Fussball – gewinnen & verlieren

So übersteht Ihre Ehe die Fussball-WM

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Ein paar junge Männer rennen einer aufgeblasenen Lederkugel hinterher, und die Welt steht still. Der Blick in die Mattscheibe ersetzt während der WM den Blick auf den Partner. – Familienkenner geben Tipps.

64 Fussballspiele werden an der WM-Endrunde in Brasilien ausgetragen. 5'760 Minuten Fussball oder 96 Stunden – Nachspielzeit, Verlängerung und Penaltyschiessen nicht eingerechnet. Ein Schlaraffenland für alle Frauen und Männer, die sich für Fussball interessieren. Konflikte in Paarbeziehungen sind jedoch vorprogrammiert. Was tun, damit die WM-Endrunde angeschaut und nicht eine eigene Endrunde daheim eingeläutet wird?

Absehbare Zeit

Die wichtigste Botschaft gleich zu Beginn: Die WM geht vorbei! Gönnen Sie Ihrem Partner diesen Fussball-Monat, auch wenn Sie seine Begeisterung nicht nachvollziehen können. Statt sich darüber aufzuregen, könnte man zum Beispiel ein Alternativ-Treffen für andere Fussball-Muffel organisieren.

Sprechen Sie mit Ihrem Partner im Vorfeld über allfällige Konfliktherde: Wer bringt an den Abenden, an denen ein Spiel läuft, die Kinder ins Bett, wie handhaben Sie es mit dem Abendessen ...?

Zeit sparen

Im folgenden geben verschiedene Ehe- und Familienexperten weitere Tipps für die WM-Zeit. Roger Götz, Ehevorbereiter bei «FamilyLife», einem Arbeitszweig der Organisation «Campus für Christus»: «Man spricht vor der WM ab, wer was wie lange schaut. Nicht jedes Spiel ist gleich interessant. Und man muss nicht jedes Interview nach dem Spiel sehen.» Man könne auch Zeit sparen, «indem man erst in der zweiten Halbzeit einschaltet und dann, wenn das eigene Team zurückliegt, gleich wieder abschaltet. Das spart Frust.» Wenn man dann erfährt, dass die Mannschaft doch noch gesiegt hat, sei man umso angenehmer überrascht.

Neue Gefühle entdecken

Gaby Schildknecht, Leiterin von «Begegnung in der Ehe» (Bide): «Vielleicht kann ich ausnahmsweise auch mal ein Spiel mit meinem Partner mitschauen.» In Kombination mit einem ehrlichen Gespräch könne man dabei ganz neue Seiten bei sich und beim Andern entdecken. In vielen Ehen fehle solches gegenseitiges Mitteilen. «Man redet über die Kinder, aber nicht mehr über Persönliches.»

Raum geben

Es sei wie bei einem Hobby, sagt Therapeut Reinhard Egg. «Man liebt den Partner mit seinem Hobby. Wenn es einmal viel Zeit braucht, soll man ihm die geben. Oder das Hobby mit dem Partner teilen. Dann kann man zusammen über den Match sprechen. Meine Frau mag Tennis. Ich setze mich dann dazu, lese vielleicht Zeitung. Dann sagt sie: 'Ou, das war gut.' Ich frage dann, was gut war. Und sie erklärt es mir. Jetzt verstehe ich, warum dieser Sport sie so begeistert.»

Zum Thema:
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Datum: 14.06.2014
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch-Print Nr. 9

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