Sehnsucht, Mut und Stärke
Eine Reise vom Überleben zum Leben
Wir sind geschaffen, um zu leben. Tief in unserem Herzen gibt es ein Verlangen und eine Sehnsucht nach einem fruchtbaren Leben. Doch leider sieht die Realität oft anders aus. Über die Reise vom Überleben zum Leben schreibt Marcel Hager im gleichnamigen Buch. Ein Buchauszug.
In uns steckt eine treibende Kraft etwas zu bebauen, zu verschönern und aus Unbedeutendem etwas Bedeutendes zu machen. Leben ist kein leeres Wort, es ist auch nicht bloss ein Zustand zwischen Geburt und Tod. Leben heisst sich selber zu sein und das zu tun, was in uns steckt. Das bedeutet kreativ und fruchtbar zu sein, zu bewahren und seine Kraft für etwas Grösseres als sich selber einzusetzen.
Doch die Realität ist eine andere. Wir haben uns arrangiert: die Katze füttern, Rechnungen bezahlen, den Rasen mähen. Routine gibt uns Sicherheit. Wir lassen unser Herz am Strassenrand zurück und passen uns unseren Lebensumständen an. Wir versuchen damit klarzukommen und produktiv zu sein. Doch das Leben, das wir führen, ist weit entfernt von dem Leben, das wir wollen. Jeder von uns hat Träume, grosse Träume, solche die vielleicht nie eintreffen oder unmöglich zu erreichen scheinen. Viele haben diese aufgegeben und begraben, aus Angst das Falsche zu tun oder etwas zu verlieren. Der französische Philosoph Blaise Pascal beschreibt diesen Zustand treffend: «Wir leben niemals, aber wir hoffen stets auf das Leben.»
Leben bedeutet sein gottgegebenes Potenzial zu entdecken und zu fördern. «Hast du dein Leben gelebt?» Diese Frage kann sehr einschüchternd sein. Sie macht uns klar, dass wir ein individuelles Leben haben, das gelebt werden will, und dass wir selbst die Verantwortung dafür übernehmen müssen. Eine Priorin eines Benediktinerinnen-Konvents beschrieb ihre Lebensphilosophie folgendermassen: «Ich versuche, mein Leben so zu leben, dass wenn ich sterbe und mein Schöpfer fragt: 'Hast du das Leben gelebt, das ich dir gab?', ich ehrlich mit 'ja' antworten kann.»
Sehnsucht hilft, das eigene Potential zu entdecken
Der Weg vom Überleben zum Leben ist eine herausfordernde und erlebnisreiche Unternehmung. Der Weg beginnt mit einer Sehnsucht in unserem Herzen, die entdeckt werden will. Eine Sehnsucht, die in uns Träume weckt und Bilder einer abenteuerlichen Reise vor unsere Augen malt. Die Sehnsucht zeigt Ihnen die Richtung, die Sie einschlagen sollen. Sie ist der Treibstoff, der Ihre Suche befeuert und die Landkarte, die Ihnen Hinweise liefert, wo Sie das Leben finden, zu dem Sie berufen sind. Die Sehnsucht hilft Ihnen, Ihr Potenzial zu entdecken und ruft Sie, in Richtung Veränderung aufzubrechen.
Viele Leute warten darauf, dass etwas passiert, oder dass sich jemand um sie kümmert. Sie möchten entdeckt und gefördert werden und hoffen, dass jemand ihre Fähigkeiten erkennt und ihnen eine Chance gibt. Doch unsere Träume werden nicht wahr, wenn wir einfach warten. Schon gar nicht wenn wir darauf warten, dass uns ein anderer Mensch den Traum erfüllt.
Das Warten aufzugeben und etwas für unseren Traum zu tun, bedeutet ein Risiko einzugehen. Nichts tun ist aber die riskantere Entscheidung, wenn wir uns die weitreichenden Folgen des Nichthandelns bewusst machen: Jeder Tag, an dem wir nichts tun, ist ein Tag weniger, an dem wir in unserer Berufung leben können.
Wie findet man echte Lebensfreude?
Träume bleiben dadurch Träumereien. Und genau das ist das Gefährliche. In den biblischen Sprüchen, Kapitel 13, Vers 12 heisst es: «Endloses Hoffen macht das Herz krank; ein erfüllter Wunsch schenkt neue Lebensfreude.» Viele Menschen gehen unbewusst das Risiko ein krank zu werden, weil sie Angst haben einen mutigen Schritt in Richtung ihres Traumes zu gehen. Doch wenn wir uns eine Veränderung wünschen, müssen wir das tun. Wir müssen bereit sein, den Preis für diesen mutigen Schritt zu bezahlen.
