Sein Leben in einem Buch

Vom Dealer zum Königskind

"Mit 13 Jahren machte ich meine ersten Erfahrungen mit legalen Drogen", sagt King's Child, der später auch Drogen schmuggelte. Die Person, die dahintersteckt, wählte dieses Pseudonym für ihr Buch "King's Child - Das ist die Geschichte von mir, einem Ex-Dealer".

Seinen Namen will "King's Child" nicht genannt wissen. "Ich will mich nicht herausheben, jeder hat die Chance, das Gleiche zu erleben wie ich. Niemand soll das Gefühl haben, er sei etwas weniger. Es geht um den Namen Jesus Christus, jeder kann seine Wunder erleben."

Bereits im frühen Teenageralter konsumierte King's Child Drogen. "Ich rebellierte gegen meinen Vater und Institutionen." Nach dem ersten Heroinkonsum sei er bereits abhängig gewesen. "Ich war keinen Tag mehr ohne." Bald stellten sich Geldprobleme und psychische Probleme ein. "So begann ich zu dealen." Probleme mit der Justiz folgten, zahlreiche, vergebliche Entzugsversuche.

"Du bist ein hoffnungloser Fall!"

"Als Dealer führte ich viele ins Elend. Ich zwang niemanden, aber mein Verhalten brachte andere in Abhängigkeit, die manche mit dem Leben bezahlten. Aus Italien schmuggelte ich den Stoff in die Schweiz."

Ungefähr im Halbjahresrhythmus geriet King's Child ins Visier der Obrigkeit. "Süchtige sagen rasch, wo der Dealer ist, wenn die Polizei anpocht." Wegen den Drogenverkäufen und dem eigenen Konsum sei er öfter streng bestraft worden. "Heute finde ich es positiv, dass mir Grenzen gesetzt wurden. Schlussendlich musste ich einen Weg finden, auch wenn die Massnahmen damals zuerst nicht reichten." Viele hätten ihn damals als hoffnungslosen Fall bezeichnet.

Ein "Märchen" wird war

Auch ein Methadonprogramm habe ihm nicht geholfen. "Es führte in die Unfreiheit." Inzwischen habe er eine Familie gehabt, deshalb habe er versucht, auszusteigen.

"Schliesslich habe ich mich auf das Christentum besonnen. Als Kind hatte ich vieles davon mitgekriegt, es aber als Märchen abgetan." Nun habe er in diesem Stil gebetet: "Jesus, wenn es dich gibt, komm in mein Leben." Da habe er ein Licht gesehen und die Stimme von Jesus gehört: "Du bist frei!" Er habe gespürt, wie in dem Moment "die Fesseln" fielen, eine enorme Erleichterung. "Ich dachte immer, dass ich ein guter Mensch bin, denn ich hatte niemanden ausgeraubt. Doch Gott zeigte mir mein ganzes Leben. Zuletzt lag ich nur noch weinend auf meinem Bett." Gott habe nun gefragt, ob er auch dieses Leben ablegen wolle. "Ich bejahte und wurde noch einmal befreit."

"Drehe ich jetzt völlig durch?"

Diese Stimme sei nicht akustisch zu hören gewesen, aber eine Stimme, die er dennoch wahrgenommen habe. Hinzu kam ein helles Licht und Wärme. "Zuerst dachte ich, dass ich jetzt völlig durchgedreht bin, da ich Stimmen hörte." Doch er habe auch vernommen: "Hohl eine Bibel." King's Child öffnete sie "zufällig" genau dort, wo Saulus zum Paulus wird und dabei ein helles Licht sieht. "So zeigte mir Gott, dass andere das auch erlebten." Einen ganzen Monat lang habe Gott ihn auf diese Weise geführt und zu ihm gesprochen. "Ich fragte auch, wie ich sicher sein kann, dass er kein Dämon ist. Er antwortete, dass ich frei bin und dass Satan keine Macht mehr über mich hat. Das stimmte. Ich hatte absolut kein Verlangen mehr nach Drogen. Bei anderen Menschen dauert der Entzug manchmal über Jahre hinweg."

Vermutlich habe er nur überlebt, weil seine Eltern und andere Personen jahrelang für ihn gebetet haben, sagt King's Child.

Aids und die Beziehung zu Gott

Die Bibel habe ihm dann gezeigt, wo er stehe. Nach einem habe er sich einer christlichen Gemeinde angeschlossen. "Viele freuten sich über mein Erleben, andere zweifelten an meiner Geschichte. Für mich war das Zwiegespräch mit Gott selbstverständlich, mich enttäuschte, dass andere nicht eine solche Beziehung hatten."

Seine Frau wurde gesundheitlich zusehends schwach. "Drei Tage vor ihrem Tod fand sie ihre Freiheit in Jesus." Die Zeit als Alleinerziehender sei schwer gewesen und nur möglich, durch die Unterstützung seiner Familie. Mittlerweile seien die Kinder aber ausgezogen. Heute arbeitet King's Child in der Suchtprävention, auch mit Vorträgen in Schulen, Firmen und Kirchgemeinden. "Im Jahr 2005 kam ein schlimmes Erlebnis dazu: bei mir brach Aids aus, gesundheitlich ging es mir schlecht. Doch ich erlebte andererseits auch eine tiefe Beziehung zu Gott."

Gott begegnen

Sein Buch habe er geschrieben damit alle, auch Christen, etwas von Gottes Grösse sehen. "Ich will auch zeigen, dass als Christ nicht immer alles nur einfach und schön ist."

Er selbst sei noch einmal abgefallen, nicht in Drogen aber er habe sich vom Glauben zurückgezogen und sich in enorme Probleme verstrickt. "Auch als Christ kann man wieder sehr tief fallen."

Das Buch solle auch zeigen, dass nicht jeder Mensch den gleichen Weg vor sich habe und dass man nicht in die Versuchung fallen soll, dass man sich mit anderen vergleicht. "Ich will einfach zeigen, dass wir alle Königskinder sind. Wir können kleine Schritte auf unseren Schöpfer zugehen, er kommt entgegen. Er begegnet jedem in der Weise, wie er bedarf."

Arbeit in der Suchtprävention

Das Buch sei nicht voller Bibelverse. "Ich will die Menschen neugierig machen und zum Nachschlagen animieren und Hinweise geben, wie Gott mit Menschen reden kann. Ich spreche den Leser direkt an und frage ihn, ob er noch dort steht, wo ich einst, oder ob er die Wahrheit bereits erkannt hat. Mein Leben zeigt, dass Gott heute erlebt werden kann."

Geschildert würden auch die geistlichen Hintergründe von Süchten. King's Child gründete einen Verein, durch diesen bietet er Suchtprävention an. Den Namen will er hier nicht veröffentlichen, weil er diese Arbeit in Schulen und Firmen getrennt haben will.

Infos und Bestellungen:
www.kingschild.ch


Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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