Steuersünderin findet Frieden

Hinter Gittern veränderte Gott mein Herz

Mary Forsythe ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau. Als bei einer Steuerprüfung Fehler ans Licht kommen, muss sie ins Gefängnis. Doch was als Drama beginnt, endet als Fügung des Schicksals.

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Mary Forsythe
Von klein auf fanden mich andere immer seltsam und lehnten mich ab. Um dazuzugehören bemühte ich mich deshalb, in allem besonders gut zu sein, was mir auch gelang.

Als Teenager passierte mir dann etwas, worüber ich lange mit niemanden geredet hatte; ich wurde vergewaltigt. Aus irgendeinem Grund fühlte ich mich mitschuldig. Als wäre ich nicht gut genug, um besser behandelt zu werden. Die Ablehnung und die Schuldgefühle in mir wuchsen und veränderten meine Wahrnehmung, meine Persönlichkeit und auch meine Entscheidungen.

Flucht nach vorn

Um meinen Schmerz zu verdrängen, arbeitete ich noch härter an meinem Erfolg. Mit Mitte 20 war ich eine gemachte Frau. Ich hatte meine eigene Apotheke, die sehr erfolgreich lief. Es waren die 80er und ich war eine der wenigen, die eine Zulassung für Medikamente gegen HIV hatten. Mein Kundenstamm war dementsprechend gross und das Geld floss nur so in die Kassen. Ich gönnte mir einen Lebensstil, um den mich viele beneideten, lebte wie eine Diva und glaubte, es würde ewig so weitergehen.

Vom hohen Ross gestossen

Ich muss zugeben, dass ich mit meiner Buchhaltung extrem nachlässig war. Als die Bundessteuerbehörde meine Zahlen durchging, entdeckten sie gravierende Fehler. In meiner Arroganz glaubte ich, alles mit einer Nachzahlung regeln zu können und schlug dem Finanzamt ein lukratives Angebot vor. Doch sie gingen nicht darauf ein und brachten mich vor Gericht.

Das Verfahren ging dreieinhalb Wochen. Ich stand unter enormem Druck, wurde öffentlich gedemütigt und die tief vergrabenen Schamgefühle kamen wieder in mir hoch. Das Urteil lautete: fünf Jahre Gefängnis! Für mich tat sich ein Abgrund auf. Ich dachte sogar darüber nach, mir das Leben zu nehmen, brachte es aber nicht über mich. Wieder klagte mich die altbekannte Stimme in mir an: «Nicht mal das schaffst du?»

Im Gefängnis

Der erste Tag im Gefängnis war erdrückend. Ich hatte Angst, war völlig orientierungslos, fühlte mich allein und isoliert. Meine komplette Identität, die ich mir durch Erfolg aufgebaut hatte, brach in sich zusammen. Es war schrecklich, mit der Verzweiflung der anderen Insassen konfrontiert zu sein. Noch nie habe ich so viele ruinierte Schicksale auf einmal gesehen.

Ich war jetzt ganz unten angekommen. Für 17 Cent in der Stunde setzte ich Rattenfallen zusammen. In meiner Verzweiflung fiel mir nichts anderes ein, als zu beten. Ich schrie innerlich zu Gott, dass ich das alles nicht aushalte. Und Gott liess mich nicht allein.

Die Tür in die Freiheit

Beim Antritt meiner Haft hatte mir jemand eine Bibel geschenkt. Die nahm ich mit in eine Duschkabine – den einzigen Raum mit ein bisschen Privatsphäre. Ich schloss mich ein, setzte mich auf die kalten Fliesen und öffnete das Buch. Es war, als käme mir pures Leben entgegen. Ich spürte intuitiv, dass hier die Lösung für alle meine Probleme ist. Bei jeder Gelegenheit las ich in der Bibel und Gott sprach dadurch zu mir. Mehr und mehr veränderte ich mich. Meine Arroganz, die Selbstgerechtigkeit, meine Verletzungen wichen nach und nach.

Ich fing an zu begreifen, wie wertvoll ich in Gottes Augen bin. Als ich wieder frei kam, war ich eine völlig andere Frau. Durch Gott habe ich Frieden gefunden.

Heute ist Mary Forsythe Leiterin von «Kingdom Ministries» und ermutigt Menschen durch ihre Geschichte.

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Datum: 28.03.2014
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch / cbn.com

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