Andy Mineo über unterdrückte Gefühle
«Es ist wie vergrabener Giftmüll im Vorgarten»
Der Rapper Andy Mineo veröffentlichte in diesen Tagen sein jüngstes Album «Never Land II». Er sagt, dass es für Männer schwer sei, über Gefühle zu reden. Wer Gefühle verdrängt, vergräbt Giftmüll im Vorgarten...
«Sie schwingt von den Dachbalken», beschreibt Andy Mineo (33) die charismatische Art und Weise, mit der seine mittlerweile verstorbene Mutter ihren Glauben zum Ausdruck brachte. Später lernte er mehr über andere Konfessionen. «Es gibt die Baptisten, die schwarze Kirche – all diese verschiedenen Ausprägungen des Christentums. Ich blieb bei einer bestimmten Gruppe von Christen hängen. Es war die Gruppe der Reformierten Theologie.»
Später entschied er, dass dies für ihn nicht mehr stimmte. Zur gleichen Zeit begann er zu sehen, wie Menschen, zu denen er aufschaute und die er bewunderte, schrecklich abstürzten, und das begann seine Vorstellungen davon zu beeinflussen, wie das Christentum aussieht.
«Ich weiss, dass Menschen fehlerhaft und gebrochen sind. Aber man kommt ins Überleben, wenn man von ihnen etwas gelernt hat und ihre Lehre falsch war. Manchmal kann man den Schmerz der Menschen in den Schmerz Gottes verwandeln», fügte Mineo hinzu.
«Never Land II»
Mineos neues Album «Never Land II» ist inspiriert von dem 1991 erschienenen Film «Hook» mit Robin Williams, Dustin Hoffman und Julia Roberts in den Hauptrollen. Im Mittelpunkt steht das Konzept, dass Peter Pan auf einer Rettungsmission seinen kindlichen Sinn für Fantasie wiederfindet. Der Künstler befindet sich seit 2016 auf seiner eigenen Reise.
«Es ist immer noch eine Reise; ich habe nicht das Gefühl, dass ich angekommen bin. Ich denke, das ist auch in Ordnung so. Ich habe meine Meinungen über Dinge, aber ich denke, das ist der Unterschied: Ich habe meine Meinung, ich habe nicht das Gefühl, dass alle anderen meine Meinung oder meine Gedanken teilen müssen.»
Sich mit Gott verbinden
Mineo, dessen neueste Platte die gleiche Verletzlichkeit ausstrahlt, die er schon immer auf seinen Alben an den Tag gelegt hat, sagt, es sei wichtig, dass die Menschen herausfinden, wie sie sich mit Gott verbinden, denn «nicht jeder verbindet sich auf die gleiche Weise mit Gott». Bei ihm selbst geschehe dies über die Musik, die Bibel und seine kleine christliche Gemeinde.
«Ich denke, man muss herausfinden, wie man mit Gott in Verbindung kommt, und ich denke, das ist wichtig für die Menschen, um zu wissen, wie sie wachsen können. Ich denke, es gibt wahrscheinlich grundlegende Prinzipien, von denen wir alle lernen können. Es ist wichtig, eine Gemeinschaft von Menschen zu haben, die einen lieben, denen Gott wichtig ist, die sich gegenseitig den Rücken stärken, die die Heilige Schrift lesen und beten. Ich habe eine Gruppe von Leuten, die sich in einem Haus hier in Atlanta treffen, wir sind etwa sechs Leute. Wir lesen einfach die Bibel und hängen zusammen ab.»
Aus dem Herzen heraus
Seit seinem letzten Album von sieben Jahren («Never Land») habe sich vieles verändert. «Jedes Mal, wenn ich mich der Musik nähere, versuche ich, sie aus dem Herzen heraus zu machen, und ich glaube, das ist etwas, das die Leute immer anzieht. Sie wissen, dass sie von mir Verletzlichkeit und Ehrlichkeit erwarten können.»
Er versuche, gesunde Kunst zu schaffen, «die nicht belehrend oder kitschig ist. Meine Beziehung zu Gott ist ein ständiges Thema, das sich durch meine Kunst, meine Musik, zieht, weil man über Dinge spricht, die einem wichtig sind.»
Weiter erklärt er: «Ich denke, dass es für Männer im Allgemeinen schwer ist, weil uns unser ganzes Leben lang gesagt wurde, dass Gefühle so gut wie tabu sind. Dass es nicht männlich ist, Gefühle zu haben. Aber das ist eigentlich dumm, denn als Menschen haben wir alle Gefühle. Nur einige wenige von uns versuchen herauszufinden, wie sie das verarbeiten können, was in unserer Brust, in unserem Herzen vorgeht.»
Giftmüll im Vorgarten
«Der Rest von uns verdrängt es einfach, und das ist so, als würde man Giftmüll in seinem Vorgarten vergraben und dann denken, dass dem Haus oder dem Gemüse nichts passieren wird. Es ist alles noch da, man muss damit umgehen, das Zeug wegwerfen, damit arbeiten», rät Andy Mineo.
Gleichzeitig weiss er: «Es ist schwer für die Menschen, sich angreifbar zu machen, weil sie sich dann nicht sicher fühlen. Was ist, wenn mich jemand sieht und mich ablehnt oder mich nicht mag oder es Dinge gibt, an denen ich arbeiten muss. Ich tue lieber so, als gäbe es das nicht, und versuche, die Dinge einfach zu verdrängen und durchs Leben zu gehen.»
Emotionen seien dadurch lebendig vergraben. «Sie sind nicht tot. Sie kommen irgendwann heraus, es sei denn, man setzt sich mit ihnen auseinander und arbeitet sie auf.»
Hören Sie sich hier einen Song aus dem neuen Album an:
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Autor: Jeannie Ortega Law / Daniel Gerber
Quelle: Christian Post / gekürzte Übersetzung: Livenet
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