Fussballprofi Adhemar
«Gott ist treu»
Er spielte zu einer Zeit, als man unter dem Trikot noch Botschaften tragen durfte. Auf seinem T-Shirt stand: «Gott ist treu». Doch der ehemalige Profi-Fussballer Adhemar war nicht immer gläubig. Wie der Brasilianer zu seinem Motto kam, ist für ihn ein Wunder.
Im Januar 2001 bin ich aus der Hitze von Sao Paulo ins kalte Deutschland gekommen. Als ich aus dem Flugzeug stieg, wunderte ich mich, dass man hier in Deutschland die Flughäfen mit so viel Schaum reinigt. Das war meine erste Begegnung mit Schnee.
Kurze Zeit später in meinem ersten Spiel für den VfB Stuttgart schoss ich trotz Eiseskälte gleich drei Tore und gab mein Lebensmotto unter dem VfB-Trikot zu erkennen: «Gott ist treu».
Warum das mein Motto ist
Bei dem Leben, das ich jahrelang geführt habe, kann ich Gott eigentlich gar nicht anders beschreiben als mit dem Wort «Treue». Wenn Gott nicht so geduldig gewesen wäre, würde ich heute vielleicht gar nicht mehr leben oder zumindest schwer krank sein.
Meine abgestürzte Jugend
Als Jugendlicher war ich schwer drogenabhängig. Jeden Tag ein Kasten Bier und jede Menge Drogen, das war mein Normalzustand. Von meiner Aussenwelt habe ich oft nicht mehr viel mitbekommen, da ich fast immer müde war. Auch während meines Kunststudiums bin ich oft eingeschlafen und konnte nie die erwünschten Leistungen bringen.
Mir war klar, dass mich dieses ausgeflippte Leben mit ständig wechselnden Frauen und immer neuen Drogen eines Tages umbringen würde. Aber ich wusste nicht, wie ich da rauskommen sollte.
Ein Freund erzählt von Jesus
Mein Kumpel Ita erzählte mir oft von Gott. Dass Jesus viele Menschen geheilt hat und dass er mich liebt, ganz gleich wie ich drauf bin. Oft verspottete ich Ita, weil er immer mit diesem religiösen Kram daherkam. Für mich waren Pornos besser als die Bibel. Und selbst wenn mich seine Erzählungen von Jesus und der Bibel gelegentlich auch interessierten, bin ich meistens dabei eingeschlafen. Durch den extremen Drogenkonsum war ich einfach völlig erschöpft. Doch Ita hörte nicht auf, mir von der Hoffnung durch Jesus zu erzählen.Um was geht es wirklich im Leben?
An einem Abend, als draussen ein totales Unwetter herrschte, und sogar der Strom in der ganzen Gegend ausfiel, sass ich zu Hause und dachte über mein Leben nach. Ich lag in meinem dunklen Zimmer und erinnerte mich an all die Gespräche mit Ita. Plötzlich wurde mir klar, dass ich Gott brauche und er der Einzige ist, der mir helfen kann. Ich wusste auf einmal ganz tief in meinem Herzen, dass ich endlich nach Hause kommen muss zu Gott.
Also machte ich mich auf durch den strömenden Regen und ging zu einer Kirche im Ort. In dieser Nacht habe ich zu Jesus gebetet, dass er für immer die Nummer eins in meinem Leben sein soll.
Seit diesem Tag und dieser Entscheidung weiss ich, dass Gott mich wirklich liebt und immer bei mir ist. Das hat alles für mich verändert. In der Bibel, in Johannes, Kapitel 8, Vers 36 steht: «Wenn dich Jesus von etwas frei macht, dann bist du wirklich frei.» Und das traf in meinem Leben zu. Ich brauchte keine Drogen mehr. Nach meinem Entzug war ich auch in der Lage, professionell Fussball zu spielen und trat dem Fussballclub Estrella in Sao Paulo bei, der Anfang meiner Fussballkarriere.
Mein wichtigstes Tor
Apropos Entscheidung: Im wichtigen Entscheidungsspiel um den Aufstieg meines Vereins Sao Caetano mussten wir als Zweitligist vor 80'000 Zuschauern im Maracana Stadion gegen Fluminense antreten. Wir waren absoluter Aussenseiter, doch mein Tor aus 40 Metern bescherte uns einen überraschenden 1:0 Sieg. Als mich die Reporter danach fragten, ob es das wichtigste Tor meiner Karriere sei, sagte ich: «Das 'wichtigste Tor' meiner Karriere war die Entscheidung, mit Jesus zu leben!»
Auch heute würde ich noch so antworten. Denn ich kann immer zu Gott kommen, egal was ich für Fehler gemacht habe. Genau dafür ist Jesus ja am Kreuz gestorben – für meine Schuld. Gott war also treu, selbst in Zeiten, in denen ich meilenweit von ihm entfernt war. Er ist wie ein treuer Freund stets an meiner Seite geblieben und hat all die Jahre Geduld gehabt zu warten, bis mir eines Tages klar wurde, dass er derjenige ist, den ich brauche, einzig und allein seine Liebe und Geborgenheit.
Zum Thema:
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Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: derweg.de
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