Atheisten-Papst Dawkins

«Rückgang des Christentums ist nicht zu feiern»

Reporte zeichneten kürzlich das Bild eines rückläufigen Christentums in Europa. Doch der – das Bild sei erlaubt – Atheisten-Papst Richard Dawkins lädt nicht zur Champagner-Sause. Im Gegenteil. Ausgerechnet dem Apostel unter den Atheisten treibt der angebliche Rückgang der Christenheit die Sorgenfalten auf die Stirn.

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Richard Dawkins
Er gehört zu den wichtigsten Stimmen des Atheismus: Richard Dawkins. Als kürzlich durch den Blätterwald rauschte, dass das Christentum in Europa «am Sterben» sei, griff Dawkins nicht zu einem eigens dafür kaltgestellten Edel-Champagner aus dem Jahre 33 (dem Auferstehungsjahr Christi), um sich mit einem Seufzer «endlich» zurückzulehnen und «Halleluja» auf atheistisch zu sagen.

Dawkins warnt vielmehr davor, ein allfälliges Entschwinden des Christentums zu feiern. Denn es handle sich dabei um einen «relativ harmlosen Glauben», verglichen mit anderen.

Dawkins zitiert Katholik

«Bevor wir uns am Todeskampf der relativ harmlosen christlichen Religion erfreuen, sollten wir den Reim von Hilaire Belloc nicht vergessen: 'Always keep a-hold of nurse For fear of finding something worse.'» Oder übersetzt: «Halte immer eine Krankenschwester bereit, aus Angst, etwas Schlimmeres könnte sonst eintreten.» So zitiert Dawkins den katholischen Dichter vor seinen 2,74 Millionen Twitter-Nachfolgern.

Dazu verlinkte er einen Artikel der Zeitung «The Guardian», in dem Soziologie- und Religionsprofessor Stephen Bullivant von der St. Mary Universität in London darüber berichtete, dass eine wachsende Zahl europäischer Jugendlicher ohne Religion aufwächst und die Gesellschaft post-christlich werde.

Befragt wurden junge Menschen im Alter von 16 bis 29 Jahren aus zwölf Nationen. In Tschechien bezeichneten sich 91 Prozent als nicht-religiös, in Grossbritannien, Estland, Schweden und den Niederlanden zwischen 70 und 80 Prozent. Polen ist am stärksten religiös, dort zählten sich nur 17 Prozent der Jugendlichen zum nicht-religiösen Sektor.

Dawkins warnt nicht zum ersten Mal

Es ist nicht das erste Mal, dass Dawkins seinen Warnfinger erhebt und ein sinkendes Christentum nicht befürwortet: «Es gibt meines Wissens keine Christen, die Gebäude in die Luft sprengen. Ich weiss von keinen christlichen Suizid-Bombern. Und ich kenne keine grösseren christlichen Denominationen, die für Abtrünnige die Todesstrafe vorsehen.»

Zum Thema:
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Datum: 01.04.2018
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Christian Post

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