Häftling findet Hoffnung

«Die Einzelhaft hat mir das Leben gerettet»

John Barrow lebt, als hätte nichts im Leben Konsequenzen. Immer wieder sitzt er ein und versucht sich zu ändern. Doch sein Verhaltensmuster sitzt zu tief. Erst in Einzelhaft erkennt er, dass Gott Menschen nahe sein will und kann. Das verändert alles.

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John Barrow
Ich bin bei meiner Mutter und meiner Grossmutter aufgewachsen. Einen Vater hatte ich nie. Dadurch fehlte eine gewisse Balance in meinem Leben und ich war immer sehr unsicher.

Schon früh probierte ich aus purer Neugier Alkohol, Drogen und Sex; schlagartig war ich davon abhängig. Es dauerte nicht lange, da bekam ich Probleme mit dem Gesetz, weil ich dealte, klaute und einfach gewissenlos war. Immer wieder erhielt ich Jugendstrafen.

Es gibt Gott

Einmal besuchte mich ein Kumpel im Jugend-Knast. Er war mit Hilfe von Teen Challenge, einem christlichen Drogen-Entzugsprogramm, clean geworden. Er erzählte mir begeistert von Jesus und wie er sich durch ihn verändert hat. Ich hätte die ganze Zeit heulen können, denn ich wusste innerlich, dass ich das auch will.

Tatsächlich durfte auch ich bei einem Programm von Teen Challenge mitmachen. Aber kaum war ich wieder auf mich allein gestellt, machte ich genau so weiter wie zuvor. Nur dass ich jetzt wusste, dass es Gott gibt. Ich wollte aber nicht mit ihm leben.

Im Kreislauf der kriminellen Energie

Immer wieder kam ich ins Gefängnis. Aber ich konnte mich nicht ändern. Sobald ich wieder frei war, wurde ich noch krimineller als vorher. Mit 24 Jahren raubte ich einen Kiosk aus und bekam dafür zweieinhalb Jahre. Als ich auch im Knast noch Drogen an andere Häftlinge vertickte, kam ich in Einzelhaft.

Das einzige, was ich dort hatte, war eine Bibel und sehr viel Zeit, um nachzudenken. Und, ja, ich schämte mich für mein Leben und das, was ich anderen angetan hatte. Dann las ich die Geschichte von König David im Alten Testament. Er war ein Freund Gottes, aber er hatte auch ganz schön was auf dem Kerbholz. Er war ein Egozentriker, ein Ehebrecher und ein Mörder. Aber Gott vergab ihm seine Schuld. Ich schämte mich, wie tief ich gesunken war, aber ich dachte, wenn Gott einem wie David vergeben hat, dann kann er auch mir vergeben.

Die Entscheidung

In meiner Zelle schrie ich also zu Gott: «Bitte gib mir Kraft. Hilf mir! Vergib mir. Ich kann ohne dich nicht mehr weiter.» Während ich zu Gott schrie, weinte ich und bekannte: «Gott, ich will das alles nicht mehr tun.» Plötzlich kam ein ganz neues Gefühl in mir hoch. Es fühlte sich nach Freiheit und Erlösung an. Ich spürte, dass Gott nahe ist und mich annimmt. Ich hatte mein ganzes Leben nur getan, was ich wollte und es hatte mich zerstört. Aber Gottes Nähe veränderte mich und machte mich völlig neu.

Ich fing jetzt an, jeden Tag zu beten, in der Bibel zu lesen, und die Verse auswendig zu lernen. Ich dankte Gott für die Einzelhaft, denn sie hat mir das Leben gerettet. Die gezwungene Einsamkeit half mir, mich auf Gott zu konzentrieren.

So lange habe ich gegen meine Sucht gekämpft. Jetzt bin ich schon seit 15 Jahren clean. Das habe ich nur geschafft, weil Gott mich verändert hat. Meine Perspektive auf das Leben hat sich komplett verändert. Ich habe erlebt, dass Gott denen, die ihn lieben, alles zum Besten werden lässt, so wie es in der Bibel steht. Selbst unser Versagen und unsere Fehler. Für das, was er in meinem Leben getan hat, kann ich Gott nur preisen.

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Datum: 24.04.2015
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch / cbn.com

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