Einfach geliebt
Hoffnung in Prostitution und Drogenabhängigkeit
Auf
der Suche nach Liebe und Akzeptanz geriet Lisa Kratz an Drogen und
falsche Freunde. Die Sucht trieb sie in Prostitution und Kriminalität. Heute setzt sie sich selbst für Drogensüchtige und ehemalige Häftlinge ein. Sie sagt: Die Liebe Gottes verändert alles.
Sehnsucht nach einem erfüllten Leben
Mit vierzehn Jahren fing ich an, mit Jungs rumzumachen, zu kiffen und Alkohol zu trinken. Später probierte ich auch andere Drogen und Anfang der 1980er-Jahre rauchte ich so viel Crack, wie es nur ging. Mein damaliger Freund und ich rutschten immer tiefer in die Sucht. Er behandelte mich wie Dreck, aber ich glaubte, ich hätte nichts anderes verdient, und war froh, dass er sich überhaupt mit mir abgab. Weil wir nur noch high waren, verloren wir unsere Jobs. Aber wir brauchten Geld, um unsere Sucht zu finanzieren. So fing ich an, mich zu prostituieren, mein Freund wurde mein Zuhälter.
In den folgenden Jahren war ich fünf mal schwanger und hatte fünf Abtreibungen. Wir lebten ein elendes Leben auf der Strasse. Schliesslich flog ich mit einem gefälschten Check auf und musste ein Jahr lang ins Gefängnis.
Ein Jahr später und keinen Deut besser
Als ich entlassen wurde, zog ich zurück zu meinem Freund und fing wieder an, Crack zu rauchen. Es war fürchterlich, aber am Schlimmsten war die Enttäuschung über mich selbst. Ich hatte es nicht geschafft, mich zu ändern. Dabei wollte ich nicht so weiter machen, ich wollte keine Drogen mehr nehmen. Völlig verzweifelt wandte ich mich an Gott und schrie: «Verändere du mich oder lass mich sterben!»
Irgendwie war mir klar, dass nur Gott mir hier helfen kann. Ich trennte mich von meinem Freund, meldete mich bei der Suchtberatung und fing an, intensiv Bibel zu lesen.
Die Chance eines Neuanfangs
Ich müsste lügen, wenn ich sage, dass es leicht war. Aber ich hatte sehr viel Glück. Ich schaffte es, von den Drogen loszukommen, bekam einen Job in einem Büro und nach einiger Zeit lernte ich einen Mann kennen, der mich sehr respektvoll behandelte. Alles schien gut zu werden, aber ich verbockte es. Ich wurde rückfällig. Schamerfüllt gestand ich es meinem neuen Freund. Doch zu meiner völligen Überraschung liess er mich nicht fallen. Im Gegenteil, er sagte mir, dass er mich liebt und mir helfen will. Zum ersten Mal in meinem Leben bot mir jemand Hilfe an, ohne dafür eine Gegenleistung zu erwarten.
Gottes Liebe verändert alles
Ich machte den Entzug und fing an, im Auto Predigt-Kasetten zu hören. Eines Tages, als ich wieder einmal im Auto sass, hörte ich deutlich, wie Gott zu mir sprach: «Ich liebe dich, Lisa. Ich liebe dich, Lisa.» Es war unbeschreiblich, aber die Liebe Gottes durchströmte mich auf übernatürliche Weise. Ich begriff plötzlich, dass ich nichts tun kann, um Gott daran zu hindern, mich zu lieben. Völlig aufgelöst fuhr ich an den Strassenrand und betete: «Ich weiss, dass du hier bist. Ich spüre deine Gegenwart. Das will ich für den Rest meines Lebens.» Seine Liebe berührte mich so tief, dass ich Jesus mein Leben übergab. Nur er konnte es gut machen.
Nach diesem Erlebnis war ich nie mehr dieselbe Person. Mein Verlangen nach Drogen war weg. Ich fühlte mich endlich angenommen und gut genug. Ich schloss mich anderen Christen an und heiratete den Mann, der mir seine bedingungslose Liebe gezeigt hatte.
Nach und nach berührte Gott in meinem Herzen dunkle Punkte. Zum Beispiel die Scham und die Schuldgefühle, die ich seit den Abtreibungen in mir trug. Ich hatte das viele Jahre gut verdrängen können, aber jetzt schien mich diese Last zu erdrücken. Völlig verzweifelt kam ich damit zu Gott. Und wieder spürte ich, dass er ganz nahe ist und mich liebt. Gott gab mir die Gewissheit, dass meine Babies bei ihm im Himmel sind und ich sie eines Tages sehen werde. Und er schenkte mir Zuversicht, dass er mir vergeben hat. Schritt für Schritt lernte ich, mir selbst zu vergeben.
Hoffnung weitergeben
Gott hat mein Leben so verändert und froh gemacht, dass ich das nicht für mich behalten kann. Seit vielen Jahren setze ich mich für ehemalige Häftlinge und Frauen mit Suchtproblemen ein. Ich möchte ihnen helfen, in ein normales Leben zu finden.
Ich arbeite mit so vielen verschiedenen Menschen, aber wir alle brauchen dasselbe: die Liebe Gottes. Jeder Mensch ist wertvoll. Jeder zählt. Auch Sie sind wertvoll. Sie sind geliebt. Und es macht einen Unterschied, dass es Sie gibt.
Zum Thema:
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Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: jesus.ch, cbn.com
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