Wunder im Slum
Zwischen Fieber und Flammen
Er überstand die Risiken des Lebens im übelsten Slum von Phnom Penh. Makaram trug oft grosse Wut in sich. Doch als seine Mutter erkrankte und die Ärzte die Hoffnung aufgaben, passierte etwas, das die Familie auf den Kopf stellte.
«Meine Eltern zogen in die Stadt, um Arbeit zu finden», erinnert sich Makaram Lim, der heute als Jugend- und Anbetungsleiter in der «Church of Cambodia» in Pnomh Penh wirkt. Makaram blieb bei seiner Grossmutter, ein paar Stunden östlich der Hauptstadt. Seine Mutter verkaufte in der Hauptstadt Gemüse, sein Vater steuerte ein Taxi durch die pulsierende Metropole. Sie übernachteten auf einer Matratze im Vorhof bei Verwandten.
Makarams Grossmutter war eine strenge Buddhistin, sie verrichtete ihre Gebetsrituale bei Tagesanbruch sowie beim Eintreten der Dunkelheit. Jede einzelne Session dauerte jeweils rund eine Stunde.
Keine Hoffnung mehr
Dann erkrankte sein Vater an Typhus und unterlag der Krankheit innerhalb von nur drei Monaten. Die Mutter zog mit Makaram und seinen beiden Schwestern in den Slum. «Alles war voller Taxis, Gemüseverkäufer, Drogensüchtiger, Prostituierten, Räuber und so weiter», erinnert er sich. Ein verschmutzter Fluss zog sich durch die Landschaft, er roch übel, weil er als Abwasserkanal für Abfall und Schutt genutzt wurde.
Kurz darauf wurde auch seine Mutter krank. Ein mysteriöses Gebrechen stellte sich ein, das kein Arzt erklären konnte. «Zuerst dachten sie, es läge an ihrem Bauch, dann an der Lunge und später geriet die Leber in Verdacht. Sie wurde zusehends schwächer und verlor ihren Lebenswillen.» Die Ärzte gaben die Hoffnung auf, «sie sagten, es gäbe keine Hilfe mehr.» Bereits fragte die Mutter ihre Schwester, ob sie auf die drei Kinder aufpassen könne, wenn sie sterbe.
Eine letzte Hoffnung
An einem Samstagabend kam eine Christin zu Besuch. Sehr direkt sagte sie: «Jesus ist Gott. Er ist der Retter der Welt und der Retter der Sünder. Wenn du ihn kennenlernst, wirst du – selbst wenn du heute stirbst – zu ihm kommen. Er ist sehr mächtig. Er hat die Kraft, all deine Krankheiten zu heilen.»
Makarams Mutter reagierte scharf: «Jesus ist ein amerikanischer Gott, ein fremder Gott. Er ist kein kambodschanischer Gott!» Makaram: «Sie war ebenfalls eine strenge Buddhistin. Sie hasste die Christen.»
Doch in der Nacht arbeitet Gott an ihrem harten Herzen, der Heilige Geist begann die Mauern, die sie ihm gegenüber errichtet hatte, abzubrechen. Als es keine andere Hoffnung mehr gab, betete sie zum Gott der Christen: «Ich weiss nicht, wie man zu dir betet. Doch wenn du der wahre Gott bist, dann komm und heile mich.»
Heilung und Feuer
Die Mutter fiel in einen tiefen Schlaf. «Als sie am Morgen erwachte, war sie geheilt, vom Scheitel bis zur Fusssohle», erinnert sich Makaram. «Er hat mein Gebet erhört, er hat mein Gebet erhört», rief die Mutter zum Erstaunen der Kinder und allen, die in der engmaschigen Nachbarschaft mithörten. Makaram: «Mutter erkannte, dass dieser Gott der wahre Gott sein muss. Sie nahm Jesus Christus als ihren Herrn und Erlöser an.» Durch die wunderbare Heilung fand auch Makaram zu einem Leben mit Christus.
Wenig später wurde ein Teil des Slums von einer Tragödie heimgesucht. An einem Nachmittag brach ein Feuer mit ungeheurer Wildheit aus. «Es war wohl Benzin in der ganzen Gegend ausgeschüttet werden und innerhalb von einer Stunde brannten mehrere tausend Hütten nieder», erinnert sich Makaram. Menschen in hohen Machtpositionen wollten in der Gegend Bauland gewinnen und waren vermutlich die Drahtzieher des Brandes. Makarams Schwestern waren gerade in der Schule, während er und die Mutter daheim waren. Zunächst dachten sie, dass es sich um eine kleine Angelegenheit handelt, doch dann brach der Feuersturm aus. Nichts konnte gerettet werden.
Eine aufgewühlte Seele kommt zur Ruhe
Hilfe fand die Familie bei Verwandten sowie in der christlichen Gemeinde, die sie seit kurzem besuchten. Langsam gewannen die vier wieder Boden unter den Füssen. Makaram spürte, wie Jesus sein Herzen veränderte. «Früher trug ich eine grosse Wut in mir. Wenn mich jemand verletzte, wollte ich Rache – schmerzhafte Rache.»
Nach seinem Glaubenswechsel wurde er einmal fälschlich beschuldigt. Doch er war von sich selbst überrascht, als er die Initiative zur Versöhnung einleitete. Als er darüber nachdachte, konnte er nur staunen. «Ich realisierte, dass das nicht von mir selber kommt. Es ist der Herr, der mich verändert hat. Er gab mir ein neues Herz – ein Herz, das die anderen liebt.» Die Freude, die er gewonnen hat, steckt nun andere Menschen an. Gott brachte Ruhe in die aufgewühlte junge Seele.
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Godreports / Assist News
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