Um einen Traum umzusetzen, braucht es Mut. Es braucht den Mut, kühne Entscheidungen zu fällen, den Mut einen Preis zu bezahlen und es braucht vor allem den Mut, Fehler zu machen. Egal welches Ziel Sie haben, Sie werden es nicht über Nacht erreichen. Sie werden mehr als einmal eine falsche Richtung einschlagen und falsche Entscheidungen treffen: Sie werden Fehler machen!
Mut ist die Brücke zur Veränderung. Er ist notwendig, damit wir Altes hinter uns lassen, den ersten Schritt wagen und das neue Land entdecken können: Eine Welt voller Abenteuer, Leidenschaft, Herausforderungen und Prüfungen. Auf unserem Weg werden wir vielen Schwierigkeiten und Herausforderungen begegnen. Doch das mächtigste Hindernis, das sich uns in den Weg stellen wird, kommt nicht von aussen, sondern lauert in der Tiefe unserer Gedanken- und Gefühlswelt: Die Angst. Unsere eigene Angst ist unser hartnäckigster Stolperstein. Sie kann uns zwar vor einer Bedrohung warnen und uns vor Gefahren schützen, aber in den meisten Situationen ist die Angst hinderlich und schädlich für uns: Sie lähmt uns physisch und psychisch, macht uns übervorsichtig und wir verpassen dadurch Chancen und Möglichkeiten.
Um negative Gefühle und Ängste zu überwinden, brauchen wir eine klare Fokusänderung: Wir dürfen uns nicht länger auf das fokussieren, was passieren könnte oder was wir erlebt haben, sondern auf das, was wir erreichen können. Negative Erlebnisse und schlechte Erinnerungen werden durch eine Veränderung der Perspektive hinter uns gelassen und verlieren so ihre bremsende und ängstliche Wirkung. Was wir brauchen ist die klare Entscheidung nach vorne zu schauen und sich mutig auf das Unbekannte einzulassen.
Wir sind, was wir glauben
Wir müssen glauben, dass es gut ist, wie wir sind, und dass wir alles mit auf den Weg bekommen haben, um in unserer Berufung leben zu können. Wer bin ich? Was kann ich? Was bin ich wert? Ein starkes «Selbst» ist das Fundament, auf dem alles andere aufbaut. Weshalb ist das so wichtig? Weil Sie sind, was Sie glauben. Was Sie glauben ist das, was sichtbar wird. Niemand kann im Widerspruch zu sich selbst leben. Denkt jemand von sich, ein Verlierer zu sein, wird er verlieren. Wenn jemand glaubt, er kann es nicht, wird sein eigener Glaube ihn hindern es umzusetzen. Die Bibel sagt in Markus, Kapitel 11, Verse 23 und 24: «Dir geschehe nach deinem Glauben.»
Je mehr wir glauben, was und wer wir sind, desto mehr werden wir das tun können, wozu wir geboren sind. Mit den Worten des Pastors Eugene Peterson ausgedrückt: «Wir müssen die Mächte bekämpfen, die verhindern wollen, dass wir heil werden; wir müssen durch schwieriges und unvertrautes Gelände einen Weg finden, der uns zu unserer wahren Heimat führt.»
Die Reise des Lebens
Diese Reise fordert unseren Charakter heraus. Denn auf unserem Weg wird uns stürmisches Wetter überraschen, wir werden uns durch raue und pfadlose Gelände kämpfen, wir werden durch tiefe Schneefelder stapfen und bei sengender Hitze Wüstenabschnitte durchqueren. Durch diese Reise wird unser Charakter geschliffen, Schwächen werden gestärkt, Integrität wird geformt und Ängste werden überwunden. Die Intensität dieses Abenteuers stellt unseren Willen auf die Probe und die langen Etappen erfordern Disziplin und trainieren unsere Ausdauer.
Das Leben ist eine Reise, auf der wir immer mehr zu dem Menschen werden können, zu dem wir geschaffen wurden. Nehmen Sie die Herausforderung an und Sie werden einen Unterschied machen, für Ihr Leben und für alles Leben um Sie herum – Gott segne Sie.
Der Autor ist verheiratet, Vater von drei Kindern und Gründer und Inhaber des Coaching-Unternehmens «From Survive to Life».
Zum Buch
Titel: Sehnsucht, Mut und Stärke - Eine Reise vom Überleben zum Leben
Autor: Marcel Hager
ISBN: 978-3-033-04129-5
Verlag: Marcel Hager Erlebnis-coaching
Erscheinungsdatum: 11.2013
Seiten/Umfang: 122 S.
Bestellung unter: info@survive2life.ch
Webseiten:
Survive2life
Marcel Hager
Zum Thema:
Glück wagen: Ein «Ja» zu sich finden
Lebensgewinn: Mut statt Furcht
Autor: Marcel Hager
Quelle: survive2life.ch
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