Nacktheit gefordert

Warum Star-Model Cara Delevingne aussteigt

Die Forderung nach Nacktheit und sexy Posen in der Model-Industrie sind «furchtbar und ekelhaft». Das sagt nicht ein altgedienter Sittenwächter, sondern Supermodel Cara Delevingne. Die 23-Jährige verabschiedet sich nun vom Business.

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Cara Delevingne schmeisst hin.
Künftig zieht sie den roten Teppich Hollywoods dem Laufsteg vor. Vor kurzem sprach sie mit der «Times» über die schlechten Seiten der Model-Industrie. Dabei sprach sie über die Zügellosigkeit und die meist in den Medien nicht beleuchtete sexuelle Belästigung und Ausnutzung, die in dieser Industrie herrsche.

Es mache sie krank, es sei grässlich und widerlich. «Wir sprechen von jungen Mädchen. Man beginnt in einem sehr jungen Alter und du wirst unterworfen in … nicht tolle Dinge.»

Als sie neu in der Industrie war, als Teenagerin, spürte Cara Delevingne, dass sie nicht nein sagen konnte, selbst wenn sie gebeten wurde, in sexuell anzüglicher Weise zu posieren.

«Ich vergass, wie jung ich war …»

Der fordernde Terminkalender zehrte zudem an ihrer Gesundheit, sowohl körperlich als auch emotionell. Dies zeigte sich in wachsender Psoriasis (Schuppenflechten), einer Hautkrankheit, welche am Set vom Personal in der Maske überfärbt wurde. «Die Leute zogen sich Handschuhe über, sie wollten mich nicht berühren, weil sie dachten, es sei etwas wie Lepra. Das war auch psychisch belastend, man beginnt, sich selbst und den Körper zu hassen. Es wird schlimmer und schlimmer.»

Das Modeln habe sie mit der Zeit in seichtes Gewässer geführt. «Menschlich bin ich da nicht gewachsen. Und ich vergass, wie jung ich war … ich fühlte mich so alt», gestand sie gegenüber «MTV».

Viele Übergriffe

Sie fühlte sich monatelang im «Fight or flight»-Modus – immer auf des Messers Schneide.» Und wenn man sich und seinen Körper hasse, werde es zusehends schlimmer.

Ähnliches berichtete vor kurzem Ex-Model Sara Ziff im «The Guardian»: Sexueller Missbrauch sei in dieser Industrie «ein allgegenwärtiges Problem». So sei beispielsweise 2008 Designer Anand Jon für schuldig befunden worden, mehrere Mädchen zwischen 14 und 21, die Models werden wollten, vergewaltigt zu haben.

Und im vergangenen Jahr haben mehrere Models betreffend Terry Richardson, einem der wichtigsten Fotografen der Industrie, ausgepackt. Er habe von ihnen verlangt, sich auszuziehen und sich nackt fotografieren zu lassen. Laut «The Guardian» hatte er mit manchen Models Sex, was gemäss seiner Darstellung einvernehmlich gewesen sei.

All die Vorfälle seien übel, so Ziff, für eine Industrie, in der die Mehrheit der Models ihre Karriere noch vor dem 16. Lebensjahr beginnt. Viele würden nichts sagen, aus Angst, den Job zu verlieren.

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Kathy Ireland

«Im Verlies» gefunden

Kathy Ireland war ebenfalls Model und begann ihre Laufbahn im Teenager-Alter. «Das war aber nicht so glamourös, wie man sich das vorstellt», sagte sie in einem Video bei «I am Second». Das Unterkunftszimmer, das ihr zugeteilt worden war, war von dem Mädchen, das es vorher bewohnt hatte, «das Verlies» genannt worden.

«Als ich meinen Koffer öffnete, sah ich, dass mir meine Mutter heimlich eine Bibel eingepackt hatte. Mein ganzes Leben lang hatte ich noch nie in der Bibel gelesen. Aber weil ich nichts Besseres zu tun hatte und weil ich ganz allein war, nahm ich diese Bibel und schlug sie auf. Es war das Matthäusevangelium. Und was ich dort las, stellte alles auf den Kopf. Ich war immer ein rebellischer Teenager gewesen und hatte alles in Frage gestellt. Aber plötzlich spürte ich, dass dieses Buch die Wahrheit ist.» Ihr Leben veränderte sich dadurch völlig.

Alle haben einen Sinn

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Nicole Weider
Nicole Weider gehört auch zu jenen, die diese Industrie verlassen hatten. Ihr stiess sauer auf, wie selbst die Bilder von Topmodels noch per Photoshop verändert wurden und dass Körper-Doubles eingesetzt wurden. Um sich selbst treu zu bleiben, kehrte sie dem Business den Rücken zu. Halt fand sie im christlichen Glauben. «Als ich Gott die Kontrolle über mein Leben gab, legte er mir aufs Herz, dass ich meine Geschichte weitergeben soll, besonders an Teenagerinnen. Schliesslich geschah es bei mir auch in den Teenie-Jahren, dass ich auf den falschen Weg geriet», erinnert sich das ehemalige Model. Schon in einem früheren Interview sagte sie: «Ich möchte den Mädchen sagen, dass sie schön und perfekt sind, wie Gott sie geschaffen hat, und dass sie zu einem bestimmten Zweck hier auf Erden sind.»

Sie bete, so sagt sie heute, dass durch ihr Wirken andere ihren wahren Ruf entdecken. «Jeder habe die Möglichkeit, wiederum andere Menschen zu inspirieren.» Es sei wunderbar und schön, Gott nachzufolgen.

Zum Thema:
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Datum: 07.09.2015
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch / Gospel Harold

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