie geniesst ein harmonisches Familienleben und pflegt eine lebendige Beziehung mit Jesus. Menschen in der Schweiz und auch in Kolumbien zu dienen, macht sie glücklich. Sie ist dankbar, etwas von dem, was sie von Gott empfangen hat, weiterzugeben. Ihre schwierige Kindheit, die gesundheitlichen Probleme und auch die Krisen liegen hinter ihr. In all dieser Zeit durfte sie aber etwas gewinnen, das ihr Leben reich gemacht hat. «Ich durfte die Liebe des himmlischen Vaters immer besser kennenlernen!» Und das zählt mehr als alles andere.
Sehen Sie sich hier den WunderheuteTV-Beitrag von Johana Lange an:
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Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Jesus.ch
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