Warum christliche Ehen scheitern

Fünf Dinge, die Sie unbedingt vermeiden sollten

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Warum werden Ehen geschieden? Vermutlich gibt es einen Hauptgrund: Weil die Partner nicht an ihrer Ehe arbeiten – oder arbeiten wollen. Denn das benötigt Zeit, Aufopferung und nicht selten das Zurückstecken des eigenen Egos.

Die Frauenärztin und Pastorin Dr. Carol Peters-Tanksley nennt dies «fehlende Intentionalität». Denn die Beziehungen derjenigen, die bewusst Entscheidungen in Bezug auf ihre Beziehung treffen und bewusst Dinge in Angriff nehmen, würden besser laufen als andere.

Worauf sollte man als Paar achten oder welche Dinge sollte man bewusst vermeiden? Es gibt laut Carol Peters-Tanksley fünf Dinge, die Gift für eine Beziehung sind.

Die Beziehung wächst nicht mehr

Egal, wie alt Sie sind: Wenn Sie heiraten, wissen Sie nicht alles, was man über die Liebe wissen muss. Einige Kirchen setzen voll auf das Motto: «Warte mit Sex bis zur Ehe, dann wirst du mit Glück und Erfüllung belohnt». Aber das ist leider eine Verzerrung der Wahrheit. Es stimmt, umfassende Intimität kann man nur innerhalb der Verbindlichkeit einer Ehe geniessen, aber jede Beziehung muss trotzdem weiterwachsen und sich weiterentwickeln. 

Den anderen richtig und umseitig zu lieben, ist nicht angeboren. Es fällt auch nicht in dem Moment auf Sie, in dem Sie «Ja, ich will» sagen. Richtig zu lieben lernt man mit der Zeit und man muss sich bewusst darum bemühen. Sie müssen fortlaufend in Ihre Beziehung investieren, Kompetenzen erlernen wie konstruktive Kommunikation und richtiges Vergeben, und Sie müssen fortlaufend Dinge über sich selbst und Ihren Partner lernen. Es ist wie mit einem Baum: Sobald Ihre Ehe nicht mehr wächst, beginnt sie zu sterben.

Schuld, Scham und Schuldzuweisung

Ehe ist die Gemeinschaft von zwei Sündern, zwei gebrochenen Menschen. Das Schöne am Evangelium ist, dass wir nicht in der Sünde stehenbleiben müssen. Gott verspricht Ihnen und Ihrem Partner einen Weg heraus. Aber der Feind ist ganz eifrig dabei, Ihre Fehltritte und die Ihres Partners zu nehmen und sie zu nutzen, um Sie fertig zu machen, von Ihrem Partner zu trennen und die Beziehung zu zerstören.

Sie werden Fehler machen. Auch Ihr Partner. Und Sie werden sich gegenseitig verletzen. Doch wenn man sich auf die Fehler und die Wunden konzentriert, ist das Scheitern der Ehe vorherbestimmt. Eine gesunde Alternative dazu ist, schnell zu erkennen, was falsch ist und sich auf die Lösung zu konzentrieren. Setzen Sie sich mit dem Problem auseinander und tun Sie, was auch immer nötig ist, um zu wachsen oder sich zu verändern. Und dann gehen Sie gemeinsam vorwärts.

Kontrolle und Manipulation

Manipulation kann eine zerstörerische Kraft sein, egal ob Sie an Gott glauben oder nicht. Aber ich habe viele Ehen erlebt, in denen Gespräche über Gott oder biblische Ausdrücke als Waffen genutzt werden, um den anderen zu kontrollieren oder zu manipulieren. In dem Moment wird das Christsein zur zerstörerischen Kraft. Doch das ist nicht echtes Christsein, obwohl es als solches dargestellt wird. Wenn Sie Ihre geistliche Überlegenheit nutzen, um damit Ihren Partner zu erniedrigen oder zu kontrollieren, machen Sie es viel schwerer, dass Ihre Ehe überlebt. Und Sie machen ein Eingreifen von Gottes Seite her deutlich schwieriger.

Sie können Ihren Partner nicht verändern. Das ist Gottes Job, nicht Ihrer. Nehmen Sie Ihre schmuddeligen Hände weg und geben Sie Gott eine Chance. Sie haben keine Erlaubnis dazu, «Heiliger Geist Junior» mit Ihrem Partner zu spielen. Ihr Partner ist selbst verantwortlich für sein Verhalten gegenüber Gott (siehe Johannesevangelium, Kapitel 21, Vers 22). Achten Sie vielmehr auf Ihr eigenes Herz.

Dinge verstecken

Sachen zu verstecken, ist menschlich. Das tun wir alle. Aber in einer Ehe sind es normalerweise die versteckten Dinge, die Ihnen in den Rücken fallen. Gleichgültigkeit, Verbitterung, geheime Abhängigkeiten und Ähnliches werden Ihre Ehe von innen her zerstören. Es gibt niemanden, der nicht mit Schwächen, Gebrochenheit, Verwundbarkeit, ungestillten Bedürfnissen, Sünden, Ängsten, schlechten Angewohnheiten und anderem zu kämpfen hat. Doch nichts davon wird Ihre Ehe zerstören, wenn Sie dies immer wieder ans Licht bringen.

Ehe sollte – so ist es von Gott geplant – ein sicherer Ort sein, ein Ort, an dem Sie und Ihr Partner Heilung finden. In keiner Ehe geschieht dies auf perfekte Art und Weise. Aber wenn Sie ständig daran arbeiten, dass das Licht in den möglicherweise dunklen Orten Ihrer Seele oder der Seele Ihres Partners sowie in Ihrer Beziehung an bleibt, dann wird Ihre Liebe und Intimität wachsen.

Gott und die Ehe getrennt halten

Wenn sich Ihr Christsein auf eine Stunde (oder etwas mehr) Gottesdienstbesuch einmal pro Woche, auf das Tischgebet und ein paar Bibelverse hier und da beschränkt, dann ist Ihre Ehe vermutlich nicht viel anders als die eines Nichtchristen. «Gott in der Box» wird Ihrer Ehe nicht helfen.

Um Gott in die Ehe zu bringen, müssen Sie für und mit Ihrem Partner beten, aber das ist bloss der allererste Anfang. Sie müssen Gott einladen, sich um jeden Aspekt von Ihnen und Ihrer Beziehung zu kümmern: Ihre Wut, Ihre Geschäftigkeit, Ihre Intimität, die Art, wie Sie Ihren Partner behandeln, Ihre Kommunikation, Ihre Zeit, Ihr Geld, Ihre Zukunftspläne… Es ist eine 24/7-Investition. Es ist ein Lebensstil.

Zum Thema:
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Datum: 28.10.2017
Autor: Rebekka Schmidt / Carol Peters-Tanksley
Quelle: Livenet / Charisma News

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